Ahmed Al-Nawas & Minna Henriksson, Kader Attia, Annika Eriksson, Natascha Sadr Haghighian mit Haig Aivazian & Jumana Manna, Ilya Orlov, Liisa Roberts und Erik Bruun; Gast: Clémentine Deliss; Kuratorin Joanna Warsza
Auch die idyllischste Landschaft ist immer gesellschaftlich und politisch. Bertolt Brecht konstatierte, dass ”Stille”/ ”Schweigen” auch auf die Motive der Idealisierung, auf versöhnliche Rhetorik und Handlungsangst in verschiedenen Phasen der finnischen Geschichte verweist.
Die Ausstellung Finnish Landscape kommentiert die kulturellen und politischen Landschaften, die sich in der Isoliertheit des 1909 eröffneten Freilichtmuseums Seurasaari widerspiegeln. Das Museum repräsentiert die Ideologien seines Eröffnungszeitpunkts nämlich völkerkundlichen Nationalismus und politische Romantik. Mit der Ausstellung von Gebäuden aus verschiedenen Teilen Finnlands will man ein repräsentatives Bild von den Besonderheiten finnischer Provinzen und Gesellschaftsschichten geben - Seurasaari ist so Finnland in Miniatur. Die Welt und die Gesellschaft um Seurasaari haben sich verändert, das vom Museum vermittelte Bild des Finnischseins aber wurde nicht aktualisiert.
Im Sommer 2016 wird Gegenwartskunst zu einem Teil des Seurasaari-Museums, seiner Gebäude, Interieurs und Sammlungen. Internationale Künstler verwirklichen im Museum Auftragswerke, die sich u.a. mit Themen wie Aufbewahren und Zerstören, Natur & Kultur, Geschichte und deren Missbrauch sowie Völkerkunde auseinandersetzen. Die Ausstellung kommentiert ebenso den feinen Unterschied zwischen Aufbau und Branding von Identität sowie deren Bedeutung in der kulturellen und politischen Landschaft des heutigen Finnlands.
Es gibt Begleitprogramm zur Ausstellung. Finnish Landscape startet am Samstag, den 11.6.mit einem ganztägigen Programm, das von den eingeladenen Künstlern und Gästen gestaltet wird: Reden, Performances, Lesungen. Sondergast ist die freie Kuratorin, Publizistin und Wissenschaftlerin Clémentine Deliss. Sie hat mehrere Ausstellungen kuratiert, die Gegenwartskunst, Völkerkunde und Anthropologie verbinden.
Veranstalter: Checkpoint Helsinki in Zusammenarbeit mit dem Freilichtmuseum Seurasaari
Mit Unterstützung von: Stiftung Koneen Säätiö, Taiteen edistämiskeskus, Svenska kulturfonden, Goethe- Institut Finnland, Cultura-Stiftung.
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