Einstieg bei den Industriegiganten
Arbeiten Bei AAA-Studios

Vielfältige Karrieren
© Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan

Die Spielebranche gehört zu den am schnellsten wachsenden Märkten. Sie stellt damit eine bevorzugte Karriereoption für einen Großteil der Nachwuchstalente dar. Aber welche Möglichkeiten bietet die Gaming-Branche genau? Was bedeutet es, mit den Industriegiganten zusammenzuarbeiten und was verlangt es? Schauen wir uns das genauer an.

Von Shagun Shah

Anspruchsvoll, herausfordernd und komplex – die Videospiele von heute erinnern kaum noch an ihre Spielhallen-Vorgänger aus grauer Vorzeit.

In vielfacher Hinsicht war das vergangene Jahrzehnt für die Spiele-Industrie ein Segen. Der Spiele-Markt erreichte im Jahr 2019 einen weltweiten Umsatz von 120 Milliarden US-Dollar, 2025 wird er voraussichtlich 256 Milliarden betragen. Spiele auf Handys, Computern und Konsolen werden mit Budgets im dreistelligen Millionenbereich entwickelt – in erster Linie aufgrund der Nachfrage in Schlüsselmärkten wie den USA und China.

 Umsatz von Digitalspielen und interaktiven Medien weltweit © © Goethe-Institut/ Max Mueller Bhavan/ Mohit Jindal; Quelle: Superdata  Umsatz von Digitalspielen und interaktiven Medien weltweit © Goethe-Institut/ Max Mueller Bhavan/ Mohit Jindal; Quelle: Superdata

Karrierechancen BEI AAA-STUDIOS


Angesichts der rasanten Erfolgsgeschichte der Videospiel-Industrie ist es kein Wunder, dass die Investoren den Markt mit großem Interesse beobachten. Und natürlich ist die Nachfrage nach qualifizierten, innovativen Spieleentwicklern, die die Spieler mit ihren Wünschen und Vorlieben verstehen, so hoch wie nie.

Arbeiten beim AAA © Goethe-Institut/ Max Mueller Bhavan

Die Debatte zwischen AAA und Indie ist nicht neu. Sogennante AAA-Videospiele sind jene mit den größten Entwicklungsbudgets und den meisten Ausgaben für Werbung und andere Promotion-Leistungen. Indie Games, also unabhängige Videospiele, sind kleiner und billiger, werden oft ohne die monetäre Unterstützung eines Verlegers produziert und bieten mehr kreative Autonomie für den Entwickler.

Videospiele bestehen - unabhängig, ob AAA oder Indie - aus vielen beweglichen Teilen – und für ihre Entwicklung braucht es die verschiedensten Talente. Gefordert sind kreative Fertigkeiten wie in den Künsten, Erfahrungen mit Nutzer-Wünschen, Kenntnisse in Story-Entwicklung und Spieldesign sowie ein eher technisches Wissen beispielsweise über das Sounddesign, die Software-Entwicklung, das Produktmanagement, das Projektmanagement und die Datenpflege. In der Welt der großen Spieleentwickler-Studios spiegeln sich solche geforderten Fähigkeiten in Berufsbezeichnung wie Game Designer, Systems Designer, Concept Artist, Animator, Sound Designer, Producer, Product Manager und Game Programmer.

Die Jobs in der Branche lassen sich grob in drei Bereiche unterteilen:

1. Die kreative Seite

  • Kreativen Köpfen geht es um Game-Design, Storytelling und Gestaltung. Das Game-Design dreht sich um die Erfahrungen der Nutzer. Es entwickelt Regeln, Systeme und sorgt für die Steuerung der Nutzer. Je nach Spiel benötigen die Designer Grundkenntnisse beim Programmieren, in Mathematik und Physik sowie einige technische Fähigkeiten.
  • Wer sich um das Storytelling kümmert, muss seine kreative Seite beim Schreiben, Visualisieren, der Plot-Entwicklung, dem Entwerfen fiktionaler Welten und dem Ausgestalten von Inhalten beweisen.
  • In mancher Hinsicht ähneln die Anforderungsprofile hier jenen in der Filmbranche und in der Skriptentwicklung. Das gestalterische Spektrum bei Videospielen reicht von der Konzeption, Figurenentwicklung, 2D- und 3D-Modellierungen bis zu Spezialeffekten und Animation. Es ist ein weites und vielfältiges Feld. Kreative sollten die Job-Anforderungen genau studieren und sich darum bemühen, alle technischen Neuerungen mitzubekommen und immer mit der neuesten Entwicklung in der Praxis Schritt zu halten.

2. Die Business-Seite

Die Business-Seite weist die größte Schnittmenge mit anderen Wirtschaftsfeldern auf. Wer sich für Produktmanagement, Produktion, Marketing und Finanzen interessiert und analytische Fähigkeiten besitzt, sollte einen MBA- bzw. BWL-Abschluss anstreben.

3. Die technische Seite

  • Auf technischer Seite stellen sich Aufgaben, für die Ingenieure und Techniker benötigt werden: etwa für das Programmieren von Spielen, für das Client Engineering, die Serverpflege und so weiter. Für diese Aufgaben sind ausgesprochen hohe technische Kenntnisse die Voraussetzung. Beherrschen muss man außerdem die in der Industrie gängigen Tools und Programmiersprachen. Die technische Weiterentwicklung macht es notwendig, das geforderte Wissen ständig zu erweitern.
  • Erwartet wird in diesem Bereich normalerweise ein Bachelor-Abschluss in Informatik oder in einer entsprechenden Studienrichtung.

AAA oder Indie?

Lass dich von der Motivation leiten - wo AAA sich mehr auf den Umsatz konzentriert, sind Indie-Spiele in der Regel für den Spaß und nicht für die Einnahmen an sich entwickelt. Zudem ermöglicht es dir bei AAA das vertikale Wachstum, mehr Management-Profile zu erleben, aber die Spiele-Entwicklung kann in den Hintergrund treten.

Es liegt an dir zu entscheiden, ob du groß anfangen und auf dem Rücken anderer lernen willst, oder als Indie den Reiz aller Profile erleben willst.

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