Film Montagskino bei Goethe: „Der Junge muss an die frische Luft“

„Der Junge muss an die frische Luft“ © Goethe-Institut

Mo, 12.02.2024

18:00 Uhr

Bibliothek Goethe-Institut Warschau

Filmvorführung

In der Reihe „Montagskino bei Goethe“ zeigen wir den Film „Der Junge muss an die frische Luft“ von Caroline Link aus dem Jahr 2018 auf Deutsch mit englischen Untertiteln.

 
© Goethe-Institut

Recklinghausen im Ruhrgebiet, Anfang der 1970er Jahre. Hans-Peter ist neun Jahre alt und ein wenig pummelig. Das kann das große Selbstvertrauen des kleinen Luftikus allerdings nicht erschüttern, denn er kann andere Menschen mit seinen Späßen und Parodien zum Lachen bringen – ein Talent das ihn später, als Hape Kerkeling, zu einem der bekanntesten und besten deutschen Komiker werden lässt, auf dessen Memoiren der Film von Oscar-Preisträgerin Caroline Link (Nirgendwo in Afrika) basiert.

Bei aller Komik bietet „Der Junge muss an die frische Luft“ aber auch die genaue Studie einer Gesellschaft der Verdrängung, von Menschen, die noch immer vom Zweiten Weltkrieg traumatisiert sind und das Lachen wie die Luft zum Atmen brauchen. Hans-Peter hat das früh verstanden. Doch bei der für ihn wichtigsten Person scheitert er: Seine depressive Mutter nimmt sich das Leben, als er neun Jahre alt ist.

Mit viel Gespür für Details und liebevoll gezeichneten Charakteren, wie den sich kümmernden Großeltern, der feierwütigen Verwandtschaft und anderen Ruhrgebietstypen, liefert das Biopic eine warmherzige Milieuschilderung und das Porträt einer Epoche in der Geschichte der Bundesrepublik.

Der Junge muss an die frische Luft
Deutschland, 2018 100'
Regie: Caroline Link
Drehbuch: Ruth Thoma
Produktion: Hermann Florin, Nico Hofmann, Sebastian Werninger
Musik: Niki Reiser
Kamera: Judith Kaufmann
Schnitt: Simon Gstöttmayr
Besetzung: Julius Weckauf, Luise Heyer, Sönke Möhring, Jan Lindner, Ursula Werner, Joachim Król und Weitere…

Auszeichnungen (Auswahl)

Deutscher Filmpreis 2019: Auszeichnung als Bester Spielfilm in Bronze, Auszeichnung für die Beste weibliche Nebenrolle (Luise Heyer), Auszeichnung als Besucherstärkster Film (Caroline Link)
Romyverleihung 2019: Auszeichnung für die Beste Regie Kinofilm (Caroline Link), Auszeichnung für die Beste Bildgestaltung Kinofilm (Judith Kaufmann), Auszeichnung als Bester Nachwuchsdarsteller (Julius Weckauf)
Deutscher Comedypreis 2019: Auszeichnung als erfolgreichste Kinokomödie
Bayerischer Filmpreis 2018: Auszeichnung für die Beste Regie (Caroline Link)

Caroline Link
Caroline Link wurde 1964 in Bad Neuheim geboren. Sie sammelte nach dem Abitur und einem einjährigen Auslandsaufenthalt in den USA durch ein Praktikum bei den Münchner Bavaria-Studios (1984) erste praktische Film-Erfahrungen. Sie studierte in der Abteilung Dokumentarfilm an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München. Bereits ihr Kinodebüt Jenseits der Stille war 1998 für einen Oscar nominiert. Fünf Jahre später erhielt Caroline Link für Nirgendwo in Afrika schließlich den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Ein großer Erfolg der Regisseurin war 2018 auch ihre Verfilmung der Autobiografie des Komikers Hape Kerkeling, Der Junge muss an die frische Luft. Zuletzt erschienen 2019 ihr Film Als Hitler das rosa Kaninchen stahl, der auf dem Roman von Judith Kerr basiert sowie 2022 die deutsche Fernsehserie Safe.
 

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