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Max Mueller Bhavan | Indien Chennai

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19:00 Uhr

Transcending Boundaries through Music

FILM SERIES ON MUSIC |Durch die Linse von Paul Smaczny

  • Bibliothek, Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan, New Delhi

TBTM @ GI CHENNAI

16 November 2017 | 7.00 p.m.
ZHU XIAO-MEI: HOW BACH DEFEATED MAO
Regie: Paul Smaczny | 2014-16 | 58 min.

Musik, insbesondere die Kompositionen von Bach, halfen Zhu Xiao-Mei, die traumatischen Erfahrungen ihres Lebens zu bewältigen Die Pianistin Zhu Xiao-Mei erlitt alle Konsequenzen des Mao-Regime und der Kulturrevolution am eigenen Leib: Jahre der Indoktrination und der „Umerziehung“, fünf Jahre lang war sie im Arbeitslager eingesperrt, ihre Familie wurde auseinandergerissen und sie erfuhr Schikanen. 1980 immigriert sie dann und macht endgültig Paris zu ihrem neuen Zuhause.

Der Film erzählt in diesem Zusammenhang die Geschichte von der Wiederkehr als gefeierte Bachinterpretin nach China, 35 Jahre nach ihrer Emigration. Die Entscheidung zurück zu kehren war nicht einfach für Zhu Xiao-Mei. Die Wunden der Kulturrevolution, durch welch Mao das Land zerrüttete, sitzen zu tief. Weil ihre Eltern als „bourgeois“ und Gegner der Revolution erachtet wurden, wurde sie Opfer von öffentlicher Denunzierung, sah mit eigenen Augen wie Musiknoten verbrannt wurden und wurde von ihren Lehrern bloßgestellt und bis zum Selbstmordgedanken getrieben.

50 Jahre nach der Kulturrevolution spielt die gefeierte Pianistin vor ausverkauften Sälen und findet auf ihrer Tour ein transformiertes China wieder. Die Musikschule beschreibt sich nicht mehr als „Garten der Gegenrevolution“ und ein Instrument zu beherrschen, gilt nicht mehr als gleichbedeutend mit westlicher Bourgeoisie. Im Gegenteil, der Besitz eines Pianos stellt ein Statussymbol dar, nach dem man streben sollte. Und dennoch bleibt das dunkle Kapitel der Kulturrevolution nicht aufgearbeitet. Zhu Xiao-Mei kämpft deshalb ständig gegen die Verdrängung dieses wichtigen Faktors der heutigen chinesischen Gesellschaft, damit nicht in Vergessenheit gerät, welch große Auswirkung dieser Teil der Vergangenheit immer noch bereithält.

17 November 2017 | 7.00 p.m.
John Cage – Journeys in Sound
Regie: Allan Miller & Paul Smaczny | 2012 | 60 min.

Ein Zen-Meister oder eher ein unverhoffter Experte? EIn Spezialist für Pilze oder ein Perfomancekünstler? Der Erfinder von neuen Klängen oder ein Koch? Ein Autor oder ein Anarchist? John Cage war alles in einem.

Im Herbst 2012 hätte John Cage seinen 100. Geburtstag gefeiert. Anlässlich dazu enstand als Tribut an den avant-garde Komponisten diese Dokumentation des Oskar-Presiträgers Allan Miller und Emmy-Preisträgers Paul Smaczny. Gefilmt in Amerika, Deutschland und Japan, präsentiert der Film erstmalig seltenes archiviertes Material; es werden Konzertauszüge und eine Folge kurzer Episoden gezeigt, in denen Bekannte, Leute aus seinem Umkreis und zeitgenössische Künstler spielerisch unterscheidliche Aspekte von John Cage skizzieren.

Die Dokumentation beinhaltet Interviews mit Yoko Ono, David Tudor, Christian Wolff, Steffen Schleiermacher, Irvine Arditti, Toshio Hosokawa, Mayumi Miyata, Calvin Tomkins und vielen mehr.