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Roland Schimmelpfennig
Ausgewählte Stücke

Roland Schimmelpfennig schreibt nicht nur für die Bühne, sondern seit 2016 auch Romane. Foto (Zuschnitt): © dpa-Zentralbild / Jan Woitas

ROLAND SCHIMMELPFENNIG

Roland Schimmelpfennig wurde 1967 in Göttingen geboren. Er arbeitete zunächst als freier Journalist und Autor in Istanbul, bevor er 1990 ein Regiestudium an der Otto-Falkenberg-Schule in München begann. Nach dem Abschluss wurde er Regieassistent und später Mitarbeiter der künstlerischen Leitung an den Münchner Kammerspielen.

Roland Schimmelpfennig war in der Spielzeit 1999/2000 an der Berliner Schaubühne als Dramaturg und Autor engagiert. Zur Zeit ist er Hausautor am Deutschen Schauspielhaus Hamburg.

Das Fliegende Kind

Richtig dunkel muss es sein, wenn die Kinder und die Eltern mit den Laternen durch die Nacht. Und wie jedes Jahr laufen viele doppelte Kinder und viele halbe Elternpaare. Schleppen die Kleinen, schieben die Großen, folgen dem Licht. Und wie jedes Jahr verplaudern sich die Halben mit den Halben. Da fällt es leider gar nicht auf, wenn der Kleine noch mal schnell zurück, weil er sein Auto irgendwo verloren.

Der Zinnsoldat und die Papiertänzerin

Wichtig wollte. Von den übrigen Spielzeugen aussortiert, landen sie auf dem Fensterbrett. Liebe auf den ersten Blick. Kaum entdeckt, da geht das Fenster auf und ein unfreiwilliges Abenteuer beginnt. Er, schwer wie ein Stein, fällt hinab – sie, leicht wie eine Feder, wird hoch in die Lüfte gewirbelt.

Die ewige Maria

Maria und Karl wollen heiraten. Aber der Junge von nebenan ist weg und ohne den Jungen kann das Paar nicht heiraten. Karl geht den Jungen suchen und bringt ihn her. Der Junge hat ein ausgestoßenes Auge. Karl und Maria feiern Hochzeit. Maria will mit Karl fortgehen, um gemeinsam eine neue Existenz aufzubauen, - einen Bäckersladen oder einen billigen Friseursalon.
 

Die vier Himmelsrichtungen

Ein Mann verunglückt mit seinem LKW. Er lässt die Ladung im Straßengraben liegen und macht sich auf den Weg in ein besseres Leben. Ein anderer findet auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit die liegengebliebenen Kartons und hofft, mit Hilfe der bunten Modellierballons, die er darin entdeckt, sein Glück als Kleinkünstler zu finden.

Idomeneus

Idomeneus kehrt mit seiner Flotte erfolgreich aus dem trojanischen Krieg zurück. Doch kurz vor Kreta versinken neunundsiebzig seiner achtzig Schiffe. Verzweifelt beschwört Idomeneus das Meer. Für sein Überleben verspricht er, das erste Lebewesen zu opfern, welches in Kreta seinen Weg kreuzt. Noch ahnt er nicht, dass es sich dabei um seinen Sohn Idamantes handeln wird. In Mozarts Oper Idomeneo ist es Idamantes möglich, um sein Leben zu kämpfen und damit das Orakel zu besänftigen.

Push Up 1, 2, 3

Sie sind auf dem Sprung in die Chefetagen, in die Vorstandssitzungen, in die Auslandsvertretungen, oder sie stehen kurz vor dem beruflichen Aus: Sie werden gefeuert, kaltgestellt oder in den Voruhestand geschickt. Die Frauen und Männer in "Push up 1-3" arbeiten in den Büroetagen eines großen Konzerns, Schauplatz von drei Machtkämpfen, die jeweils von zwei Personen in gegenseitiger und erbarmungsloser Konkurrenz um berufliche und private Interessen ausgetragen werden.

Vorher/Nachher

In „Vorher/Nachher“ wird der Blick in 51 kurzen Szenen auf einzelne Lebensmomente einer Vielzahl vage beschriebener Figuren gelenkt, die sich durch Zufall gleichzeitig in einem großen Hotel aufhalten. Während manche von ihnen nur einmal auftauchen, wie „der Mann mit dem Insektenglas“ oder die „zwei Tänzer“, wird die „Frau um die dreissig“, die ihren Mann nach elf Jahren Partnerschaft verlassen möchte und eine Beziehung zu einem anderen, dem „Mann aus der anderen Stadt“ eingeht, immer wieder fokussiert. Genau wie die „Frau um die siebzig“, die alles im Dunkeln tut, um sich nicht selber sehen zu müssen.

Wintersonnenwende

Kurz vor Weihnachten. Albert und Bettina, Eltern eines Kindes, sind „mehr als gereizt“: Die Mutter von Bettina, Corinna, kommt zu Besuch. Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter ist angespannt, die Konflikte schwelen. Nicht nur, dass Corinna bis Januar bleiben möchte, sie hat auch eine Zufallsbekanntschaft aus dem Zug mitgebracht. Jener Rudolph entpuppt sich als Schöngeist, der sich im kultivierten Ambiente wohlfühlt, am fremden Klavier gekonnt Chopin spielt, der inspirierend und originell ist, und vor allem äußerst charmant gegenüber der zunehmend geschmeichelten Corinna. Doch Albert, Gastgeber wider Willen und Autor mehrerer Bücher zum Thema Nationalsozialismus, beschleicht schon früh ein ungeheuerlicher Verdacht: „Mit dem stimmt was nicht“. Als auch Konrad, Freund der Familie und komplexbeladener Künstler, der dunklen Verführungskraft Rudolphs erliegt, läuft der gemeinsam bestrittene Abend endgültig aus dem Ruder.

Übersetzungen:

Über Roland Schimmelpfennig

Roland Schimmelpfennig wurde 1967 in Göttingen geboren. Er arbeitete zunächst als freier Journalist und Autor in Istanbul, bevor er 1990 ein Regiestudium an der Otto-Falkenberg- Schule in München begann. Nach dem Abschluss wurde er Regieassistent und später Mitarbeiter der künstlerischen Leitung an den Münchner Kammerspielen. Roland Schimmelpfennig war in der Spielzeit 1999/2000 an der Berliner Schaubühne als Dramaturg und Autor engagiert. Zur Zeit ist er Hausautor am Deutschen Schauspielhaus Hamburg.

Preise und Auszeichnungen

  • Else-Lasker-Schüler-Preis für „Fisch um Fisch“ (1997)
  • Fördergabe des Schiller-Gedächtnispreises von Baden-Württemberg (1998)
  • Einladung zu den Mülheimer Theatertagen 2000, 2001 und 2002
  • Nestroy-Preis 2002 als bester Nachwuchsautor
  • Einladung zu den Mülheimer Theatertagen 2003 mit dem Stück Vorher/Nachher
  • Einladung zu den Mülheimer Theatertagen 2005 mit dem Stück Die Frau von früher
  • Einladung zu den Mülheimer Theatertagen 2009 mit dem Stück Hier und Jetzt
  • Nestroy-Theaterpreis für das beste Stück (Besuch bei dem Vater), 2009
  • Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis 2010
  • Einladung und Preis der Mülheimer Theatertage 2010 mit Der goldene Drache
  • „Der goldene Drache“ ist Stück des Jahres 2010 in der Jahrbuch-Umfrage der Zeitschrift Theater Heute
  • 2012 Einladung zu den Mülheimer Theatertagen mit Das fliegende Kind

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