Freiluftkino GOOD BYE, LENIN!

FB Lachen und aktion

Mi, 19.05.2021

20:00 Uhr

Goethe-Institut Mexiko

Regie Wolfgang Becker 2003, Farbe, 121 Min.

Goodbye_Lenin_05

Wir befinden uns in Deutschland, Ost-Berlin. Es ist der Herbst des Jahres 1989: Die überzeugte Sozialistin Christiane Kerner liegt nach einem Herzinfarkt im Koma und „verschläft“ so im wahrsten Sinne des Wortes eines der geschichtsträchtigen Ereignisse des geteilten Deutschlands: Den Fall der Berliner Mauer.

8 Monate später, im Sommer 1990, erwacht sie. Das Land, für dessen Ideologie sie leidenschaftlich eingestanden und sogar die Auszeichnung der „verdienstvollen Persönlichkeit“ erhalten hat, existiert nicht mehr. Der Arzt erklärt, jede Aufregung könne für die Patientin tödlich sein. Um die Gesundheit seiner Mutter zu schonen, beschließt ihr Sohn Alex kurzerhand, ihr das Ende des SED-Staats zu verheimlichen. So beginnt der tragisch-komische Versuch, eine vergangene Realität wieder aufleben lassen: Gemeinsam mit seinen Freunden gaukelt Alex der bettlägerigen Christiane das Weiterleben der DDR vor – eine Illusion, die lange aufrechterhalten werden kann, bis sich die Wahrheit scheinbar nicht länger verheimlichen lässt.
 
Diese kluge, warmherzige Komödie war sowohl im In- und Ausland einer der erfolgreichste deutsche Film des Jahres 2003 und gewann unter anderem den Felix und den französischen César, beide Male in der Kategorie „Bester europäischer Film. Neben dem herausragenden schauspielerischen Zusammenspiel von Daniel Brühl (Alex Kerner) und Katrin Sass (Christiane Kerner) ist vor allem die sensible Darstellung der DDR hervorzuheben, die die Filmemacher – trotz all ihrer Makel – als verlorene Heimat zeigt. Dieses komische und zugleich melancholische Porträt einer Familie nach der Wiedervereinigung bringt dem Publikum auf anschauliche Art und Weise näher, was der Systemwechsel und die damit einhergehenden Veränderungen der 1990er im geeinten Deutschland für die Bürger*innen des ehemaligen Ost-Deutschlands bedeuteten.

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