Tanz Nurmela & Dietrich: Zwei Solos

Maria Nurmela Bild: Maria Nurmela

Fr, 16.09.2016

Manilla Kulttuuritehdas

im Rahmen des Tehdasfestivaali Manifesti Turku

Maria Nurmela: Lähempänä Villiä Sydäntä (Dem wilden Herz näher)

Maria Nurmelas Solowerk zeichnet das Porträt einer Frau zwischen den Grenzen von Realität und Fiktion. Ihre Arbeit wurde von den Geschichten verschiedener Künstlerinnen inspiriert und behandelt Themen wie Unsichtbarkeit, Anderssein, Umbruch und Selbstfindung. Dabei stellt sie die Frage, was das Künstlersein eigentlich bedeutet und ehrt die kunstschaffenden Frauen, die die Kreise ihres Lebens immer wieder öffnen und schließen und dabei starke Bilder, aber auch die Frage hinterlassen, ob es sie wirklich gab.
Die in Turku ansässige freie Tänzerin Maria Nurmela hat ihr Tanzstudium an der Folkwang-Hochschule für Darstellende Künste und Musik absolviert. Nurmela hat lange in der Tero Saarinen Company getanzt und in Werken des Aurinkobaletti gastiert.

Choreographie, Konzept: Maria Nurmela | Lichtdesign: Kalle Ropponen | Tondesign: Jaakko Vastapuu | Künstlerische Beratung: Liisa Pentti | Fotos: Akseli Kaukoranta  | Premiere: 16.9.2016, Tehdasfestivaali Manifesti
 

Urs Dietrich: Thalamus

Urs Dietrich Foto: Bettina Stoess »Wir sind in so viele Fragmente aufgesplittert, dass wir weder wissen, wer wir wirklich sind, noch mit welchen unserer Aspekte wir uns identifizieren sollen. So viele widersprüchliche Stimmen, Gebote und Gefühle kämpfen um die Vorherrschaft über unser Innenleben, dass wir in kleine Stückchen zerfallen sind, in alle Richtungen verstreut – und niemand ist daheim ...«
Basierend auf diesem Text von Sogyal Rinpoche und aus inneren und äußeren Beobachtungen entstand THALAMUS, ein Tanzstück in drei Teilen. 

Im Tanz sucht der Individualist Urs Dietrich nach dem Einfachen und Essentiellen. Einfache Details verdichten sich zu Dramen. Der kraftvolle Alleingang des Tänzers, der Brüche und Widersprüche bewusst einsetzt und damit seinen Arbeiten ein gewisses Maß an Ironie verleiht. Kompromisslos forscht er nach den Geheimnissen des Wandels und der Auflösung realer Zeit. Ein Suchender nach Stille in der Bewegung und nach Bewegung in der Stille.
 
Urs Dietrich absolvierte zunächst eine Ausbildung in Textildesign. Danach studierte er von 1981 bis 1985 Tanz an der Folkwang Hochschule Essen, führte sein Studium 1986 mit einem Stipendium des Nordrhein-Westfälischen Kultusministeriums in New York fort und begann mit seiner Arbeit im Folkwang-Tanzstudio in Essen. Seit 1988 arbeitete er als freischaffender Tänzer und Choreograf. Er kreierte zahlreiche Gruppen- und Solotanzstücke, mit denen er mit Förderung des Goethe-Instituts in europäischen Ländern, in Asien und Nord- und Südamerika gastierte. Im Hebbel-Theater Berlin wurden seine Soloarbeiten „Da war plötzlich … – Herzkammern“ (1995) und „An der Grenze des Tages“ uraufgeführt. Zusammen mit Susanne Linke leitete er 1994–96 das Bremer Tanztheater. Dort wirkte er noch bis 2007 als Hauschoreograf und Künstlerischer Leiter. Seitdem ist er wieder freischaffend tätig.

Choreographie und Tanz: Urs Dietrich | Künstlerische Beratung:  Susanne Linke | Bühnenbild und Kostüme: Alfred Peter, Urs Dietrich | Lichtdesign: Lutz Deppe | Komposition: Gerhard Stäbler | Tondesign: Wolfgang Bley-Borkowski | Foto: Bettina Stöß | Premiere: 3.7.2015

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