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Mass-Q-Line generic image© A432 Productions/Image credit: Harsh Doshi

Kolkata
Mass-Q-Line

Das Projekt wird von dem bildenden Künstler Sumantra Mukherjee und dem Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata durchgeführt. Basierend auf Diskussionen über „Männlichkeit’’ und ihre verschiedenen Interpretationen in Westbengalen sollen einige der zurzeit am weitesten verbreiteten stereotypischen Identitäten hinterfragt werden. Publikumswirksame Filme und Werbespots mitsamt ihrer Propaganda im öffentlichen Raum erhalten den Mythos darüber aufrecht, wie ein Mann sein sollte und wie ‚ER’ sich in verschiedenen Situationen zu verhalten hat. 

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  • 1 © Sumantra Mukherjee
  • 2 © Sumantra Mukherjee
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  • 8 © Sumantra Mukherjee

Der normale Mann versucht, diese Rolle zu bestätigen und ihr gerecht zu werden. Er gibt vor, genauso zu sein. Gleichzeitig ist er ein empfindsames, zerbrechliches Wesen mit alltäglichen Fähigkeiten – er kocht und ist fürsorglich – wodurch der Mythos zu zerbröckeln scheint.
Sumantra möchte solche Charakterbilder erarbeiten und an öffentlichen Orten ausstellen, indem er regelmäßig Plakate an den zur Verfügung stehenden Wänden der Stadt anbringt. Die männliche Figur soll dabei – im Gegensatz zu den Angebern auf Filmplakaten oder in ähnlichen Medien – den durchschnittlichen, normalen Mann zeigen.

Die entworfenen Poster/Grafiken, auf denen immer dieselbe Figur zu sehen ist, sollen im regelmäßigen Abstand von zwei Wochen für einen Zeitraum von acht Monaten an mehreren Orten auftauchen. Auf diese Weise sollen die Menschen mit der Figur eines gewöhnlichen Mannes vertraut gemacht werden, auf den zwar der Begriff ‚maskulin’ nicht passt, der aber nichtsdestotrotz ein menschliches Wesen mit vielen verschiedenen Facetten ist.

Mithilfe ansprechender Grafiken soll die Figur auf den Postern eine Reihe von Fragen aufwerfen, über welche die Zuschauer*innen nachdenken und auf die sie reagieren können. Die Reaktionen der Menschen können beispielsweise von einem regelmäßig am jeweiligen Ort vorbeigehenden Passanten oder durch spontane Interviews dokumentiert werden, die vor Ort mit Beobachter*innen über deren Reaktionen und Resonanz geführt werden.

Der auf jedem Plakat sichtbare QR-Code und Hashtag ermöglicht es interessierten Personen, sich auf einer eigens für den Zweck entworfenen Webseite mit einem breiteren Publikum zu vernetzen und sich über die verschiedenen Reaktionen auszutauschen. Der gesamte Prozess fungiert zeitgleich als Ressource für die Entwicklung einer weiteren künstlerischen Kollaboration in Form eines Wandgemäldes, das an einem gut sichtbaren Ort in der Stadt angebracht werden soll.

Der Künstler Sumantra Mukherjee

Sumantra Mukherjee ist ein unabhängiger, freiberuflicher Künstler, der seine Zeit mit dem Malen in seinem Studio und der Verbreitung seiner künstlerischen Werke und Ausdrucksformen im gemeinschaftlichen und öffentlichen Raum verbringt und mit den Menschen dort in Kontakt tritt. Zudem entwirft er Illustrationen und Graphic Novels für Kinder, Plakate, Wandgemälde und Skulpturen, indem er verschiedene Medienformate für den gegenseitigen Austausch zwischen künstlerischen Werken und den Reaktionen gewöhnlicher Menschen nutzt.

Sumantra wählt seine Motive durch sein einfühlsames Engagement und Verständnis der lokalen Schwierigkeiten und Veränderungen aus. Dabei gibt er der lokalen Öffentlichkeit, die nicht unbedingt an der künstlerischen Praxis interessiert ist, die Möglichkeit, sich mit seiner Bildsprache zu beschäftigen und ermöglicht es den Zuschauer*innen, eigene Ansichten und Vorstellungen über eine Vielzahl für ihre Lebenswirklichkeit relevanter Themen zu äußern.

Seine erste Einzelausstellung Cloud 9 wurde 2009 in Kolkata installiert. Darauf folgten weitere Kunstprojekte, darunter Chiriya Chug Gayi Cake (When the Bird Nibbles the Cake), ausgestellt in der Society of Contemporary Artist Space, Kolkata und Chalo Painting Tangai, ein gemeinschaftliches Kunstprojekt auf einem verlassenen Hafengelände in Kolkata. Zu seinen internationalen Soloprojekten zählt NORMAL im Het Wilde Weten, Rotterdam, das das Ergebnis einer dreimonatigen Residenz in den Niederlanden ist.

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