Filmvorführung „Unter Schnee" von Ulrike Ottinger
GOETHE FILMS: Ulrike Ottinger in Asien
Reihe co-präsentiert von Inside Out, MUFF Society & Reel Asian Film FestivalUlrike Ottinger, die große Dame des deutschen Avantgarde-Films und die "Nomadin des Filmemachens", hat während ihrer fünf Jahrzehnte langen Karriere vielfach in Asien gearbeitet. Ottingers Filme folgen ihrer abenteuerlichen Neugierde, kombinieren Fakt und Fiktion und kreieren so ein einzigartiges poetisches Bild. Die drei Filme JOHANNA D’ARC OF MONGOLIA (1989), EXIL SHANGHAI (1997) und UNTER SCHNEE (2011), die vom Goethe-Institut präsentiert werden, folgen Frauen in der Mongolei, im Exil Lebenden in Shanghai und Kabuki-Künstlern in Japan.
Unter Schnee (Deutschland 2011, 103 Min), Regie Ulrike Ottinger, mit Takamasa Fujima und Kiyotsugu Fujima
Kanadische Premiere
Festivals: Dubai 2011, Moskau 2016
Im japanischen Echigo liegt der Schnee oft bis in den Mai hinein meterhoch und bedeckt Landschaft und Dörfer. Seit Jahrhunderten haben die Bewohner Sitten und Bräuche für ihren ungewöhnlichen Alltag entwickelt. Die Zeit folgt einem Rhythmus: Kinder bauen fantasievolle Burgen und Schlösser aus Schnee, in denen sie kochen und singen die Frauen weben Krepp in farbenfrohen Mustern. Um ihre ganz eigenen Formen des Alltags, der Feste und religiösen Rituale festzuhalten, hat sich Ulrike Ottinger ins mythische Schneeland begeben – begleitet von zwei Kabuki-Darstellern.
“Ulrike Ottingers Werk besticht in seiner schönen Verknüpfung von Ernsthaftigkeit und Heiterkeit, von Strenge und Poesie, von Epos und Leichtigkeit, von Mythos und Geschichte, von Tradition und Moderne.” - Die Welt
“'Unter Schnee' ist eine bildstarke und feinfühlige Betrachtung einer Region, in der die Menschen ihr halbes Leben mit und unter Schnee verbringen. Die besondere Arbeitsweise Ottingers ermöglicht einen faszinierenden und poetischen Einblick in die Geschichte und Gegenwart des Schneelands. - AVIVA
Ulrike Ottinger (geboren 1942 in Konstanz) studierte von 1959-1961 Kunst in München. Ab 1962 lebte sie in Paris und arbeitete als freie Künstlerin und Fotografin. Seit 1973 lebt sie in Berlin und ist dort Mitglied der Akademie der Künste und der Europäischen Filmakademie. Ottinger ist seit ihrem Debut in den frühen 1970er Jahren eine einzigartige und provaktive Stimme des Deutschen Kinos. Bis heute hat sie 24 Filme gedreht, darunter auch fiktionale Langfilmprojekte und experimentelle Dokumentarfilme. Ihre Filme stehen für Radikalität, nicht nur im Sinne der Handlung, sondern auch in Bezug auf den Umgang mit Sexualität und Geschlechtern. Ottinger schreibt ihre eigenen Drehbücher, ist vielfach selbst die Kamerafrau und entwirft zudem die häufig kunstvollen Kulissen und aufwendigen Kostüme, die in ihren Filmen zur Schau kommen. In ihrer Karriere als Künstlerin hat Ottinger ebenfalls als Fotografiin gearbeitet. "China. Die Künste - Der Alltag" (1985), “Taiga” (1991/1992), “Seoul Women Happiness” (2008) und “Die koreanische Hochzeitstruhe” (2008), sind weitere "Asien" Filme Ottingers. 2011 wurde Ottingers künstlerisches Schaffen in zwei großen Einzelausstellungen und Retrospektiven ihrer Filme gefeiert; zudem erhielt sie den Hannah-Höch-Preis und den Special Teddy Queer Film Award der Berlinale 2012. Sie arbeitet derzeit an dem nächsten Film "Paris Calligrammes", der 2018 erscheinen soll.
Film co-präsentiert von Japanese Canadian Cultural Centre, Toronto Japanese Film Festival & Japan Foundation, Toronto
Alle GOETHE FILMS sind freigegeben ab 18 Jahren
Teil des Goethe-Institut Schwerpunkts Deutscher Film
03/01 | 21:00 Uhr | "Ulrike Ottinger - Die Nomadin vom See" von Brigitte Kramer
03/06 | 18:30 Uhr | "Exil Shanghai" von Ulrike Ottinger
03/08 | 18:30 Uhr | "Johanna d’Arc of Mongolia" von Ulrike Ottinger