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Di, 05.04.2022

18:15 Uhr

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Arthur Koestler - "Sonnenfinsternis"

„Sonnenfinsternis“ - der bekannteste Roman von Arthur Koestler, spielt zum Zeitpunkt der ersten großen von Stalin inszenierten politischen Säuberungswelle in den dreißiger Jahren. Der alte Revolutionär und ehemalige Volkskommissar N.S. Rubaschow wird wegen angeblicher konterrevolutionärer Umtriebe gefangengenommen und verhört...
Der Autor thematisiert die Unterwerfung und Selbstverleugnung alter Revolutionäre, die „Verbrechen“ gestanden, die sie nicht begangen hatten. Koestler erzählt beispielhaft von Mechanismen totalitärer und diktatorischer Systeme und zeigt, dass niemand totalitärer Macht entkommen kann. „Sonnenfinsternis“ war einer der ersten Texte, die der Psychologie der Verhöre auf den Grund zu gehen suchten und gehört inzwischen zu Klassikern der politischen Literatur. Der Roman wurde in über 30 Sprachen übersetzt. Die polnische Übersetzung von Urszula Poprawska erschien 2019 im Verlag PIW.

Arthur Koestler (1905-1983) war einer der großen Journalisten, Aktivisten und Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Geboren 1905 in Budapest als Sohn eines jüdischen Industriellen, zog er 1926 nach Palästina in einen Kibbuz. 1931 trat er in die KPD ein und reiste ein Jahr später in die Sowjetunion. Von Moskau aus ging er ins Pariser Exil. Später fuhr er nach Spanien und berichtete für eine englische Zeitung über den Spanischen Krieg. 1937 wurde er in Malaga von den faschistischen Putschisten festgenommen und als Spion zum Tode verurteilt. Die Intervention der britischen Regierung rettete ihm in letzter Minute das Leben. Koestler verließ 1938 die kommunistische Partei und schrieb den Roman „Sonnenfinsternis“. Koestler avancierte zu einem der erfolgreichsten Schriftsteller englischer Sprache und pflegte Freundschaften zu u.a. George Orwell und Simone de Beauvoir. 1983 todeskrank beging er den Selbstmord .

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