Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Reframing the Real“ zeigt das Goethe-Institut China in Kooperation mit Pure Movies und Guyu Project am 18. und 19. August 2018 fünf Dokumentarfilme, die von taiwanesischen Filmemacher*innen zwischen 1998 und 2016 produziert wurden. Die Filme behandeln die Themen Generation, Familie, Geschlechteridentität, kollektives Gedächtnis und ständischen Wandel, sowie die Ästhetik des Dokumentarfilms. Weiterhin wird ein Q&A mit den taiwanesischen Filmemachern Wu Yao-tung und Huang Sunquan statt.
Programmübersicht
18.08.2018, 13:00 – 16:30
A ROLLING STONE
TPE-TICS
SWIMMING ON THE HIGHWAY (im Anschluss findet ein Q&A mit dem Regisseur Wu Yao-tung statt, Sprache: Chinesisch mit englischer Übersetzung)
19.08.2018, 13:00 – 16:30
SMALL TALK
OUR NEW HOMELAND (im Anschluss findet ein Q&A mit dem Regisseur Huang Sunquan statt, Sprache: Chinesisch mit englischer Übersetzung)
Die Filme
A ROLLING STONE
Ko-shang Shen | Chinesisch mit chinesischen und englischen Untertiteln | 2012 | Farbe | 53 Min
Der Film erzählt die Geschichte des Zusammenlebens eines alleinerziehenden Vaters und seines Sohnes. Sie sind unfähig miteinander zu reden, aber gleichzeitig doch vom anderen abhängig. Auf dem 15. Taipeier Filmfestival wurde er mit Preisen in drei Kategorien ausgezeichnet: Er erhielt den „Grand Prize“, den Preis als „bester Dokumentarfilm“ und den Preis für den „besten Schnitt“.
TPE-TICS
Wan-yu Lin | Japanisch/Chinesisch/Englisch mit chinesischen und englischen Untertiteln | 2015 | Farbe | 68 Min
TPE-TICS ist ein intimer Blick in den legendären taiwanesischen Musiker Huang Dawangs Leben – ein Leben, dass sich sehr stark von der Norm unterscheidet, mit der Gesellschaft weitgehend unvereinbar. Der Film wurde mit dem „Besonderen Jurypreis“ des 15. Taipeier Filmfestivals ausgezeichnet.
SWIMMING ON THE HIGHWAY
Yao-tung Wu | Chinesisch mit chinesischen und englischen Untertiteln | 1998 | Farbe | 49 Min
Der Film ist ein „Muss“ in der Geschichte des taiwanesischen Dokumentationsfilms. Er ergründet die Beziehung zwischen Subjekt und Objekt des Filmens. Er wurde mit dem Ogawa Shinsuke Preis des 6. Internationalen Yamagata Dokumentarfilmfestivals ausgezeichnet. Im Anschluss an das Screening wird ein Q&A mit dem Regisseur Wu Yao-tung stattfinden.
Wu Yao-tung produziert seit 1996 Dokumentarfilme. Zu seinen Arbeiten gehören unter anderem „Gute Nacht und Auf Wiedersehen“ (2018), „Rolling on the Stage, Rolling for Life“ (2015), „Stage“ (2011), „Swimming on the highway“ (1998) und „Rei-Ming Band“ (1997), usw. Wu arbeitet derzeit als Drehbuchautor, Regisseur und Fotograf. Seine Filme werden regelmäßig auf chinesischen und internationalen Filmfestivals gezeigt.
SMALL TALK
Hui-chen Huang | Min Nan / Chinesisch mit chinesischen und englischen Untertiteln | 2016 | Farbe | 88 Min
In „Small Talk“ begleiten wir die persönliche Reise der Filmmacherin Hui-chen Huang auf dem Weg zur Versöhnung mit eigenen Kindheitserfahrungen und dem Weg der Gesellschaft zur Gleichbehandlung - unabhängig von Genderidentität und sexueller Orientierung.
Der Film wurde von einem der wichtigsten Autoren des taiwanesischen Kinos, Hou Hsiao-hsien, unterstützt, der ihn produziert hat. „Small Talk“ wurde u.a. 2017 auf der Berlinale mit dem „Teddy Award“ sowie als „Bester Dokumentarfilm“ auf dem Taipei Golden Horse Film Festival 2016 ausgezeichnet.
OUR NEW HOMELAND
Huang Sunquan | Chinesisch mit chinesischen und englischen Untertiteln | 1998 | Farbe | 86 Min
Der Film dokumentiert den „Protest gegen die Bulldozer der Stadtverwaltung“ von 1997, die erste urbane soziale Bewegung in Taiwan. In diesem Jahr ließ der Bürgermeister von Taipei eine unautorisierte Gemeinschaft, die seit über sechs Jahrzehnten bestand, abreißen, was zu einer politischen Krise der Stadtverwaltung von Taipeh und verschiedenen Diskursen über öffentlichen Raum führte. Der Regisseur ist nicht nur einer der Organisatoren und Anführer der Bewegung, sondern auch ihr Protokollant. Der Film wurde 2004 auf der Taipei Biennale und dem Taipei Iron Horse Film Festival präsentiert, 2007 auf der Bi-City Biennale of Urbanism/Architecture (Shenzhen/Hong Kong), 2014 während Huang Sunquans Einzelausstellung „U-topophilia“ im Beijing Red Brick Art Museum sowie als Teil der Eröffnungsausstellung des Beijing Minsheng Art Museum im Jahr 2015. Huang Sun-Quan ist derzeit hauptberuflich Dozent am Graduate Institute für interdisziplinäre Kunst an der National Kaohsiung Normal University und Chefredakteur der POTS Weekly. Er ist Künstler und Aktivist in den Bereichen der Architektur, Medien, sozialer Bewegungen und Kunst.
Zurück
