Vortrag Maciej Miłobędzki - "Probleme der Reaktivierung"

Elementy architektury .

Mi, 29.11.2017

Goethe-Institut Krakau

Elemente der Architektur: Reaktivierung

Die Großstädte entledigen sich massenweise immer neuerer Gebäude. Paradoxerweise werden auch jene Objekte abgerissen, die mit dem Gedanken an eine flexible Verwendung, eine unkomplizierte Anpassung an die sich mit der Zeit verändernden technologischen Bedürfnisse und Erfordernisse entworfen wurden. Beispiele hochtechnisierter Architektur – sowohl im Hinblick auf die Installation als auch auf die Konstruktion und die Fassadengestaltung – verschwinden aus dem Stadtbild. Sie werden entfernt und häufig durch ähnliche, lediglich neuere Objekte ersetzt. Durchtrennte Stahlbeton-Konstruktionen, dicke Stränge aus Leitungen und Rohren, verbogene Metall- und Kunststoffprofile, fügen sich zu einem erschreckenden Sezierbild der Überreste der modernen Architektur. Die Schädigung der Umwelt, die Verschwendung von Energie, Rohstoffen und Materialien, nimmt immer größere Ausmaße an. Entgegen der allgemeinen Auffassung ist die Funktion von Gebäuden ihr unbeständigstes Merkmal – und die technologische Entwicklung beschleunigt lediglich ihr Altern und ihr Verschwinden. Sanierungsversuche erweisen sich als kompliziert und kostspielig.

Am Beispiel einiger vom Architekturbüro JEMS „wiederbelebter“ bzw. reaktivierter Gebäude (sowohl denkmalgeschützter als auch neuer Objekte) möchte ich über das Thema nachhaltige und verantwortungsvolle Architektur sprechen, eine Architektur, die den sich rasch verändernden gesellschaftlichen, utilitären, technischen und zivilisatorischen Bedingungen Rechnung trägt. Ergänzt wird der Vortrag durch Lösungen, die an unterschiedlichen Orten der Welt in diesem Bereich entwickelt wurden, sowie Entwürfe von Studenten, die unter unserer Aufsicht entstanden, und die die Möglichkeit der Schaffung neuer, universellerer und dadurch dauerhafterer Architekturkonzepte ausloten.
 
Maciej Miłobędzki
Architekt. Geboren 1959 in Warschau. Schloss 1985 sein Architekturstudium an der Technischen Universität Warschau ab. Von 1984 bis 1988 arbeitete er in der Architekten- und Künstlergenossenschaft ESPEA. Seit 1988 Mitbegründer und Teilhaber des Architekturbüros JEMS Architekci. Dozent an der Fakultät für Architektur der Technischen Universität Warschau.

Zu seinen realisierten Projekten zählen der Sitz der polnischen Mediengruppe Agora S. A. in Warschau, ein Wohn- und Pensionsgebäude in Konstancin-Jeziorna, das „Haus der Zukunft“ in Warschau-Choszczówka, ein Wohngebäudekomplex an der Ulica Wilanowska in Warschau, das TRIO-Gebäude in Warschau, der Hover-Platz in Warschau, der Ausbau der Raczyński-Bibliothek in Posen, der Ausbau der Fakultät für Skulptur an der Akademie der Bildenden Künste in Warschau, das Internationale Konferenzzentrum in Katowice sowie der Um- und Ausbau der Warschauer Markthalle „Hala Koszyki“.
 

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