SIWA PLATEFORME
Perspektiven der Migration

  • SIWA Plateforme auf der documenta fifteen © SIWA Plateforme

    SIWA Plateforme auf der documenta fifteen

  • L’Économat – Treffpunkt und Kulturzentrum des SIWA Kollektivs in Redeyef. © SIWA Plateforme

    L’Économat – Treffpunkt und Kulturzentrum des SIWA Kollektivs in Redeyef.

  • Fotografien von Mahamed Abidi und Fakhri El Ghazal © SIWA Plateforme

    Fotografien von Mahamed Abidi und Fakhri El Ghazal

  • Ein Fotograf des Kollektivs bei der Arbeit © SIWA Plateforme

    Ein Fotograf des Kollektivs bei der Arbeit

  • „Harga“ Sound Installation von Loup Umberto © SIWA Plateforme

    „Harga“ Sound Installation von Loup Umberto

Das tunesische Künstlerkollektiv SIWA zeigte in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Bonn und der Bundeskunsthalle ausgewählte Werke zu den Themen Migration, Flucht und Identität. Dabei lud es zu Workshops und offenem Austausch ein. 

Vom 30.09.-02.10.2022 stellte das tunesische Künstlerkollektiv SIWA einige seiner Arbeiten in der Bundeskunsthalle aus und begleitete diese mit einem Rahmenpogramm aus offenen und geschlossenen Workshops. Die Sound-Installation des französischen Künstlers Loup Umberto, die Videoaufnahmen aus dem Ort Redeyef sowie die Fotografien von Mohamed Abidi beleuchteten dabei die Thematiken Flucht und Migration aus unterschiedlichen (lokalen) Blickwinkeln.

Ein großer Teil der Exponate entstand im eher ländlichen Ort Redeyef, in welchem SIWA bereits seit 2011 gemeinsam mit den Anwohner*innen in direktem Austausch steht und zusammenarbeitet. In den Jahren 2020 und 2021 waren sie dabei auch Teil des landesweiten Houmtek Projektes des Goethe-Institut Tunesien.

Redeyef ist eine Kleinstadt im Süden Tunesiens. Seit 2018 haben von dort aus über 4.000 Menschen einen Fluchtweg über das Mittelmeer gesucht. Das SIWA Kollektiv hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichten und Erfahrungen dieser Menschen und jener die zurückbleiben, künstlerisch aufzuarbeiten. In einem alten Gebäude der Phosphatindustrie entstand so das Kulturzentrum L’Economat de Redeyef – als Ort für partizipative Kunst.

Diesen Ansatz brachte das Kollektiv nun auch nach Bonn und kam zu den Themen Flucht, Migration und Identität mit Besucher*innen der Bundeskunsthalle ins Gespräch. Die Themenschwerpunkte verknüpften sich mit der gegenwärtigen Ausstellung „Identität nicht nachgewiesen“ der Bundekunsthalle.

Neben dem offenen Austausch mit Besucher*innen kamen außerdem in einem geschlossenen Workshop Menschen mit Fluchterfahrung aus der Region zu Wort und hatten die Möglichkeit, Erlebtes künstlerisch aufzuarbeiten. Die Teilnehmenden hielten ihre Erinnerungen und Erfahrungen dabei in verschiedenen Medien, wie Schrift, Ton und Film fest.

Der transkulturelle Ansatz erlaubte es den Beteiligten, Thematiken wie Migration, Flucht und Asyl aus neuen Perspektiven zu betrachten. So wurde in dreitägigen Workshops Licht auf die Konsequenzen und Fragen geworfen, die sich stets im Kontext dieser Themen auftun. Einer mehrheitlich eurozentrischen Sicht wurde hierbei in Austausch zwischen Menschen mit Fluchterfahrung neue Perspektiven eröffnet.  

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