Erklären die Romane von Hesse Zweifel und Krisen unserer Zeiten?

Hesse2 .

Di, 20.03.2018

Goethe-Institut Krakau

Diskussion mit Małgorzata Warsicka, prof. Monika Wolting und Stanisław Gromadzki

Hermann Hesse, der vor hundert Jahren geborene deutsche Nobelpreisträger gehört zu den beliebtesten Autoren. Mittlerweile sind weit über 100 Millionen Hesse-Bücher verkauft worden, davon 70 Millionen in Übersetzung in ca. 60 Sprachen. Auf Polnisch erschienen die ersten Übersetzungen seiner Romane schon in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Bis heute werden sie immer wieder neuaufgelegt bzw. neu übersetzt. In letzter Zeit hat der polnische Verlag Media Rodzina drei bekanntesten Romane von Herman Hesse neuaufgelegt. Weitere Ausgaben sind geplant.

Warum ist gerade Hermann Hesse so populär? Was fasziniert neue Lesergenerationen an seinen Büchern? Ist es die Suche nach dem Sinn des Lebens, die besondere Sensibilität seiner Hauptfiguren, keine Anpassung an die Welt, die von materiellen Werten dominiert wird und in der die spirituellen Elemente fehlen? Oder seine Kritik der modernen Entwicklung von Gesellschaft und Kultur sowie die Warnung vor kritischen Zeiten, die sich nähern und deren Vorzeichen man überall spürt, was heutzutage besonders aktuell zu sein scheint? Vielleicht ziehen besonders sein Menschenbild, seine Humanität und Toleranz, seine Aufrufe gegen Gewalt, Rassismus und Krieg immer neue Leser an?

Das Phänomen der anhaltenden Popularität von Hesse und die Richtigkeit seiner Diagnosen in unserer Zeiten versuchen wir zusammen mit Małgorzata Warsicka, Regisseurin der Aufführung „Glasperlen. Spiel. Erkundung.”, Prof. Monika Wolting vom Germanistischen Institut der Breslauer Universität und Stanisław Gromadzki vom Institut der Polnischen Philologie der Warschauer Universität und dem Chefredakteur der Zeitschrift "Przegląd Filozoficzno-Literacki" zu ergründen. Die Podiumsdiskussion, die vom Goethe-Institut Krakau und dem Verlag Media Rodzina organisiert wird, wird von Katarzyna Fortuna vom Krakauer Rundfunk moderiert.
 

Zurück