Ausgehend von einer kritischen Gegenwartsanalyse entwerfen der Architekt Friedrich von Borries und der Stadtplaner Benjamin Kasten das Bild einer Stadt der Zukunft, die ökologischer und gerechter ist als die Stadt der Gegenwart. Sie ist größer und dichter, aber auch offener und grüner – und jeder Bewohner ist aktiv in ihre Gestaltung miteinbezogen.
Anhand von Beispielen aus Architektur, Stadtplanung, Kunst und Design zeigen die Autoren, wo Aspekte dieser Zukunft schon jetzt erprobt werden: Von vertikalen Wäldern über unterirdische Plantagen, Selbstausbauhäuser und transnationale Grenzstädte bis hin zur Hochstraße in Seoul, die zum Park umgewidmet wurde. Ihre Darstellung ist gleichermaßen kritisch und kreativ, analytisch und visionär.
Anmerkungen & Begründungen von deutschen Jury-Mitgliedern
Jutta Person:Der Architekt Friedrich von Borries und der Stadtplaner Benjamin Kasten denken über eine Stadt der Zukunft nach, die grüner, offener und gerechter sein soll als heutige Städte. „Wie sieht eine moderne Gesellschaft aus, die nicht mehr dem Prinzip der immerwährenden Expansion folgt, sondern gutes Leben mit nur einem Fünftel des heutigen Verbrauchs an Material und Energie sichert?“, heißt es im Vorwort. Nach einem Graphic-Novel-Vorspann, der Berlin im Jahr 2070 imaginiert, beschreiben die Autoren „Handlungsfelder“ wie „Infrastruktur“, „Mobilität“, „Arbeit“, „Wohnen“, „Sicherheit“ oder „Ästhetik“. Vor allem Autos sollen aus der Stadt verschwinden, Rohstoffe sollen recycelt, Energie soll mithilfe von Wind- und Solaranlagen direkt auf den Gebäuden erzeugt werden, Genossenschaften ersetzen den Grundbesitz. Dazu weniger Arbeit, mehr Engagement: vieles klingt utopisch, aber es geht um Utopien, die im besten Fall einen Richtungswechsel ermöglichen sollen.
Anmerkungen & Begründungen von ägyptischen Jury-Mitgliedern
Dr. Hebba Sherif: Ein Buch von Experten geschrieben, die sich mit wichtigen und dringenden Fragen des Alltags beschäftigen. Das ist ein Thema, das alle anspricht und allen eine Einsicht in die Zukunft gibt am Beispiel der Architektur, d.h. anhand einer Kunstsparte, die aber nicht nur von KünstlerInnen empfangen und verstanden wird, sondern eine Kunst, die zu unserem Alltag gehört.
Dr. Manar Omar: Kreative, alternative Stadtplanung, die ökologische Fragen berücksichtigt und miteinbezieht, beschäftigte einige, jedoch nicht viele, ägyptische Architekten und Stadtplaner. Es ist von daher interessant für den ägyptischen Leser zu erfahren, welche Lösungen bereits gefunden wurden und ihn für diese wichtige Angelegenheit zu sensibilisieren.
Das Literaturportal „targmat:na“ präsentiert ausgewählte, deutschsprachige Neuerscheinungen, die von einer Expert*innen-Jury zur Übersetzung ins Arabische empfohlen werden.
