1. Auflage des Wettbewerbs
Deutsch hat Klasse

„Deutsch hat Klasse“ im Schuljahr 2015/2016 - Zusammenfassung des Wettbewerbs

Die erste Auflage des Wettbewerbs „Deutsch hat Klasse“ ist zu Ende. Vom 1. September 2015 bis zum 24. Juni 2016 beschäftigten sich die Schulteams aus ganz Polen mit der Umgestaltung ihrer Unterrichtsräume und lernten dabei Deutsch. Die Ergebnisse ihrer Arbeit gingen weit über unsere Erwartungen hinaus. Mit voller Überzeugung können wir sagen: „Deutsch hat jetzt in vielen Schulen Klasse!“

 
Im Schuljahr 2015/2016 beteiligten sich insgesamt 79 Teams aus 15 Woiwodschaften am Projekt. Über 1.600 Schülerinnen und Schüler nahmen sich der Aufgabe an, ihre Deutschunterrichtsräume in lernfördernde Räume umzugestalten. Alle eingesandten Dokumentationen zeugen von großem Engagement der Wettbewerbsteams und vielen gewinnbringenden Veränderungen in den Klassenräumen, in denen der Deutschunterricht stattfindet.

Die am Wettbewerb teilnehmenden Schüler setzten ihre Ideen um und verwandelten ihre Klassen in wahre Fachräume zum Deutschlernen. Jedem Raum wurde ein eigener Charakter verliehen, der ihn von den anderen Klassenräumen in der Schule unterscheidet. Die neue Raumgestaltung entspricht nicht nur den Anforderungen zum Lernen, sondern erfüllt auch die Bedürfnisse von Schülern und Lehrern. Oft wurde die Wandfarbe geändert und das Mobiliar umgestellt. Die Wände wurden mit Zeichnungen bekannter deutscher Sehenswürdigkeiten, sorgfältig gewählten Zitaten und Schülergraffitis geschmückt. In vielen Klassenzimmern entstanden informelle Arbeitsplätze mit selbst hergestellten Kissen und Möbeln. Die Schüler bereiteten Lernplakate und Lernhilfen selbst vor und statteten ihre Klassenräumen mit Elementen aus, die es den Schülern erlauben, sich mit dem Raum zu identifizieren.

Die von den Projektteams eingeführten Veränderungen regen Lehrer dazu an, abwechslungsreiche Lehr- und Lernmethoden in ihrer alltäglichen Arbeit anzuwenden. Die Umstellung der Schulbänke erlaubt es auf den Frontalunterricht zu verzichten, was sich positiv auf das Verhältnis zwischen den Schülern sowie die Lehrer-Schüler-Beziehung auswirkt, aber auch eine genuine Kommunikation im Unterricht ermöglicht. Die neuen Klassenräume motivieren zum Lernen durch Bewegung oder Spielen und lassen die Schüler aufgrund der einsprachigen Raumgestaltung „in die Sprache eintauchen“.

Partizipative Projektarbeit war eine der Grundvoraussetzungen des Wettbewerbs. Alle Beteiligten, die von den geplanten Veränderungen direkt betroffen sind, wurden in den Prozess miteinbezogen. Die Teammitglieder übten sich in der Kompromissfindung, Bildung eigener Meinungen und deren Vorstellung, dem Treffen gemeinsamer Entscheidungen und dem Tragen gemeinsamer Verantwortung für diese. Die erlernten Fähigkeiten konnten die Schüler bei dem Planspiel „Klasse mit Klasse“ anwenden und unter Beweis stellen. Dieses Planspiel wurde speziell für dieses Projekt entwickelt, um die Teilnehmer des Spiels für die Bedeutung der Partizipation im Schulalltag zu sensibilisieren.

Die ehrgeizigen Pläne der Teams konnten dank dem beeindruckenden Engagement der Jugendlichen, Lehrkräfte und Eltern umgesetzt werden. Die Teilnahme am Projekt gab Schülern auch die Gelegenheit, ihren Unternehmergeist zu trainieren. Benötigte finanzielle Mittel erwarben sie z. B. durch den Verkauf von selbst gebasteltem Weihnachtsschmuck oder zusammen mit den Eltern vorbereitetem Gebäck.

Nicht ohne Bedeutung war auch die Unterstützung des lokalen Umfeldes und vieler Institutionen. Die Teilnehmenden konnten sich überzeugen, dass ihre Arbeit auf Sympathie und Akzeptanz aus vielen Richtungen trifft. Im Prozess der Umgestaltung wurden sie von Lehrern anderer Fächer, der Schulleitung, Eltern, Freunden, lokalen Unternehmern und Behörden unterstütz.

Der Wettbewerb schuf einen Rahmen zum handlungsorientierten Deutschlernen. Dort resultierte das Erlernen der Sprache aus den tatsächlichen kommunikativen Bedürfnissen der Teilnehmenden. Die einzelnen Projektetappen motivierten zum Kennenlernen neuer Wörter und verlangten das Anwenden bestimmter grammatischer Strukturen unabhängig vom Sprachniveau der Lerner. Die Notwendigkeit zur Verfassung der Wettbewerbsdokumentation in deutscher Sprache erforderte von den Schülerinnen und Schülern das Anwenden eines angemessenen Wortschatzes. Als Hilfestellung dienten speziell hierfür hergestellte Vokabelkarteien, die jeder Schüler bekommen hat.

Nach abgeschlossener Arbeit fanden Eröffnungsveranstaltungen der Klassenräume statt, zu denen alle Unterstützer der Projektteams, Eltern und Vertreter der lokalen Behörden (u. a. Bürgermeister, Gemeindevorsteher, Schulaufsichtsbehörden usw.) eingeladen wurden.

Anhand der eingereichten Dokumentationen wählte die Wettbewerbsjury, zusammengesetzt aus Mitarbeitern des Goethe-Instituts und Lehrern, die an der Pilotauflage teilgenommen haben, 11 Finalisten in zwei Kategorien – „Erste Teilnahme“ und „Erneute Teilnahme“. Die Juroren besuchten im April und Mai die ausgewählten Schulen mit dem Ziel, aus dieser Gruppe die Preisträger zu bestimmen. Während der Schulbesuche traf sich die Jury mit den Wettbewerbsteams, um mehr über den Umgestaltungsprozess der Klassenräume zu erfahren.  
 
Die Jurymitglieder waren zutiefst beeindruckt vom Engagement der Projektteams bei der Projektdurchführung. Während der Schulbesuche präsentierten die Teilnehmenden ihre Ergebnisse mit Stolz und Freude.
 

PREISTRÄGER

 
  • Trąbki Wielkie Foto: Robert Wróblewski © Goethe-Institut e.V.

  • Ruda Śląska Foto: Robert Wróblewski © Goethe-Institut e.V.

  • Łódź Foto: Robert Wróblewski © Goethe-Institut e.V.

  • Chałupki Foto: Robert Wróblewski © Goethe-Institut e.V.

  • Głogów Foto: Robert Wróblewski © Goethe-Institut e.V.

  • Wyróżnienie - Ełk Foto: Robert Wróblewski © Goethe-Institut e.V.

  • Wyróżnienie - Żabi Róg Foto: Robert Wróblewski © Goethe-Institut e.V.

 

Die ausgezeichneten Teams wurden Anfang Juni zur feierlichen Preisverleihung eingeladen, bei dieser der deutsche Botschafter, Herr Rolf Nikel, die Preise an die Gewinner überreichte. Die Veranstaltung wurde von einem Konzert der Band Tom Thaler & Basil gekrönt.
 
  • Deutsch hat Klasse 2015/2016 laureaci Foto: Robert Wróblewski © Goethe-Institut e.V.

  • Deutsch hat Klasse 2015/2016 koncert Foto: Robert Wróblewski © Goethe-Institut e.V.


Die Preisträger bekamen einen finanziellen Zuschuss für die Durchführung einer Schulveranstaltung rund um die deutsche Sprache. Die Teambetreuerinnen wurden zu methodisch-didaktischen Seminaren, organisiert vom Goethe-Institut in Polen und Deutschland, eingeladen. Die Schulleiter und Schulleiterinnen erhielten die Möglichkeit, im Herbst an einer Studienreise nach Deutschland teilzunehmen, während der sie sich mit den Themen der Unterrichtsraumgestaltung und  Partizipation anhand von Beispielen an dortigen Schulen vertraut machen können.

Darüber hinaus sponserte die Firma ENTELO, Produzent des sog. Guten Stuhls, der Gewinnerschule in der Kategorie „Erneute Teilnahme“, des Zespół Szkół Ogólnokształcących im. Jana Pawła II in Ruda Śląska als Sonderpreis einen Satz rückenfreundlicher und ergonomischer Schülerstühle.
 
  • Deutsch hat Klasse 2015/2016 Entelo Foto: Robert Wróblewski © Goethe-Institut e.V.

  • Deutsch hat Klasse 2015/2016 Entelo Foto: Robert Wróblewski © Goethe-Institut e.V.

  • Deutsch hat Klasse 2015/2016 Entelo Foto: Robert Wróblewski © Goethe-Institut e.V.


  Alle teilnehmenden Teams bekamen Feedback-Briefe, die Schülerinnen und Schüler Diplome und kleine Geschenke. Über die Bewertung der jeweiligen Wettbewerbsteams wurden auch die Schulleiter schriftlich benachrichtigt.
 
Wir bedanken uns herzlich bei allen Teams für die Teilnahme am Projekt und wünschen viel Erfolg für ihre weitere gemeinsame Arbeit.
 

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