GOETHE-KALENDER 2017
Landeskunde im Großformat

Menschen in Deutschland ist das Thema des Goethe-Kalenders 2017.
Menschen in Deutschland ist das Thema des Goethe-Kalenders 2017. | Foto (Auschnitt): © Bernhard Ludewig

Wie wohnen Studierende in Deutschland und welche Studienfächer sind am beliebtesten? Antworten auf solche und ähnliche Fragen gibt der Goethe-Kalender 2017 mit attraktiven Fotos und spannenden Texten. In Internet finden Sie die dazugehörigen Didaktisierungen.
 

Jedes Jahr bringt das Goethe-Institut im Rahmen seiner weltweiten Bildungskooperation einen landeskundlichen Fotokalender für Schulen und andere Bildungsträger heraus. In diesem Jahr stehen Menschen in Deutschland –  junge und alte, deutsche und nichtdeutsche, mit oder ohne Behinderung – im Mittelpunkt. Neben ansprechenden Bildern auf den Vorderseiten bieten die Rückseiten aktuelle, motivierende und ganz unterschiedliche Texte. Die Materialien sind für junge Deutschlernende ab circa 15 Jahren im In- und Ausland auf den Niveaus A1 bis B1 konzipiert. Entsprechende Lehrerhandreichungen und Arbeitsblätter für den Einsatz im Unterricht stehen online zum Download bereit. Wer keinen Kalender zur Hand hat, kann sich auf der Website auch die Fotos und Texte herunterladen.

Blick auf Deutschland: eine Frage der Perspektive

Die abwechslungsreich gestalteten Materialien ermöglichen den Schülerinnen und Schülern einen differenzierten Einblick in das alltägliche Leben von Menschen in Deutschland. Jeder Monat nimmt einen anderen Aspekt des Hauptthemas unter die Lupe. Einerseits ergänzen die Materialien alltägliche landeskundliche Themen in Lehrwerken, wie zum Beispiel Wohnen, Familie oder Arbeit, sinnvoll durch aktuelle Informationen. Andererseits stehen Themen, wie Inklusion oder Aktiv Alt, im Fokus, die in Lehrwerken bislang wenig Raum finden.

Das Junithema ist Neue Heimat. Die Materialien ergänzen das Lehrwerk.  Das Junithema ist Neue Heimat. Die Materialien ergänzen das Lehrwerk. | Foto (Ausschnitt): © picture alliance/Sven Simon; Fotograf: Anke Fleig/SVEN SIMON

Landeskunde aktuell und differenziert

Bei den großformatigen Fotos handelt es sich weniger um landeskundliche Bilder im klassischen Sinne – mit Sehenswürdigkeiten, Landschaften oder Berühmtheiten. Anstatt Fakten über Deutschland zu vermitteln, sollen die Fotos die Lernenden zum Sprechen anregen, indem sie Fragen aufwerfen, irritieren oder Ungewöhnliches thematisieren. Zum Einsatz der Bilder findet die Lehrkraft jeden Monat unterschiedliche Vorschläge. Sie lassen sich leicht auf andere Bilder übertragen, schaffen Abwechslung und bereichern mit wenig Arbeitsaufwand den Unterricht.

Ein weiterer Pluspunkt des Kalenders ist die Vielfältigkeit der Texte. Sie sind aktuell, sprachlich der jeweiligen Niveaustufe angepasst und eher kurz, sodass sie sich sehr gut als Zusatzmaterial eignen. Verschiedene Textsorten von Interviews und Statements über Cartoons bis zu Blogeinträgen schaffen ein authentisches Angebot, das für junge Lernende interessant und abwechslungsreich ist.
Alle Fotos und Texte können auch unabhängig von Monat und Jahr eingesetzt werden. Sie stehen auch nach dem Erscheinungsjahr zur Verfügung. Während 2016 der Fokus auf Arbeitswelten lag, war das Thema in anderen Jahren Feste oder Freizeit.

Im März dreht sich alles um das Studentenleben. Im März dreht sich alles um das Studentenleben. | Foto (Ausschnitt): © dpa; Fotograf: Ralf Hirschberger

Ideen für eine handlungsorientierte Textarbeit

In den Lehrerhandreichungen bekommen die Lehrkräfte detaillierte Hinweise darüber, wie sie die einzelnen Fotos und Texte im Unterricht einsetzen können. Passend dazu gibt es Kopiervorlagen für Arbeitsblätter, bei denen Wortschatzvermittlung, Leseverstehen sowie mündlicher und schriftlicher Ausdruck im Vordergrund stehen.

Hier finden Sie Ideen, wie man das Monatsthema Studentenleben in den Unterricht integrieren kann:
Die Unterrichtsvorschläge sind kompetenz- und handlungsorientiert. Außerdem bieten sie auch Varianten für die Arbeit mit digitalen Medien. Jede Lehrerhandreichung beginnt mit Ideen für den Einstieg ins Monatsthema, bei dem das jeweilige Kalenderbild miteingebunden wird. Danach folgt die kleinschrittige Beschreibung der einzelnen Lerneinheiten zu den jeweiligen Texten. Die Lehrerhandreichungen enthalten unter anderem einen Überblick wichtiger Redemittel und Vorschläge für Tafelbilder. Außerdem können die Lehrkräfte in den Info-Kästen landeskundliche Hintergrundinformationen bekommen. Die Methoden-Kästen erläutern wichtige Unterrichtsmethoden.
 

METHODE: SPEEDDATING

Speeddating, auch Lernkarussell oder Kugellager genannt, ist ein zeitlich begrenzter mündlicher Informationsaustausch über ein vorgegebenes Thema. Beim Speeddating stehen sich die Lernenden paarweise gegenüber. Sie sprechen in vorgegebener Zeit zu einem Thema, dann geht eine Reihe eine Person weiter und die gegenüberliegenden Personen sprechen wieder. Dann geht die gleiche Reihe wieder eine Person weiter. Die Aktivität fördert besonders automatisiertes Sprechen.
Als Ergänzung zu den Didaktisierungen können die monatlichen interaktiven Materialien der Community „Deutsch für Dich“ eingesetzt werden. Dort finden Sie beispielsweise zusätzliche Hörtexte mit Übungen und Aufgaben.

Das entscheidende Argument für den Einsatz des Kalenders im Unterricht liefern die Jugendlichen selbst. Laut der Studie „Jugendliche lernen anders“ (2014) möchten drei Viertel der befragten Schülerinnen und Schüler im Unterricht mehr über Deutschland erfahren. Sie wünschen sich unter anderem „echte Texte aus Deutschland“ im Unterricht. Sie wollen also lieber authentische und  aktuelle Texte besprechen, als sich ausschließlich mit Lehrbuchtexten auseinanderzusetzen. Wie sinnvoll es ist, diesem Wunsch der Lernenden nachzukommen, belegt die Studie ebenfalls: Ihre Lernmotivation für das Fach Deutsch wächst mit steigendem Anteil an landeskundlichen Inhalten im Unterricht.