Film Filmemigration aus Nazideutschland / Günter Peter Straschek

Filmemigration aus Nazideutschland © Günter-Peter Straschek

Mi, 08.05.2019

19:00 Uhr

Cinéma Galeries

Einführung von Volker Pantenburg

Filmemigration aus Nazideutschland - Teil 1
Günter-Peter Straschek, (D 1975, D / ST EN, 60 min, 16mm auf digital)

Der knapp fünf Stunden lange Streifen Filmemigration aus Nazideutschland wurde 1975 an fünf aufeinanderfolgenden Dienstagen vom Westdeutschen Rundfunk (WDR) ausgestrahlt. Die vollständige Reihe umfasst ungefähr 50 Interviews, die von der Emigration deutscher Filmschaffender während der Nazizeit erzählen. Der Film verbindet Zeitzeugenerzählungen verschiedener Personen mit Sequenzen von aus dem Archiv geborgenen Filmen, um einen Bericht über den Gewaltcharakter des Faschismus und des gezwungenen Exils vorzulegen. Der erste Teil der Serie wird an diesem Abend präsentiert.
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Günter Peter Straschek (1942-2009) gehörte zu der ersten Generation Studierender der „Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin“ (DFFB). Er nahm 1966 sein Filmstudium zusammen mit u.a. Hartmut Bitomsky, Harun Farocki, Holger Meins und Helke Sander auf. An der Akademie führte er Regie bei vier Filmen. Sein Werk „Ein Western für den SDS“ wurde von dem Direktor der Schule konfisziert. Die darauffolgende Besetzung des Rektorats führte zum Verweis von Straschek und anderer Studierender im Jahr 1968.
Der auf ausgedehnten Interviews basierende und auf 16mm gedrehte „Filmemigration aus Nazi-Deutschland“ ist eines der faszinierendsten Beispiele für eine Filmgeschichte auf Film, das jemals produziert wurde. Nach der Beendigung dieses 290minütigen Streifens drehte Straschek keine weiteren Filme mehr.
 
Volker Pantenburg ist Professor für Filmwissenschaft an der FU Berlin. Er forscht, lehrt und schreibt unter anderem zu essayistischen Praktiken sowie Arbeiten an der Schnittstelle von Kino und Museum. Veröffentlichungen, u.a. „Ränder des Kinos. Godard – Wiseman – Benning – Costa“ und „Film als Theorie. Bildforschung bei Harun Farocki und Jean-Luc Godard“.

Mit Dank an Bundesarchiv / Transit Film GmbH

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