Netta Weiser

Disziplin: Choreographie, Sound, Radiokunst
Partner: Mamuta Art Research Center Jerusalem
Zeitraum: 29.9.-11.11.25

Die in Berlin lebende Künstlerin und Choreografin Netta Weiser kommt für einen sechswöchigen Aufenthalt nach Jerusalem. Während dieser Zeit wird ihre Soloausstellung am 31. Oktober im Mamuta Art and Research Center in Jerusalem eröffnet. Die Residenz und Ausstellung befassen sich mit Themen wie queere Geschichte, Kunst in Zeiten des Exils, feministische Genealogien und diasporische Praktiken.

Netta Weiser © Rudi Neumann

Über die Künstlerin

Netta Weiser ist eine in Berlin lebende Künstlerin und Choreografin, die in den Bereichen Performance, Klanginstallation und experimentelles Radio arbeitet. Im Jahr 2019 gründete sie das langfristige künstlerische Forschungsprojekt Radio-Choreography, das sich mit der Transformation von Tanz in Klang, dem Verhältnis zwischen Live-Übertragung und verdrängter Geschichten sowie dem Zuhören als Form des gemeinsamen Seins beschäftigt.
Ihre Arbeiten werden weltweit präsentiert, zuletzt unter anderem in der Akademie der Künste Berlin, im Tanzquartier Wien, im KW Institute for Contemporary Art Berlin, bei Onassis Stegi Athen, beim WDR, in der Villa Medici Rom, im TONSPUR Micro Museum for Sound im MQ Wien, bei der Tanznacht Berlin, im Tanzmuseum Köln und im Badischen Kunstverein Karlsruhe.
2020 erhielt sie das Tanzrecherche NRW-Stipendium für internationale Künstler*innen. 2021 war sie Stipendiatin im Studio für elektroakustische Musik der Akademie der Künste Berlin. 2022 war sie Mitglied der Forschungsgruppe Berliner Tanzarchiv, 2024 Artist-in-Residence bei Artport Tel Aviv, und 2025 ist sie Research Fellow am VALIE EXPORT Center Linz.
Neben ihrer künstlerischen Praxis unterrichtet sie an der Universität der Künste (UdK) Berlin und moderiert eine monatliche Radiosendung auf reboot.fm.

Über die Residenz

Die Forschungsresidenz und Ausstellung widmen sich Themen wie queere Geschichte, Kunst in Zeiten des Exils, feministische Genealogien und diasporische Praktiken. Im Zentrum steht ein Tonarchiv, das in den 1930er Jahren in Ägypten von Birgitte Schiffer, einer jüdisch-deutschen Komponistin, aufgenommen wurde, deren Leben von Vertreibung und Exil geprägt war. Während ihrer ethnomusikologischen Feldforschung in einer abgelegenen Oase im Westen Ägyptens dokumentierte Schiffer Gesangspraktiken der lokalen Amazigh-Gemeinschaft, darunter eine seltene Sammlung queerer Liebeslieder.
Das Projekt untersucht die Möglichkeiten und Herausforderungen, marginalisierte Stimmen hörbar zu machen und verflochtene Geschichten in interkulturellen Kontexten erfahrbar zu machen. Es stellt die Frage, ob und wie neue Räume entstehen können, die andere Formen des Zuhörens ermöglichen.
Während der Residenz wird Weiser der Frage nachgehen, wie sich diese Archivaufnahmen durch künstlerische Forschung, Klanginstallationen, performative Strategien, verkörpertes Zuhören, Live-Radiosendungen und die Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen neu aktivieren lassen.
Das Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit dem Berliner Phonogramm-Archiv (Humboldt Forum), reboot.fm (Radiosender Berlin) und dem KOHYA Jewish Morocco Sound Archive (Cambridge University).

Über den Partner

Das Mamuta Art and Research Center ist ein Zentrum für künstlerisches Schaffen, Begegnung, Forschung und Präsentation von Kunst. Der von Künstler*innen betriebene Raum, wird von der Sala-Manca Group entwickelt und geleitet.
Ziel des Projekts ist es, künstlerische Initiativen zu fördern und einen Rahmen für Künstler*innen aus verschiedenen Disziplinen sowie für Kurator*innen, Architekt*innen, Designer*innen und Researcher*innen zu schaffen, die im Geist von Kooperation, Dialog und technologischer Innovation arbeiten möchten.

Zeitraum

28.9.2025 -9.11.2025

Veranstaltungen

Re-sounding Voice
Ausstellungseröffnung: 31.10.2025, 12:00 Uhr

Mamuta Art and Media Center, Beit Hansen, Jerusalem

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