Andres Veiel: Beuys

Beuys Foto: Ute Klophaus © zeroonefilm

Di, 29.05.2018

19:00 Uhr

BOZAR

Film

In Zusammenarbeit mit dem BOZAR und JAP präsentiert das Goethe-Institut den neuen Film von Andres Veiel Beuys. Kaum ein deutscher Kulturschaffender des 20. Jahrhunderts war ähnlich umstritten wie der Aktionskünstler, Bildhauer, Zeichner, Kunsttheoretiker und zeitweilige Professor Joseph Beuys (1921 – 1986). Sein Werk befasste sich mit einem neuen, erweiterten Kunstbegriff, der auch das politische Mitgestalten der Gesellschaft einschloss.

Andres Veiel begibt sich mit seinem Dokumentarfilm auf eine umfangreiche Spurensuche; er fördert eine Fülle zum Teil unbekannten Archivmaterials zu Tage und lässt Zeitzeugen wie Klaus Staeck zu Wort kommen. In der Summe entsteht eine Collage aus Bild- und Tondokumenten, die allen Betrachtern einen Zugang zum komplexen Werk von Beuys ermöglicht. Der Film enthält auch viele historische Aufnahmen von Aktionen und Performance-Arbeiten, zum Beispiel im Spiel mit einem Coyoten; er zeigt Beuys bei seiner großen Ausstellung im New Yorker Guggenheim-Museum, in Tokyo, wo er erklärt: „Meine Rolle ist es, Beispiel zu geben“ und bei seiner dreijährigen Aktion anlässlich der Documenta in Kassel, wo er tausende von Eichen pflanzt. Am Ende wird klar, dass es keine ideologische Pose ist, sondern seiner tiefen Überzeugung entspricht, wenn Beuys erklärt: „Die Kunst ist die einzige revolutionäre Kraft!“

Andres Veiel, geboren 1959 in Stuttgart, studierte in West-Berlin Psychologie. Von 1985 bis 1989 absolvierte er eine Regie- und Dramaturgie-Ausbildung am Berliner Künstlerhaus Bethanien, u.a. bei Krzysztof Kieslowski. Aus ersten Inszenierungen in einem Berliner Gefängnis entstand 1991/92 der Dokumentarfilm Winternachtstraum. 1993 erhielt Veiel für Balagan einen Deutschen Filmpreis. Einem größeren Publikum wurde er 2001 mit Black Box BRD bekannt. 2005 wurde sein dokumentarisches Theaterstück Der Kick uraufgeführt, von dem er ein Jahr später eine Film-Version realisierte. Im Wettbewerb der Berlinale 2011 zeigte er seinen ersten Spielfilm Wer wenn nicht wir, der mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde. Andres Veiel ist Mitglied der Deutschen und der Europäischen Filmakademie und unterrichtet an verschiedenen Hochschulen, u.a. in Berlin und Zürich.
 

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