Schnelleinstieg:

Direkt zum Inhalt springen (Alt 1) Direkt zur Hauptnavigation springen (Alt 2)

Matthias Krüger
Vom Anfang und Ende musikalischer Gedanken

Screenshot aus dem Konzertfilm zu Matthias Krügers „sweep over me them dusty bristles“ mit dem Videokünstler Rikisaburo Sato, dem Choreographen Eddie Martinez und dem Ensemble Inverspace.
Screenshot aus dem Konzertfilm zu Matthias Krügers „sweep over me them dusty bristles“ mit dem Videokünstler Rikisaburo Sato, dem Choreographen Eddie Martinez und dem Ensemble Inverspace. | Foto (Detail): © Rikisaburo Sato

In seinen Kompositionen verwebt Matthias Krüger Bezüge aus klassischer Musik und Popkultur, aus Philosophie und Tradition zu einem einzigartigen Klangerlebnis. Seine Musik wird weltweit auf Bühnen und Festivals gespielt.
 

Von Romy König

Der Komponist Matthias Krüger: Seine Werke werden heute weltweit auf Bühnen und Festivals gespielt. Der Komponist Matthias Krüger: Seine Werke werden heute weltweit auf Bühnen und Festivals gespielt. | Foto (Detail): © Hauser / Matthias Krüger Eine Clubnacht in Istanbul, Kunstpraktiken der neuseeländischen Māori, fantastische Literatur – wer sich auf die Werke des Kompositionen Matthias Krüger einlässt, kommt zwangsläufig mit unterschiedlichsten Einflüssen in Berührung. „Nichts ist vor Matthias Krüger sicher, der Anfang oder das Ende eines musikalischen Gedankens zu werden“, schreibt der Musikwissenschaftler Bastian Zimmermann.

Inspiration aus Begegnungen

Matthias Krüger interessiert sich in seiner musikalischen Arbeit für Spannungen: Was passiert, wenn die abstrakte Magie von Klang auf Körper, Sehnsucht und Obsession trifft? Welche Rolle spielen dabei der Musiker oder die Musikerin, die selbst Menschen mit individuellen Unsicherheiten und Grenzen sind, die nach Identität und Erlösung suchen? Ihn begleite stets die Frage, so Krüger, ob die Abarbeitung der Musiker*innen an diesen Themen „wünschenswert und zielführend“ sei; ob Musik „wirklich immer schwitzen muss“.

Geboren in Ulm 1987, studierte Matthias Krüger Komposition und Romanistik in Köln, war Gaststipendiat an der Sorbonne in Paris und an der Columbia University in New York City, und zählt unter anderem Johannes Schöllhorn, Krzystof Meyer und Fabien Lévy zu seinen Lehrern. Anregen lässt er sich durch persönliche Begegnungen, Meisterkurse mit anderen Komponist*innen sowie internationale Festivals wie die impuls-Akademie Graz oder das Komponist*innentreffen in Görlitz/Zgorzelec.

Ein Netzwerk aus Bezügen

Skizzenblatt zu „Bellygoat Boom“, Komposition für Orchester. Skizzenblatt zu „Bellygoat Boom“, Komposition für Orchester. | Foto (Detail): © Matthias Krüger Krügers Kompositionen zeichnen sich durch eine hohe Assoziationskunst aus: Er verwebt inner- und außermusikalische Verweise, baut ein Netzwerk aus Bezügen, ob aus klassischer Musik, Popkultur oder Philosophie. Gespielt wird seine Musik in zahlreichen Rundfunksendungen sowie auf nationalen und internationalen Festivals und Bühnen, darunter das Konzerthaus Berlin, der Palau de la Música Catalana in Barcelona, Centre Pompidou in Paris oder die Carnegie Hall in New York, aber auch das Tzlil Meudcan Festival Tel Aviv oder die Shanghai New Music Week. Dabei hält er seine Stücke auch für Neuauslegungen offen: Als das ensemble consord sein 2016 geschriebenes und 2019 aufgenommenes Werk Le Vide à Perdre in neuer Interpretation aufführte und damit auf Tour ging, genoss er es, sein eigenes Stück „in verschiedenen Stimmungen, Räumen und Akustiken zu hören“.

Ab Herbst 2023 steht für den vielfach ausgezeichneten und heute in Paris und Köln lebenden Künstler eine Residenz des Goethe-Instituts in Montreal an; 2024 wartet zudem ein dreimonatiger Aufenthalt im Deutschen Studienzentrum Venedig auf ihn. Es dürfte nicht lange dauern, und seine Zuhörer*innen finden einige seiner Eindrücke aus Montreal und Venedig in seiner Musik wieder. Als Ende eines musikalischen Gedankens.

Oder als dessen Anfang.
 

Matthias Krügers „sweep over me them dusty bristles“ als Video: Konzertfilm mit dem Videokünstler Rikisaburo Sato, dem Choreographen Eddie Martinez und dem Ensemble Inverspace.


 

Top