Das Museum als Arena

National Museum, Delhi, 2015. Das Mysterium der Zeit.
Foto: Goethe-Institut / Leonhard Emmerling

Museen sind Institutionen der Bildung insoweit, als sie die Basis für Erziehung, die Vermittlung instrumentellen Wissens, zur Verfügung stellen, auf welcher die so verstandene Bildung ruht und sich entfaltet.
 

Der Name Wilhelm von Humboldt ist den meisten von uns vertraut. Er gilt als der Reformer des preußischen Universitätssystems im frühen 19. Jahrhundert. In seiner Theorie der Universität spielt ein Wort eine zentrale Rolle, das zuerst in der deutschen Mystik von Meister Eckhart verwendet wurde: das Wort Bildung. Es enthält das Wort Bild und bedeutet den Prozess der Formung eines Bildes. Wie in der christlichen Theologie die Ebenbildlichkeit mit Gott nur eine innere, aber keine der äußeren Form sein kann, so ist Bildung ein Prozess, der sich im Inneren des Menschen abspielt und sich nur als seelischer Vorgang begreifen lässt.
 
Bildung muss zur Verfügung gestellt werden, und Humboldt sah es als die Aufgabe des Staates an, ein Schul- und Universitätssystem aufzubauen und zu unterhalten, das es dem Individuum erlaubt, sowohl instrumentelles Wissen zu erwerben als auch das Ziel der Vervollkommnung des Selbst zu verfolgen. Humboldt schreibt in seinem Aufsatz „Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen“ von 1792: „Daher müsste, meiner Meinung zufolge, die freieste, so wenig als möglich schon auf die bürgerlichen Verhältnisse gerichtete Bildung des Menschen überall vorangehen. Der so gebildete Mensch müsste dann in den Staat treten und die Verfassung des Staats sich gleichsam an ihm prüfen (...)“.[1]
 
Museen sind Institutionen der Bildung insoweit, als sie die Basis für Erziehung, die Vermittlung instrumentellen Wissens, zur Verfügung stellen, auf welcher die so verstandene Bildung ruht und sich entfaltet.

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