Wem die letzte Stunde schlägt
Roboter-Lehrer kündigt Kolleg*innen

Abbildung: Aus dem Buch "Unsere Zukunft träumen" von Patricia Thoma, Verlag Beltz & Gelberg
Abbildung: Aus dem Buch "Unsere Zukunft träumen" von Patricia Thoma, Verlag Beltz & Gelberg | © Patricia Thoma
Der Roboter-Lehrer Elias aus dem Buch Unsere Zukunft träumen, weiß mehr als seine menschlichen Kolleg*innen. Er beantwortet fast alle Fragen, ohne jemals die Geduld zu verlieren – und das ganz ohne Pause! Burn-out ist für ihn ein Fremdwort.

An den Reaktionen der Kinder, wie beispielsweise einem Lächeln, kann er ablesen, ob sie alles verstanden haben. Aber fühlt er sich dadurch als Lehrer wertgeschätzt und kann sich sogar freuen?

Diese scheinbar nebensächliche Frage wird dann interessant, wenn wir uns die Bedeutung des Wortes „Computer“ ins Gedächtnis rufen, der in jedem Roboter eingebaut ist. Die vermeintlichen Wundermaschinen berechnen (engl. „to compute“) die Stellung der Mundwinkel beim Lächeln und folgern daraus „verstanden“ oder „nicht verstanden“. Gefühle nachempfinden oder gar erzeugen können sie nicht.

Genau hier könnte eine Zeitenwende in der Pädagogik einsetzen: von der Wissensvermittlung hin zur allgemeinen Persönlichkeitsentwicklung der Kinder. Dank der „kleinen Helfer“, können sich Lehrer*innen dann vorrangig auf soziale und kreative Kompetenzen konzentrieren. Der britische Bildungsexperte Sir Ken Robinson fordert sogar, dass diese Zukunftskompetenzen als Unterrichtsfach in der Schule eingeführt werden sollten. Denn sie werden vor dem Hintergrund einer sich schnell wandelnden Arbeits- und Lebenswelt, in welcher zahlreiche Tätigkeiten von Robotern übernommen werden, entscheidend sein.

Und wie wichtig Fantasie ist, betonte schon Albert Einstein: „Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt.“
 
AUTORIN:
Patricia Thoma, Bilderbuchillustratorin und bildende Künstlerin
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