Ausstellung Critical Zones. In search of a common ground

Critical Zones Kolkata © ZKM Karlsruhe and GI-SAS

Do, 16.02.2023 –
So, 02.04.2023

Indian Museum

Die Ausstellung wird am Donnerstag, 16. Februar 2023 um 17.00 Uhr eröffnet. Das Eröffnungsprogramm umfasst einen Rundgang durch die Ausstellung mit einer der Kuratorinnen, Mira Hirtz.

Das Ausstellungsprojekt „Critical Zones. In Search of a Common Ground“ lädt die Besucher:innen ein, sich auf neuartige und vielschichtige Weise mit der kritischen Situation der Erde zu beschäftigen und neue Formen der Koexistenz zwischen allen Lebensformen zu erforschen. Als Mittel gegen die vorherrschende Orientierungslosigkeit und Meinungsverschiedenheit in Bezug auf einen sich wandelnden Planeten in Gesellschaft, Politik und Umwelt entwickelt das Projekt eine imaginäre Kartografie, in der die Erde als Netzwerk kritischer Zonen (Critical Zones) betrachtet wird.

Der Begriff Critical Zone (Kritische Zone) stammt aus den Geowissenschaften und beschreibt die zerbrechliche Schicht der Erde, ihre Oberfläche, die nur einige wenige Kilometer dünn ist und auf der ständig Leben entsteht. Neben der betonten Verwundbarkeit dieser schmalen Schicht beleuchtet der Begriff die zahlreichen Kontroversen, die ihr gegenüber durch neue politische Einstellungen entstanden sind.

Critical Zones. Observatories for Earthly Politics wurde nach einem Konzept von Bruno Latour und Peter Weibel konzipiert und im ZKM - Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (2020-2022) ausgestellt. Für das Goethe-Institut Südasien wird eine reisende Adaption von Critical Zones mit dem Titel Critical Zones. In Search of a Common Ground wird vom ZKM- Karlsruhe, und dem Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Mumbai koproduziert. Sie zeigt eine Auswahl künstlerischer Positionen und wird durch weitere Arbeiten von indischen und srilankischen Künstlern ergänzt. Mira Hirtz und Lena Reitschuster sind die Kuratorinnen der Ausstellung in Kolkata.

Die Südasien-Tournee der Ausstellung begann im Oktober 2022 in Mumbai.  Nach der Präsentation in Mumbai und Pune wird die Ausstellung nun in Zusammenarbeit mit dem "Ministry of Culture, Government of India" und dem "Indian Museum, Kolkata" in Kolkata vom 16. Februar 2023 bis 02. April 2023 präsentiert. Die Ausstellung wird auch in Neu-Delhi und Bangalore gezeigt werden.

Die Ausstellung und ihr Aktivierungsprogramm wurden in engem Dialog zwischen den Kuratoren, Kunstvermittlern und dem Goethe-Institut Kolkata an das lokale Publikum adaptiert. Das Hauptziel des Projekts ist die Untersuchung und Ansprache der "Kritischen Zone" an jeder Station, indem die Konversation im Rahmen der Ausstellungsidee so lokal wie möglich gestaltet wird. Daher wird jede Station weitere Dialoge und ko-kreative Momente beinhalten, um zu untersuchen und zu analysieren, welche Themen für den jeweiligen Ort - seine Kritische Zone und seine Bewohner - von Bedeutung sind. Die Ausstellung Critical Zones lädt die Besucher ein, sich auf neue und vielfältige Weise mit der kritischen Situation der Erde auseinanderzusetzen und neue Formen der Koexistenz zwischen allen Lebensformen zu erkunden.

In der Ausstellung in Kalkutta wird außerdem zwei weitere Werke von Nilanjan Bhattacharya aus Kalkutta und Maksud Ali Mondal aus Santiniketan, Westbengalen, präsentieren.

AKTIVIERUNGSPROGRAMME

Während der Ausstellung hat das Goethe-Institut Kolkata zusammen mit dem Filmemacher und Künstler Nilanjan Bhattacharya eine Reihe von Programmen rund um die Ausstellung entwickelt. Die Programme umfassen eine gemeinsame Gesprächsrunde, Künstlergespräche und Interaktionen sowie Ausstellungsrundgänge mit dem Kurator.

Critical Zones. In Search of a common ground wird in Zusammenarbeit mit dem "Ministry of Culture Government of India" und dem "Indian Museum" in Kolkata präsentiert.


MEHR ÜBER DIE AUSSTELLUNG


KURATOR:INNEN

Mira Hirtz Mira Hirtz/Photo: Karolina Sobel MIRA HIRTZ

Mira Hirtz ist Performancekünstlerin, Kunstvermittlerin und Kunsttheoretikerin, die ihre Arbeit auf somatische Praktiken stützt. Sie erforscht den Wert von Kreativität für Menschen und nicht-menschliche Wesen in vielen verschiedenen Formaten wie Workshops, Performances, Videoarbeiten und Texten. Sie arbeitete als Kunstvermittlerin auf der documenta14, war Ko-Kuratorin der Programmreihe "How do we care?" im Badischen Kunstverein 2020 und Ko-Kuratorin der Tourneeausstellung "Critical Zones", initiiert durch das ZKM | Karlsruhe, das Goethe-Institut Südasien und Bruno Latour.

Lena Reitschuster © Lena Reitschuster/Photo: Jana Hofmann LENA REITSCHUSTER

Lena Reitschuster studierte Südasienwissenschaften und Religionswissenschaften an der Universität Heidelberg, Philosophie und Kuratorische Praxis an der HfG Karlsruhe und Medienwissenschaften an der New School in New York. Ihre Forschung ist an der Schnittstelle von Philosophie, Biologie und Kunst angesiedelt. Sie interessiert sich für die Geschichte von Ideen und Begriffen rund um die Abhängigkeiten zwischen den Spezies, entstehende Kosmologien und die Konzeptualisierung von weitreichenden Systemveränderungen angesichts der ökologischen Krise. In den letzten drei Jahren war sie Teil der von Bruno Latour initiierten Critical Zone Study Group zur Vorbereitung der Ausstellung "Critical Zones" im ZKM. In den Sitzungen wurden Konzepte und Theorien praktisch, experimentell und philosophisch diskutiert.

Nilanjan Bhattacharya © Nilanjan Bhattacharya NILANJAN BHATTACHARYA

Nilanjan Bhattacharya ist Filmemacher, Künstler und Schriftsteller. Viele seiner Dokumentarfilme und Kunstwerke befassen sich mit Themen wie Biodiversität, Lebensmittelkulturen und dem damit verbundenen indigenen Wissen in Indien. Er war der Initiator und Umsetzer der interdisziplinären Projekte "Interpretatives interaktives Archiv über Kalkutta" und "Urban Ecological Mapping" in Zusammenarbeit mit einer Gruppe lokaler Kinder. Er war der kreative Berater für die erste Online-Version des Indo-European Residency Project in Kolkata. Nilanjan lebt zwischen Kolkata und Leipzig.

ZKM – ZENTRUM FÜR KUNST UND MEDIENTECHNOLOGIE, KARLSRUHE

Das ZKM - Zentrum für Kunst und Medientechnologie ist eine einzigartige Kulturinstitution mit Sitz in Karlsruhe, Deutschland. Mit seiner Kunstsammlung, seinen Publikationen, Archiven und seiner künstlerischen und wissenschaftlichen Forschung zu den elektronischen Künsten steht das ZKM für ein Programm interdisziplinärer Projekte und internationaler Kooperationen. In seinen Ausstellungen, Symposien, Konzerten und Workshops vermittelt das ZKM die theoretischen Diskurse von Philosophie, Wissenschaft, Technik, Politik und Wirtschaft aus einer zeitgenössischen künstlerischen Perspektive.

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