ArtEvolution
Begegnungen mit dem Nahen Osten

  • Tänzerin Nivine Kallas © Karlheinz Weipert

    Tänzerin Nivine Kallas

  • Christian Sleiman gemeinsam mit den Teilnehmer*innen © Karlheinz Weipert

    Christian Sleiman gemeinsam mit den Teilnehmer*innen

  • Nicolas Fattouh und sein Werk zum Thema "Trauer" © Karlheinz Weipert

    Nicolas Fattouh und sein Werk zum Thema "Trauer"

Im November 2021 empfing das Goethe-Institut Schwäbisch Hall im Rahmen des Projekts ArtEvolution drei Künstler*innen aus dem Libanon, um gemeinsam mit ihnen zu den Themen Kräuter, Tanzen und Trauer zu arbeiten.

Drei Performance Künstler*innen aus dem Libanon verbrachten eine Woche in Schwäbisch Hall und kamen ins Gespräch mit Haller Bürger*innen. Diese persönlichen Begegnungen in kleinem Kreis führten zu persönlichem Austausch, Auseinandersetzungen mit dem "Eigenen" und dem "Fremden" und Verständnis des jeweils anderen. Die Künstler*innen aus der Großstadt Beirut erhielten Einblicke in die kleine, aber kulturell vielfältige Stadt Schwäbisch Hall und entwickelten ihre Projekte weiter. Die Bewohner*innen Schwäbisch Halls ihrerseits erfuhren vieles über das von Krisen gebeutelte Land Libanon im Nahen Osten.

Der Visual Artist Christian Sleiman entführte die Teilnehmer*innen des Projekts in die Welt der nahöstlichen Kräuter. Dabei legte er den Fokus auf die sinnliche Wahrnehmung unterschiedlicher Pflanzen. Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen befasste er sich mit den Fragen: Wie riechen sie? Wie schmecken Sie? Wie sehen Sie aus? Wie hören Sie sich an? Wozu kann man sie in der kulinarischen und medizinischen Küche verwenden?

Eine multimediale Performance zum Thema Trauer kreierte Nicolas Fattouh. Dafür führte der Künstler intensive Gespräche mit einer deutschen Pflegemutter in Schwäbisch Hall, die ihren Pflegesohn aus Tansania im Juli 2021 verloren hatte. Durch die aufgezeichneten Erzählungen der Pflegemutter wurde eine Erinnerung geschaffen, die anrührte. Die Fotos und Videos des jungen Mannes wurden dabei auf die Hollywoodschaukel projiziert, auf der der junge Mann so gerne saß.

Die Tänzerin Nivine Kallas rundete den Nachmittag mit einer Tanzperformance ab. Im Zentrum ihrer Aufführung standen dabei traditionelle Figuren in alten Tänzen. Inspiriert wurde sie dazu durch den viertägigen Workshop mit Tanzbegeisterten, der wenige Tage zuvor am Goethe-Institut stattfand.
Anschließend hatten die Teilnehmer*innen die Gelegenheit, mit den Künstler*innen und untereinander ins Gespräch zu kommen.

Am Ende stellte sich heraus: Beim Kochen, Trauern und Tanzen gibt es zwischen Beirut und Schwäbisch Hall wenige Unterschiede und viele Gemeinsamkeiten.

Top