Ausstellung BERLIN >>> NASTOLA

Thomas Scheibitz_Ausschnitt Foto: Thomas Scheibitz

16.06 -13.08.2017

Kunstzentrum Taarasti

Sommerausstellung des Kunstzentrums Taarasti

Die Ausstellung präsentiert neun künstlerische Positionen aus Berlin in Nastola. Es geht dabei um Folgendes: Wie bilden sich die Zusammenhänge, in denen Kunst entsteht, in den konkreten Arbeiten ab, wenn man sie aus ihrem ursprünglichen Kontext herauslöst? Wie lassen sich anhand dieser Kunstwerke – trotz ihrer Verschiedenheit – übergeordnete Themen und Diskussionen verfolgen? Und wie können sie schließlich – in ihrer Verschiedenheit – in einem dialogischen Rahmen aufgehen?

Offenheit, Beweglichkeit, Progressivität und kollektiv ausgerichtetes Denken und Handeln sind unerlässlich dafür, dass etwas Neues entsteht und das der Diskurs um zeitgenössische Kunst vorangebracht werden kann. In diesem Sinne beruht die Ausstellung auf der zentralen Annahme, dass sich deren Betrachtung und Lesart ändert, wenn man Kunstwerke in einem anderen Kontext als dem ihrer Entstehung präsentiert. Konkret heißt das im Fall der Ausstellung: Statt der urbanen Umgebung von Berlin, einer etablierten Produktionsstätte für internationale Künstler, werden die ausgewählten Arbeiten in Nastola gezeigt, einer Kleinstadt in einer ländlichen und vor allem von der Natur geprägten Region in Südfinnland – eine Rekontextualisierung, die im Idealfall eine Diskussion über die Prämissen sowohl der Kunstproduktion wie auch der -rezeption anzustoßen imstande ist.
Differenzen zwischen den einzelnen Positionen werden dabei ebenso sichtbar wie über disziplinäre oder formale Grenzen und Kategorien hinweg Verbindendes.

Die Ausstellung bringt mit Arbeiten von Tom Anholt, Björn Dahlem, Paula Döpfner, Secundino Hernández, Leiko Ikemura, Marlena Kudlicka, Kirsi Mikkola, Janne Räisänen und Thomas Scheibitz Malerei, Zeichnung, Fotografie und bildhauerische Ansätze zusammen. Zwischen den teilweise ortsspezifischen Arbeiten entstehen Wechselbeziehungen, ohne dass sie ihre jeweilige Autonomie aufgeben müssten. Jede Position hat ihre eigene Art und Weise, mit Aspekten der Materialität, Form und der Prozessualität umzugehen. Sie stehen für sich und sind dennoch über etwas Größeres miteinander verbunden, was gerade im Ortswechsel zum Tragen kommt – nämlich ihren konkreten Produktionskontext: Berlin.

In der organischen Architektur des Taidekeskus Taarasti möchte die Ausstellung Möglichkeiten aufzeigen, wie verschiedenen Positionen und Kunstwerk – beispielsweise über Display-Entscheidungen – in Dialog treten können. Die Ausstellung möchte einen Denkraum öffnen und die Betrachter einladen, sich über das Wesen und die Bedeutung von Kontextverschiebungen Gedanken zu machen und – vor allem – neue Perspektiven einzunehmen.

BD1 Bild: Björn Dahlem Björn Dahlem (*1974, München/Deutschland) lebt und arbeitet in Berlin. Einzelausstellungen: Magellanic Cloud (2016) bei Veles i Vent, Valencia, sowie Mare Lunaris (2015) in der Berlinischen Galerie – Museum für moderne Kunst, Berlin. Beteiligung u. a. an den Gruppenausstellungen: Solid Liquids – internationale Tendenzen der Skulptur in der Gegenwartskunst (2016), Kunsthalle Münster, und Wie leben? Zukunftsbilder von Malewitsch bis Fujimoto (2015), Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen. Dahlem ist seit 2012 Professor an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig.

Sometimes_It_Gets_So_Hard_You_See Bild: Paula Döpfner Paula Döpfner (*1980, Berlin/Deutschland) lebt und arbeitet in Berlin. Einzelausstellungen: Put it right here (or keep it out there) (2016) im Kunstverein Reutlingen und take it right back (2015), Goethe-Institut, Washington D.C.. Beteiligung u. a. an den Gruppenausstellungen: YOU ARE WHAT YOU ARE (2016) bei Galleria Mario Ianelli, Rom, und The Big Other (2016) in der Galerie Tanja Wagner, Berlin, sowie Wo ist hier? #2: Raum und Gegenwart – Bildhauerei und Installation seit 2000 (2015), Kunstverein Reutlingen.

Thomas Scheibitz (*1968, Radeberg/Deutschland) lebt und arbeitet in Berlin. Einzelausstellungen: Schaulager 9.44 (2016/17), Bureau Mueller, Berlin, 15.92 x 16 (2015), Parra & Romero, Madrid, Radiopictures (2014), Sprüth Magers, Berlin, ONE-Time Pad (2012), MMK Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main; Beteiligung u. a. an den Gruppenausstellungen: My Abstract World (2016/17), ME Collectors Room Berlin / Stiftung Olbricht, und Malerei als Film (2016), Kunsthalle Darmstadt. BubeDameKönigAss (2013), Neue Nationalgalerie, Berlin, Fruits de la Passion (2012), Centre Georges Pompidou, Paris.

Kunstgespräche und Konzerte:
  • 16.06.2017 Aussenbühne: Interview mit den Berliner Künstlern und den Künstlern des "Skulpturpfades" 
  • 18.06.2017 Aussenbühne: Vortrag Laura Hirvi, Leiterin des Finnland-Instituts in Deutschland. Weg der finnischen Künstler zum bunten Kulturmekka Berlin.
  • 23.07.2017 Diskussion/Interview von ehem. Cheredakteurin Riitta Lindegren mit Kirsi Mikkola, Professorin für Malerei, Kunstakademie Wien.

Veranstalter:
Nastola-Gesellschaft und Kunstverein Nastola mit Unterstützung von vielen Freiwilligen und Institutionen, u.a. Musikfestivalverein Iiitti und das Goethe-Institut Finnland

 

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