Tripoli Cancelled

Tripoli Cancelled
© Naeem Mohaiemen

Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata

Ein Film von Naeem Mohaiemen
92 Minuten, 2017

 
Eisige Zeit umhüllt Mohaiemens ersten Fiktionsfilm, ein scharfer Bruch zu seiner Dekade von Essayfilmen über die politischen Linken der 1970er Jahre. Ein Mann geht seiner täglichen Routine aus Laufen, Rauchen, Briefe-schreiben, Szenen inszenieren und dem Lesen aus einer verschlissenen Kopie des düsteren britischen Kinderbuchklassikers ,,Watership Down'' nach. Allmählich erfahren wir, dass sein Zuhause in der letzten Dekade ein verlassener Flughafen ist. Aber ist er ein Gefangener, oder der Herrscher über ein riesiges Gelände? Es gibt keine Wachen und keine sichtbaren Zäune, nur ein rostiger Jumbojet, ein magischer Vorrat an Zigaretten, und ein Boney M-Song über Babylon. Von The New York Times wurde der Film als Franz Kafka und Samuel Beckett, gemixt mit Julio Cortázar, gefädelt durch die Nadel des Kolonialismus und der Sicherheitsstaaten des 21. Jahrhunderts bezeichntet. (Martha Schwendener)

Dieses Programm ist Teil des Experimenter Curators' Hub 2018
 
Tripoli Cancelled hatte seine Premiere auf der documenta 14 in Athen und war anschließend in der Solo-Show There Is No Last Man im Museum of Modern Art, New York. Der Film spielt im Athener Ellinikon-Terminal, welches 1969 von Eero Saarinen entworfen und 2001 endgültig geschlossen wurde, weil ein neuer Flughafen für die Olympischen Spiele gebaut wurde. Vor kurzem wurde der Flughafen als Teil der EU-Notverkaufverhandlungen an ein Arabisch-Chinesisches Konsortium für die Entwicklung von Luxusimmobilien verpachtet.

Naeem Mohaiemen kombiniert Filme, Installationen und Essays, um Bangladeschs Geschichte zu erforschen—eingerahmt durch Weltsozialismus und Dekolonisation. Essays über den Krieg 1971, der Pakistan spaltete und Bangladesch entstehen ließ, beinhalten: Traitors, a Mutable Lexicon (Supercommunity, 2017), Simulation at Wars’ End, (Bioscope, 2016), Muhammad Ali’s Bangladesh Passport (New Inquiry, 2016), und The Ginger Merchant of History (Witte de With, 2016), um nur einige zu nennen. In Bangladesch wurden seine Werke im Chobi Mela, Abdur Rajjak Bidyapith/Bengal Foundation, Dhaka Art Summit, Dhaka Art Center und vielen weiteren ausgestellt. In Indien führte er Solo-Shows im Experimenter auf (Kolkata), stellte im  Kiran Nadar Museum (Noida) aus und hielt Vorträge in Sarai CSDS, Jadavpur University, Seagull Kolkata, Vidyashilp Academy, etc. Außerdem gab er Between Ashes and Hope: Chittagong Hill Tracts in the Blind Spot of Bangladesh Nationalism (Drishtipat, 2010) heraus.

Diese Veranstaltung ist Teil des Experimenter Curators' Hub 2018.
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Details

Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata

Park Mansions, Gate 4
57A, Park Street
700016 Kolkata