Regie: Sebastian Schipper 2015, Farbe, 140 Min.
VICTORIA reißt seine Zuschauer in ein unverwechselbares Abenteuer: Ohne einen einzigen Schnitt sausen ein paar mittelschwere Jungs und eine junge Spanierin durch die Nacht auf dem harten Berliner Pflaster. Während eines Besuchs in einem Szeneclub trifft Victoria auf die schon betrunkene Freundesgruppe, bestehend aus „Sonne“, „Boxer“, „Blinker“ und „Fuß“, die sich ihr als waschechte Berliner vorstellen. Nach anfänglicher Skepsis lässt sich die junge Frau darauf ein, die vier durch die Nacht zu begleiten und sich gemeinsam mal so richtig daneben zu benehmen. Im Film erfährt man, dass Victoria schon früh ihre eigenen Bedürfnisse für den Erfolg zurückstellen musste und jetzt in Deutschland ihr Glück sucht. Doch nach einer ausgelassenen Nacht und einem Flirt mit Boxer nimmt die Handlung eine unerwartete Wende.
Sebastian Schippers Projekt ist durch und durch europäisch. Es zeigt neben der typischen Berliner Schnauze auch englischsprachige Dialoge zwischen den Protagonisten. Der norwegische Kameramann Sturla Brandth Grøven fing das dynamische Abenteuer VICTORIA nach umso intensiveren Proben im Voraus in einer Drehzeit von lediglich zweieinhalb Stunden so treffend ein, dass man als Zuschauer das Gefühl hat, Teil des Films zu sein. Das Drehbuch bestand lediglich aus zwölf Seiten. Ein derart fesselndes Kinoerlebnis, das sein Publikum in keiner Sekunde mehr loslässt, darf deshalb getrost in unserer Komödienreihe aus der Reihe tanzen. 2015 erhielt VICTORIA den Silbernen Bären in der Kategorie „Herausragende künstlerische Leistung“ für die beste Kamera, und wurde im selben Jahr beim Deutschen Filmpreis in sechs Kategorien ausgezeichnet, darunter als bester Spielfilm und für die beste Regie.
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