Diskussion, Konzert Musik, Liebe und Melancholie.
Ein Gespräch über Robert und Clara Schumann.

Spotkania literatury i muzyki © Goethe-Institut

Do, 28.04.2022

18:30 Uhr

Goethe-Institut Krakau

Robert Schumann, Chopins Zeitgenosse, war - wie der polnische Komponist - ein romantischer Künstler: innovativ und in vielerlei Hinsicht umstritten. Er hat die zeitgenössische Musik, nicht nur als Komponist, sondern auch als Animator der Musikkultur stark geprägt. Sein Werk, das mit seinem Leben festverbunden ist, und seine ästhetischen Ansichten wurden heftig diskutiert. Gleichzeitig wurde sein Leben - die oft dramatische Wendung des Schicksals, die romantische Liebe zu Clara Wieck und schließlich die Tragödie der körperlichen und geistigen Ohnmacht – zum Symbol der mythologisierten Figur eines romantischen Künstlers in der Literatur der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Heutzutage kommt Clara Wieck, Ehefrau von Robert Schumann, die Pianistin und Komponistin und zu jener Zeit die einzige Frau am Frankfurter Konservatorium immer mehr zum Vorschein.

Die Diskussion über das Leben und Werk von Clara und Robert Schumann wird von Peter Härtlings biografischem Roman "Schumanns Schatten" und Elfriede Jelineks Theaterstück "Clara S." ausgehen, die von Sława Lisiecka ins Polnische übersetzt wurden. Wie stellt Härtling die komplexe Persönlichkeit des Komponisten dar? Wie beschreibt die österreichische Nobelpreisträgerin Clara Schumann, deren eigenständiges kompositorisches Werk lange Zeit übersehen wurde? Diese literarischen Darstellungen werden mit dem Bild von Clara und Robert Schumanns Musik aus der Sicht einer zeitgenössischen Pianistin und des Autors der Novelle "Toccata in C-Dur: ein Stück fürs Leben", konfrontiert.

Dr. Agata Hołdyk – Pianistin, Kulturanimatorin, Assistenzprofessorin am Institut für Musik der Fakultät für Kunst und Bildungswissenschaften der Schlesischen Universität, Absolventin der Musikakademie in Katowice, Preisträgerin zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe, Stipendiatin des Ministers für Kultur und Kunst. 2015 erschien ihre CD mit Werken von Clara und Robert Schumann. Seit 2009 tritt sie zusammen mit Aleksandra Hałat als Klavierduo - Ahha Piano Duo auf. 2016 erschien die CD des Kavierduos "Our World of 4 hands" mit Werken von F. Poulenc, J. Brahms, F. Schubert, P. Tschaikowsky. Sie ist Jurymitglied des Internationalen Klavierwettbewerbs in Zgorzelec und Görlitz sowie des Nationalen Klavierduowettbewerbs in Jelenia Góra. Sie konzertiert regelmäßig als Solistin und Kammermusikerin in Polen und im Ausland (Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Tschechische Republik, Ukraine, England, Schottland).

Sława Lisiecka – seit knapp 50 Jahren arbeitet sie als freischaffende Übersetzerin für die renommiertesten polnischen Verlage. Sie übersetzt sowohl Belletristik als auch Sachbücher, Dramen und Gedichte klassischer und zeitgenössischer deutscher, österreichischer und schweizerischer Autor*innen u.a. Thomas Bernhard, Hermann Hesse, Uwe Johnson, Joseph Roth, Juli Zeh und Friedrich Nietzsche (zusammen mit ihrem Mann, Zdzisław Jaskuła); Gedichte von Günter Grass, Hans Magnus Enzensberger, Ingeborg Bachmann, sowie Dramen von Elfriede Jelinek und Georg Tabori. Für ihre Literaturübersetzungen wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Seit 2021 leitet sie einen eigenen Verlag Od Do.

Dr. Antoni Libera – Theaterregisseur, Kritiker und Übersetzer. Er übertrug u.a. das Gesamtwerk von Samuel Beckett ins Polnische und fungierte dabei auch als Herausgeber kritischer Editionen. Libera inszenierte Becketts Dramen für das polnische Fernsehen und auf internationalen Bühnen. Er ist Übersetzer zahlreicher Libretti, Dramen (u.a. von Sophokles, Racine und Shakespeare und Gedichte (u.a. von Hölderin und Kawafis). Für seinen ersten Roman "Madame", der in Polen nach dem Erscheinen der Originalausgabe 1998 ein großer Erfolg wurde, erhielt er den Znak-Literaturpreis für den besten polnischen Roman 1998. Antoni Libera lebt heute in Warschau.

Prof. Dr. habil. Piotr de Bończa Bukowski – Professor am Institut für germanische Philologie der Jagiellonen-Universität Krakau, beschäftigt sich mit skandinavischer und deutscher Literatur und Kultur, vergleichender Literaturwissenschaft sowie Theorie und Praxis der Übersetzung. Er leitet die Translationsabteilung am Germanistischen Fakultät der Jagiellonen Universität. Er ist Initiator der Veranstaltungsreihe „Literatur- und Musikbegegnungen. Fünf Gespräche über Schriftsteller und Komponisten“.

Um eine vorherige Anmeldung unter: elzbieta.jelen@goethe.de wird gebeten.


 

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