Peter Geimer
Die Farben der Vergangenheit ... Wie die Geschichte zu Bildern wird

Die Farben der Vergangenheit Wie die Geschichte zu Bildern wird © © C. H. Beck Die Farben der Vergangenheit Wie die Geschichte zu Bildern wird © C. H. Beck
Inhalt

Die Vergangenheit ist unbeobachtbar. Was wir von ihr wissen oder uns vorstellen, haben wir nicht zuletzt durch Bilder erfahren: Historiengemälde, Fotografien, Filme, digitale Reanimationen. Der Kunsthistoriker Peter Geimer fragt, was Bilder zu visuellen Zeugnissen macht und wie sie Geschichte Gestalt verleihen. Dabei zeigt sich, dass Bilder nicht einfach historische Sachverhalte illustrieren, sondern selbst Erscheinungsformen der Geschichte sind.

Obwohl Sprache traditionell als Leitmedium des Historischen gilt, beruht unsere Vorstellung des Vergangenen maßgeblich auch auf Bildern. Wie Schriftquellen, so rekonstruieren Bilder Geschichte aber nur bruchstückhaft – sie bilden Fragmente auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Das vorliegende Buch stellt vielfältige Erscheinungsweisen visueller Rekonstruktion in den Medien Malerei, Fotografie und Film vor. Die Zusammenschau zeigt, dass diese diversen Formen der Vergegenwärtigung – vom detailgenau rekonstruierenden Historienbild des 19. Jahrhunderts über das dokumentarische Foto bis zum «reenactment» im zeitgenössischen Video – sehr unterschiedliche Möglichkeiten der Imagination des Vergangenen darstellen. 

Anmerkungen & Begründungen von ägyptischen Jury-Mitgliedern

Malerei, Fotografie und Film bilden Fragmente auf der Suche nach der verlorenen Zeit, meint Peter Geimer. Der Kunsthistoriker geht in "Die Farben der Vergangenheit" der Frage nach, wie Bilder zu visuellen Zeugnissen werden. Er warnt  aber davor, Bildern mehr Beweiskraft zuzubilligen, als anderen Zeugnissen der Geschichte. Anhand zahlreicher Beispiele schärft er in einer anregenden und lesenswerten Darstellung den Blick für die Fallstricke visueller Medien.

Ungewöhnlich ist die Auswahl der im Buch abgebildeten Gemälde und Fotos. Man kennt die Bilder von der Kaiserkrönung Wilhelms I. in Versailles, vom vietnamesischen Mädchen, das vor dem Napalm-Angriff davonläuft, oder vom Kniefall Willy Brandts in Warschau - ikonische Bilder.
Bilder und Aufnahmen haben Geschichte geschrieben. Es sind ikonische Aufnahmen, die dazu dienen, sich ein Bild von der Vergangenheit zu machen. Mit ihnen verbindet sich der Anspruch, Geschichte möglichst realistisch und authentisch zu rekonstruieren.

Ohne den Kontext, ohne erläuternde Anmerkungen bleibt das Bild jedoch eine rätselhafte Aufnahme. Gleichwohl haben Bilder, trotz aller Vorbehalte, eine eigene Qualität. Sie eröffnen eine unmittelbare Sicht- und Erlebbarkeit, und sie bieten die Möglichkeit, jedes scheinbar noch so nebensächliche Detail für die Nachwelt festzuhalten.

ISBN-Nummer: 978-3-406-78061-5
Seiten: 304 Seiten
Verlag: C. H. Beck
Erscheinungsjahr: 2022

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Das Literaturportal „targmat:na“ präsentiert ausgewählte, deutschsprachige Neuerscheinungen, die von einer Expert*innen-Jury zur Übersetzung ins Arabische empfohlen werden.

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