Alexander Kluge: Werkschau

Alexander Kluge Werkschau, Plakatausschnitt Alexander Kluge Werkschau, Plakatausschnitt

Di, 20.11.2018 –
Sa, 24.11.2018

MCK Nowy Teatr

12.–16.11.2018 Gdańsk
Vorführungskalender in Gdańsk
20.–24.11.2018 Warschau
Vorführungskalender in Warschau
   

Alexander Kluge Foto: Kichgessner Alexander Kluge (geb. 1932)  gehört zu den größten, wenn auch in Polen immer noch wenig bekannten, Meistern des deutschen Kinos. Kluge war Mentor und Anführer der Generation ’68 und Unterzeichner des berühmten Oberhausener Manifests. Er gilt als Ikone des Autorenkinos und ist überzeugt von der immensen Verantwortung für das Vaterland und sein historisches Erbe, die auf den Schultern eines Filmemachers ruht.
 Alexander Kluge ist auch Philosoph, Kulturkritiker, Schriftsteller und Fernsehproduzent. Der Zeitgenosse von Adorno, Habermas und Fassbinder hat den Neuen Deutschen Film mitbegründet. Seinen Ruf als Filmemacher verdankt er seinen 20 Filmen, die von 1966 bis 1983 entstanden. Dem Künstler scheint jede Frage der Zeit- und Kulturgeschichte  in seine intellektuelle Zuständigkeit zu fallen. Er ist gleichsam der Universalgelehrte unter den deutschen Filmregisseuren. „Macht der Gefühle“ (1983) ist Kluges Schlüsselfilm, dessen Titel das Grundthema seiner Arbeit bezeichnet: die Forschung des Konfliktes zwischen verstandesgeschützter Realität und dem Antirealismus der Gefühle. Harun Farocki bezeichnet  das Gesamtkonzept seines Werkes als „Verbund“: mit der Collagetechnik  montiert er disparate Elemente, Fotografien, Gemälde, Archivmaterial und inszenierte Passagen, arbeitet mit Kontrapunkten und Zwischentiteln. So schafft er Freiräume für den aktiven Zuschauer, der den Film am Ende in seinem Kopf zusammensetzt.
Alexander Kluge: Biografie
Interview mit Alexander Kluge: "Die Liebe ist ein Tausendfüßler"  

 

FILME

20.11.2018, 19.00 Uhr
Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos
, 1968, 103 Min
Einführung: Prof. Ryszard W. Kluszczyński

Die Artisten in der Zirkuskuppel, Reg. A. Kluge © Kairosfilm Preisträger des Goldenen Löwen in Venedig 1968. Der Film ist eine Parabel zu den Themen Kunst und Politik und deren Verwobenheit miteinander, er handelt von der Lage der Künstler und des Publikums. Mithilfe der Metapher und des Zirkus setzt sich Kluge mit der Geschichte der 10. Muse in Deutschland auseinander.
 

21.11.2018, 19.00 Uhr
Der starke Ferdinand
, 1976, 91 Min

Der starke Ferdinand, Reg. A. Kluge © Kairosfilm Ein rares Beispiel von Kluges Erzählkino. Gezeigt wird die Geschichte eines Menschen, der von der Idee der totalen Ordnung besessen ist. Der Film ist eine äußerst lustige Satire auf die deutsche Besessenheit von gesellschaftlicher Kontrolle.
 

22,11.2018, 19.00 Uhr
Die Patriotin
, 1979, 121 Min
Anschließend Gespräch mit:  Dr. Hab. Iwona Kurz und Prof. Przemysław Czapliński

Die Patriotin, Reg. A Kluge © Kairosfilm Im Mittelpunkt der Handlung steht der utopische Wunsch der Protagonistin, eine „patriotische“, der offiziellen Narration entgegengesetzte Version der deutschen Geschichte zu finden. Dieses abstrakte und mutige formale Experiment gehört zu den meist bekannten Filmen Kluges.

23.11.2018, 19.00 Uhr
Abschied von gestern
, 1966, 88 Min
Einführung: Dr. Ewa Fiuk

Abschied von gestern, Reg. A. Kluge © Kairosfilm Der Film basiert auf  authentischen Erfahrungen der aus der DDR Geflüchteten Helga Rosenfeld, die zum Opfer kultureller Widersprüche wird, während sie ein besseres Leben in der BRD sucht. Die Hauptrolle meisterte bravourös die Schwester des Regisseurs Alexander Kluge.

24.11.2018, 19.00 Uhr
Macht der Gefühle
, 1983, 115 Min

Macht der Gefühle, Reg. A. Kluge © Kairosfilm Mit diesem Film, in dem die Kulturphänomene Oper und Gefühle im Leben des Menschen thematisiert werden, hat der Regisseur eine Art Autorenessay, eine heterogene Collage aus sechsundzwanzig Episoden geschaffen.
 

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