Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2022
Ein kleiner Ort am Nord-Ostsee-Kanal, zwischen Natur, Kreisstadt und Industrie, kurz nach dem Jahreswechsel. Mitten aus dem Alltag heraus verschwindet eine Familie spurlos. Das verlassene Haus wird zum gedanklichen Zentrum der Nachbarn: Julia, Ende dreißig, die sich vergeblich ein Kind wünscht, die mit ihrem Freund erst vor Kurzem aus der Großstadt hergezogen ist und einen kleinen Keramikladen mit Online-Shop betreibt. Astrid, Anfang sechzig, die seit Jahrzehnten eine Praxis in der nahen Kreisstadt führt und sich um die alt gewordene Tante sorgt. Und dann ist da das mysteriöse Kind, das im Garten der verschwundenen Familie auftaucht.
Sie alle kreisen wie Fremde umeinander, scheinbar unbemerkt von den Nächsten, sie wollen Verbundenheit und ziehen sich doch ins Private zurück. Und sie alle haben Geheimnisse, Sehnsüchte und Ängste. Ihre Wege kreuzen sich, ihre Geschichten verbinden sich miteinander, denn sie suchen, wonach wir alle uns sehnen: Geborgenheit, Zugehörigkeit und Vertrautheit.
»Was für ein feines Buch! Es entspinnt sich um ein verlassenes Haus in einem Dorf am Nord-Ostsee-Kanal und entfaltet einen so einnehmenden Sog, dass es man es vermisst, sobald man es aus der Hand legt.«
Daniel Schreiber (17. März 2022)
Anmerkungen & Begründungen von ägyptischen Jury-Mitgliedern
In diesem Roman liest man über menschliche Gefühle, wie man sie überall spürt und wie man sie trotzdem nicht beschreiben kann. Der Roman schildert Menschen, deren Lebenswege sich kreuzen, und denen auf einmal ihre eigenen Gefühle der Sehnsucht, Angst, Liebe und Depression bewusst werden. Menschen, die nebenan wohnen sind plötzlich gezwungen, mehr von einander zu erfahren.
Anhand einer spannenden Geschichte, die den Leser bis ans Ende fesselt, stellt sich das Wichtigste im Leben klar: Das sind die existenziellen Gefühle: Geborgenheit, Zugehörigkeit und Vertrautheit. Ein Roman, der für Übersetzung in alle Sprachen sich gut eignet, da hier menschliche Geühle geschildert werden, die überall und in verschiedenen kulturellen Kontexten verstanden werden.
Das Literaturportal „targmat:na“ präsentiert ausgewählte, deutschsprachige Neuerscheinungen, die von einer Expert*innen-Jury zur Übersetzung ins Arabische empfohlen werden.
