Internationaler Übersetzertag Meet the Translator: Salah Helal

Meet the Translator: Salah Helal © 2015 beim Albrecht Knaus Verlag An einem Donnerstag Ende August versammeln sich zehn Männer vor dem Roten Rathaus in Berlin. Sie haben beschlossen, heißt es, nichts mehr zu essen. Drei Tage später beschließen sie, nun auch nichts mehr zu trinken. Ihre Hautfarbe ist schwarz. Sie sprechen Englisch, Französisch, Italientisch. Und noch andere Sprachen, die hierzulande niemand versteht. Was wollen die Männer? Arbeit wollen sie. Und von der Arbeit leben. In Deutschland bleiben wollen sie. Wer seid ihr, werden sie von der Polizei und von Beamten des Senats, die hinzugeholt werden gefragt. Wir sagen es nicht, sagen die Männer. Das müsst ihr aber sagen, sagen die anderen, sonst wissen wir nicht, ob ihr unter das Gesetz fallt und hier bleiben dürft. Die Männer schweigen. Wir müssen prüfen, ob ihr wirklich in Not seid, sagen die anderen. Die Männer schweigen.
 
– Gehen, Ging, Gegangen, Knaus Verlag. Jenny Erpenbeck.
 
Am 30. September wird der Internationale Übersetzertag gefeiert. Wir feiern mit und laden alle ein zu einem Gesprächsabend mit dem ägyptischen Übersetzer Salah Helal, der den Roman Gehen, Ging, Gegangen von Jenny Erpenbeck ins Arabische übersetzt hat. Er gibt uns einen Einblick in seine Arbeit und unterhält sich mit uns über das Übertragen von literarischen Werken und die Herausforderungen, die sich dabei den Übersetzer*innen stellen.
 
Erpenbeck wurde 1967 geboren und lebt als freie Autorin und Regisseurin in Berlin. Gehen, Ging, Gegangen stand 2015 auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis.
 
Salah Helal, geboren 1970 in Kairo, ist Assistant Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschat an der Ain Shams Universität, Kairo. Er ist freier Übersetzer und Dolmetscher.
 
Freier Eintritt.

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