Orgelkonzerte 10. Organo Novo

Barry Jordan Bild: Organo Novo

15.-17.11.2016, 19 Uhr

Helsinki

Die Gäste aus Deutschland

Barry Jordan

Barry Jordan wurde 1957 in Port Elizabeth, Südafrika, geboren. Er studierte zunächst in Kapstadt, wo er 1979 sein Studium mit dem akademischen Grad Bachelor of Music abschloß. Einflussreiche Lehrer in dieser Zeit waren unter anderem Peter Klatzow (Komposition und Klavier), Shirley Gie und Barry Smith (Orgel), des weiteren Komponist Arnold van Wyk und Theoretiker James May. Eine Gastprofessur der großartigen Gillian Weir ermöglichte es ihm, bei ihr eine Weile zu arbeiten. Ab 1977 war er 2. Organist an der anglikanischen Kathedrale der Stadt. Es folgten 4 Jahre in Pretoria als Ersatzwehrdienst in der Kapelle der Südafrikanischen Polizei als Klarinettist. In diesen Jahren komponierte er viel (und gewann 1982 das SAMRO Overseas Scholarship für Composition, ein als Preisausschreibung vergebenes Stipendium zum weiterführenden Studium im Ausland), war Mitbegründer und Leiter des Ensembles für Neue Musik “Obelisk”, spielte die Orgel in verschiedenen Kirchen der Stadt, und arbeitete weiter am Klavier bei Lily Stroux. Ein besonderes Erlebnis war ein Kompositionsseminar bei Morton Feldman. Er war auch Mitglied des semiprofessionellen Kammerchores des SABC in Johannesburg.

Im Jahre 1984 kehrte er zurück nach Kapstadt, wo er an einem Mädchengymnasium als Musiklehrer und Chordirektor tätig war, sowie erneut als 2. Organist der Kathedrale. Gleichzeitig arbeitete er unter Peter Klatzow an seinem Kompositionsportfolio für seinen Master of Musik, welcher ihm Ende 1985 mit Auszeichnung verliehen wurde, und unter Shirley Gie an der Orgel. Für das Orchesterwerk Last Things gewann er den Peter-Klatzow-Preis und ein weiteres Stipendium der Universität Kapstadt.
Ab 1986 studierte er in Wien Komposition (Klasse Francis Burt) und Orgel (Klasse Martin Haselböck). Er verlegte seinen Studienort 1987 nach Lübeck, wo er weiterhin bei Prof. Martin Haselböck arbeiten konnte. Hier schloss er 1989 sein Konzertexamen (Orgel) mit Auszeichnung und 1994 sein Kirchenmusikstudium ab. Im Jahre 1994 wurde er nach Magdeburg berufen, wo er seit August desselben Jahres das Amt des Domkantors und -organisten bekleidet.

Er ist als konzertierender Organist im In- und Ausland gefragt und leitete 2003 bis 2006 eine Orgelklasse an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" in Leipzig. 2004 wurde er mit dem Titel „Kirchenmusikdirektor“ geehrt.
Kompositionen und Bearbeitungen bekannter Werke von Barry Jordan sind im Verlag www.buch-und-note.de erschienen.

Konzert:
Di 15.11.2016, 19 Uhr, Tuomiokirkko (Dom von Helsinki)

  

Michael Schönheit

Michael Schönheit Bild: Organo Novo Michael Schönheit, geboren in Saalfeld, erhielt seine erste musikalische Ausbildung durch seinen Vater.   Von 1978-1985 studierte er Dirigieren, Klavier und Orgel an der Hochschule für Musik "Felix Mendelssohn Bartholdy". 1984 wurde er Preisträger des Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerbs in Leipzig.
Von 1985 bis 1991 war er als Organist und Kantor in Saalfeld tätig.

1986 wurde er zum Gewandhausorganisten berufen. Hier umfasst sein Wirkungsbereich die Gestaltung der Gewandhausorgelkonzerte, thematischer Zyklen, die Mitwirkung in den Gewandhauskammermusiken sowie Auftritte als Solist mit dem Gewandhausorchester.
Aus Anlass des 300. Todestages von Dietrich Buxtehude gestaltete er mit dem von ihm 1998 gegründeten, auf Instrumenten alter Mensur musizierenden Ensemble "Merseburger Hofmusik" und namhaften Solisten die Gesamtaufführung der Kantaten und Orgelwerke dieses Meisters im Gewandhaus. Dieser dreijährige Konzertzyklus wurde 9. Mai 2007 abgeschlossen. In der Spielzeit 2008/2009 widmete er innerhalb der etwa 30 Abende umfassenden Gewandhaus-Orgelsaison einen sechs Abende umfassenden Konzertzyklus den Jubilaren Joseph Haydn, Georg Friedrich Händel und Felix Mendelssohn Bartholdy, den er gemeinsam mit der „Merseburger Hofmusik“ und dem Leipziger Gewandhauschor gestaltete.

Seit 1994 ist Michael Schönheit künstlerischer Leiter der Merseburger Orgeltage, die sich zu einem der führenden Orgelfestivals in Deutschland entwickelt haben. Seit 1996 ist Schönheit zudem Domorganist in Merseburg. Er betreute auch die umfangreiche Restaurierung der einzigartigen von Friedrich Ladegast 1853 -55 erbauten Domorgel. Seit 2004 ist dieses weltberühmte Instrument wieder in seiner ursprünglichen Klanggestalt zu hören. An der Musikhochschule Nürnberg leitet Schönheit derzeit eine Orgelklasse.

Bei zahlreichen internationalen Wettbewerben ist er als Jurymitglied tätig. Michael Schönheit ist darüber hinaus ein gefragter Gastorganist. Seine Konzerttätigkeit erstreckt sich über die europäischen Länder hinaus bis in die USA und nach Japan. Als Solist gastierte er neben dem Gewandhausorchester bei so renommierten Orchestern wie der Sächsischen Staatskapelle Dresden, den Münchner Philharmonikern, dem Konzerthausorchester Berlin, dem MDR – Sinfonieorchester, dem New York Philharmonic Orchestra und vielen anderen.

Neben seiner Tätigkeit als Organist und Ensembleleiter widmet sich Schönheit seit vielen Jahren dem historischen Hammerklavier. Er spielt seit 2006 einen historischen Hammerflügel der Firma John Broadwood aus dem Jahre 1805 und seit 2010 ein Instrument aus der Werkstatt von Franz Bayer, Wien, aus der Zeit um 1820.Rundfunk-, Fernseh- und zahlreiche CD-Produktionen ergänzen sein vielseitiges künstlerisches Wirken.

Im Jahre 2005 erschienen bei MDG zwei viel beachtete CDs mit Werken von Franz Liszt, eingespielt an der Merseburger Orgel, 2006 folgte die CD mit den großen Uraufführungen der Orgelwerke von Liszt, Reubke und Reger im Merseburger Dom. 2007 erschien beim Verlag Kamprad eine Einspielung mit Werken Leipziger Komponisten auf der Gewandhausorgel. Zu Beginn des Jahres 2010 erschien bei Decca die Einspielung der Sechs Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach mit dem Gewandhausorchester unter Riccardo Chailly, bei der Michael Schönheit den Cembalosolopart des 5. Brandenburgischen Konzertes übernahm.

Konzert:
Mi 16.11.2016, 19 Uhr, Johanneksenkirkko

  

Bernhard Haas

Bernhard Haas Bild: Organo Novo Bernhard Haas wurde 1964 geboren. Er studierte Orgel, Klavier, Cembalo, Kirchenmusik, Komposition und Musiktheorie an den Musikhochschulen in Köln, Freiburg und Wien, Orgel bei Ludger Lohmann, Peter Neumann, Michael Schneider, Zsigmond Szathmáry, Jean Guillou und Xavier Darasse. Er gewann zahlreiche Preise bei internationalen Orgelwettbewerben, unter anderem den ersten Preis beim Liszt-Wettbewerb Budapest 1988. Seither führen ihn Konzertreisen durch nahezu alle europäischen Länder, in die USA, nach Japan und Korea. 
Von 1989 bis 1995 lehrte er Orgel und Improvisation an der Musikhochschule Saarbrücken, bevor er 1994 eine Professur für Orgel an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart antrat. Seit 2013 arbeitet er in gleicher Funktion an der Hochschule für Musik und Theater München. Gern gibt er sein Wissen auch auf Kursen weiter. Er wird häufig in Jurys internationaler Orgelwettbewerbe eingeladen.
Sein Repertoire erstreckt sich von Sweelinck bis zur zeitgenössischen Musik. Besondere Schwerpunkte sind für ihn die deutsche Musik des 17. Jahrhunderts, die Werke Bachs und des 19. Jahrhunderts. Er ist Autor von vielbeachteten Orgelbearbeitungen (Werke von Mozart, Liszt, Bruckner, Schönberg, Holliger). Auf CD spielte er Werke von Liszt, Reger, Stravinsky, Xenakis, Ferneyhough und anderen ein. Rundfunkaufnahmen in vielen europäischen Ländern.

Publikationen: Die neue Tonalität von Schubert bis Webern. Hören und Analysieren nach Albert Simon (Wilhelmshaven 2004), Die zweistimmigen Inventionen von J. S. Bach (Hildesheim 2008) sowie diverse Aufsätze in Fachzeitschriften und Kongressberichten.

Konzert:
Do 17.11.2016, 19 Uhr, Paavalinkirkko




Martina Doehring

Martina Doehring Foto: Martina Doehring Martina Doerhing (Sopran) begann ihr Musikstudium bereits während ihrer Schulzeit an der Musikhochschule Lübeck im Status einer außerordentlichen Studentin. Nach dem Abitur absolvierte sie neben ihrem Gesangstudium bei Prof. Ute Niss auch ein Musikschullehrerstudium mit Hauptfach Klavier bei Prof. Gotlinde Sudau. Die Sopranistin sang solistisch im In- und Ausland (Staatsoper Danzig — Internationales Festival für Neue Musik, Venedig — Festival für Alte Musik, Berlin — Internationales Musikfestival Litauen — Kristupo Vasaros Festival, Vilnius — Internationales Orgel-Musikfestival, Riga — Messiaen-Festival, Basel — Internationales Musikfestival Tallin u.a.) Engagements als Solistin in Oratorien und Kirchenkonzerten führten sie in zahlreiche Kirchen (z. B. Dom zu Riga — St. Marien, Lübeck — Madonna del Orto, Tintoretto-Kirche, Venedig — Petruskirche, Basel — St. Nicolai, Tallin — St. Thomas d´Aquin, Paris) und sie machte Rundfunk- und Fernsehaufnahmen für deutsche und ausländische Sendeanstalten.
Ein besonderes Interesse der Sängerin gilt der neuen Musik. So sang sie die Sopranpartie bei folgenden Uraufführungen: Berthe Russlaender, Mater Dolorosa (Klosterkirche Barsinghausen) - Jürgen Frielinghaus, Bitte (St. Marien, Bad Segeberg) - Marco Lo Muscio, Vocalise (St. Augustin,Hannover) und Aivars Kalejs, Lux Eterna II - Version mit Sopransolo (Notre Dame, Paris) - sowie "Aus dem Tagebuch der Anne Frank" von Klaus-Dieter Kopf (Landesfunkhaus des MDR, Magdeburg) und "By the Roadside" von Ruth Schonthal (Studio Hamburg des NDR).

Konzert:
Sa 19.11.2016, 20 Uhr, Johanniskirche, Helsinki
Orgel: Aivars Kalejs

Zurück