Im Frühjahr 2022 startete am Zentrum für Kulturelle Bildung am Goethe-Institut Schwäbisch Hall eine Veranstaltungsreihe zum Thema Media Incubator: Workshop und Filmwettbewerb gegen Antiziganismus in Film und Medien, um auf häufig verwendente Sterotype und Klischees gegenüber Sinti*zze und Rom*nja aufmerksam zu machen.
Durch das mehrjährige Fortbildungsprogramm Media Incubator wurden Studierende der Medienwissenschaften, Filmschaffende und Journalist*innen über die Vorurteile und Stereotype gegenüber Sinti*zze und Rom*nja in Film und Medien aufgeklärt und für ein neues Bewusstsein ethisch medialer Darstellungsformen sowie sozial verantwortungsbewussten Journalismus sensibilisiert.
Das Projekt wurde 2021 vom Goethe-Institut Bulgarien ins Leben gerufen und bereits erfolgreich in den Städten Sofia, Skopje, Zagreb, Bukarest und Sarajevo in Zusammenarbeit mit Hochschulen, Filmakademien und Medieninstitutionen wie der Deutschen Welle durchgeführt.
Das Goethe-Institut Schwäbisch Hall führte am 05.04.2022 mit Dr. Radmila Mladenova von der Forschungsstelle für Antiziganismus der Universität Heidelberg an der Filmakademie Ludwigsburg einen Workshop zum Thema "Antiziganismus in Film und Medien" für Studierende der Filmakademie durch. Für ihr Dissertationsprojekt hat Dr. Radmila Mladenova über 120 Spielfilme und 35 Dokumentarfilme von den Anfängen des Kinos bis heute analysiert, um herauszufinden, mit welchen Instrumenten und Bildern Stereotype über Sinti*zze und Rom*nja in die Welt gesetzt und verfestigt wurden. Neben vielen theoretischen Kenntnissen über die Darstellung von Sinti*zze und Rom*nja wurden von den Workshop-Teilnehmer*innen auch praktische Leitlinien für die Darstellung von Minderheiten in audiovisuellen Medien erarbeitet.
Um aktiv gegen Marginalisierung und negative Darstellung von Sinti*zze und Rom*nja in den Medien Stellung zu beziehen und zu einer vorurteilsfreien Darstellung beizutragen, veranstaltete das Goethe-Institut Schwäbisch Hall zudem einen Wettbewerb unter den Studierenden und Alumni der Filmakademie Ludwigsburg. Bei dem Wettbewerb ging es darum, ein Medienprodukt zum Thema "Antiziganismus in Film und Medien" zu konzipieren, durch das ein breiteres Publikum erreicht und ein Bewusstsein für das Thema Diskriminierung geweckt wird. Die Teilnehmenden haben bei ihren Präsentationen eine Vielzahl von Ideen wie Social-Media-Kampagnen, aufklärende Webseiten, interaktive Kunstinstallationen, Dokumentationen, Kurzporträts und Kurzfilme vorgestellt.