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18:30–21:00 Uhr

Lesung und Gespräch mit Robert Menasse

Lesung | Robert Menasse im Gespräch mit EU-Kommissar Johannes Hahn

  • Vertretung des Landes Hessen bei der Europäischen Union, Brüssel

Lesung und Gespräch mit Robert Menasse in der Vertretung des Landes Hessen bei der EU © Rafaela Proell Suhrkamp Verlag

Lesung und Gespräch mit Robert Menasse © Rafaela Proell Suhrkamp Verlag

Der große europäische Roman – Von Abenteuern im Rauen Land der Skipetaren und Unfällen auf dem glatten Brüsseler Parkett 

„Mit seinem neuen Roman, der sich mit der Erweiterungspolitik der Europäischen Union befasst, hat Robert Menasse ein fulminantes Kaleidoskop geschaffen, das Weltgeschehen und individuelle Schicksale facettenreich verknüpft: klug, geistreich, mit dem nötigen Weitblick und einer gesunden Portion Irrwitz.“ (Suhrkamp Verlag)  
Zwei Brüder, nicht leibliche Brüder, sondern „Blutsbrüder“, verbunden durch einen Schwur, den sie im polnischen Untergrundkampf gegen das kommunistische Regime geleistet haben, gehen nach dessen Zusammenbruch getrennte Wege. 
Der eine, Mateusz, steigt in höchste Ämter auf und wird schließlich polnischer Ministerpräsident. Der andere, Adam, macht nach dem EU-Beitritt Polens in der Europäischen Kommission Karriere, in Brüssel ist er zuständig für die Erweiterungspolitik. Aus der einstmals tiefen Verbundenheit wird eine unversöhnliche Feindschaft von europäischer Dimension. Auf einer vom albanischen Ministerpräsidenten organisierten Kreuzschifffahrt, zu der er alle Regierungschefs der Balkanstaaten, die EU-Außenminister und sämtliche Vertreter der Europäischen Union eingeladen hat, treffen die beiden wieder aufeinander.  Auf Einladung des Europanetzwerk Deutsch, der Vertretung des Landes Hessen bei der EU und dem Österreichischen Kulturforum Brüssel las Robert Menasse mehrere Passagen aus seinem 2022 erschienen EU-Roman „Die Erweiterung“. Damit schreibt er sein Werk „Die Hauptstadt“ fort, das 2017 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde. Der neue Roman befasst sich mit der Erweiterungspolitik der Europäischen Union und umspannt ein ganzes Panoptikum an menschlichen Schicksalen, gespickt mit historischen Anekdoten, geografischen Details und politischen Exkursen.

Im Gespräch mit EU-Kommissar Johannes Hahn sprach sich Menasse für eine gemeinsame europäische Erzählung als Grundlage einer nachnationalen politischen Ordnung aus. Nach einem Schlusswort von Dr. ElkeKaschl Mohni, Leiterin des Goethe-Instituts Brüssels, stand Robert Menasse für das Signieren von Büchern und persönlichen Gesprächen zur Verfügung. Mit ca. 600 Gästen war die Veranstaltung sehr gut besucht und fand tags drauf eine Fortsetzung in Luxemburg im Institut Pierre Werner.

Robert Menasse wurde 1954 in Wien geboren und ist auch dort aufgewachsen. Er studierte Germanistik, Philosophie sowie Politikwissenschaft in Wien, Salzburg und Messina und promovierte im Jahr 1980 mit einer Arbeit über den Typus des Außenseiters im Literaturbetrieb. Menasse lehrte anschließend sechs Jahre – zunächst als Lektor für österreichische Literatur, dann als Gastdozent am Institut für Literaturtheorie – an der Universität São Paulo. Dort hielt er vor allem Lehrveranstaltungen über philosophische und ästhetische Theorien ab, u.a. über Hegel, Lukács, Benjamin und Adorno. Seit seiner Rückkehr aus Brasilien 1988 lebt Robert Menasse als Literat und kulturkritischer Essayist hauptsächlich in Wien. Der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller hielt am 21. März 2017 die Festrede anlässlich der Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge im Europäischen Parlament. Im letzten Jahr erhielt er den Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2022. Sein Roman „Die Hauptstadt“ wurde 2017 mit dem Deutschen Buchpreis des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.

Teilnahme für EU-Bedienstete aus Brüssel und Luxemburg, Ministerialbeamt*innen aus den Ständigen Vertretungen der EU-Mitgliedstaaten und Interessierte