06.10. — 19.10.2025
Roland Klick
Filmreihe|In Kooperation mit der Cinematek
Bevor er sich dem Kino zuwandte, war Roland Klick (*1939) mit einigem Erfolg als Jazz-Musiker und Maler sowie später als Dramaturg tätig. Er bestand die Aufnahmeprüfung für das Deutsche Institut für Film und Fernsehen (DIFF) in München, wo er seine ersten Drehbücher schrieb und ab 1962 die Kurzfilme „Weihnacht’‘, „Ludwig’‘ und „Zwei’‘ drehte, die auf zahlreichen Festivals gezeigt wurden und ihm auf Anhieb so viel Aufmerksamkeit einbrachten, dass er als einer der vielversprechendsten Filmemacher seiner Generation galt. Die Hauptvertreter des Neuen Deutschen Films taten seine Filme indes als allzu „kommerziell’‘ ab. Nichtsdestotrotz haben zwei oder drei seiner Filme heute Kultstatus. Klicks Verständnis von gutem Kino lässt sich durch eine denkbar einfache Gleichung auf den Punkt bringen: Ausdruck eines Standpunkts des Filmemachers auf Zelluloid + Publikum = Kino. Für das dogmatische Neue Deutsche Kino hatte er wenig übrig und zog es vor, abseits aller „Bewegungen’‘‘‘ zu arbeiten.
Sein mittellanger Film „Jimmy Orpheus’‘ und sein erster abendfüllender Spielfilm „Bübchen’‘ verschafften dem Filmemacher breitere Bekanntheit und kritische Anerkennung. Der endgültige Durchbruch gelang ihm mit seinem zweiten Spielfilm „Deadlock’‘. Für diesen psychedelischen Western suchte Klick monatelang nach einem italienischen Produzenten, da er bezweifelte, einen deutschen Produzenten gewinnen zu können. Im Rahmen seines Rom-Aufenthalts wirkte er auch an den Vorarbeiten für Fellinis „Satyricon’‘ (1969) mit. Dieser düster-schräge Western sollte Roland Klicks Ruf als Kultregissuer begründen, ähnlich wie es Tarantino mit „Pulp Fiction’‘ gelang. Als erster deutscher Western legte „Deadlock’‘ den Grundstein für ein neues Genre durch, den Sauerkraut-Western.
Vier Jahre später drehte er mit „Supermarkt’‘ einen zweiten Kultfilm, der bis heute als einer der größten Filme des deutschen Kinos der 1970er Jahre gilt. Mit seinen beiden folgenden Regiearbeiten „Lieb Vaterland magst ruhig sein’‘ (1976) und dem Dokumentarfilm „Derby Fever USA’‘ (1979) gelang es ihm hingegen nicht, an diesen Erfolg anzuknüpfen. 1983 drehte er seinen wohl irrwitzigsten Film „White Star’‘ mit Dennis Hopper in der Hauptrolle. Obwohl der Film ein kommerzieller Misserfolg war, erlangte er Kultstatus. Das lag nicht zuletzt an den chaotischen Dreharbeiten, bei denen aus höllischen Umständen ein unverhofftes Meisterwerk entstand. Dennis Hopper, der im Alkohol- und Kokainrausch nach und nach den Sinn für die Realität verlor, begann sich auch außerhalb des Sets mit der Filmfigur zu identifizieren, die er verkörperte. Nur ein Bruchteil der mit Hopper gefilmten Szenen erwies sich letztlich als brauchbar; diese zählen jedoch zu den intensivsten und persönlichsten, die Hopper jemals auf die Leinwand gebracht hat.
Obwohl Roland Klick von anderen großen Filmemachern wie Steven Spielberg und Quentin Tarantino geschätzt wird und seine Filme mehrfach mit dem Bundespreis für den besten Film oder die beste Regie ausgezeichnet wurden, ist sein Werk in Vergessenheit geraten. Die CINEMATEK und das Goethe-Institut Brüssel laden Sie dazu ein, es wiederzuentdecken.
Links zum Thema
Veranstaltungen
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Roland Klick: The Heart Is a Hungry Hunter
Film | Sandra Prechtel
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Cinematek, Brüssel
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Sprache: Deutsch mit englischen Untertiteln
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Weihnacht / Ludwig / Zwei / Jimmy Orpheus
Kurzfilme | Roland Klick
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Cinematek, Brüssel
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Sprache: Deutsch mit englischen Untertiteln
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Roland Klick: The Heart Is a Hungry Hunter
Film | Sandra Prechtel
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Cinematek, Brüssel
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Deadlock
Film | Roland Klick
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Cinematek, Brüssel
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Sprache: Englisch mit französischen Untertiteln
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Roland Klick: The Heart Is a Hungry Hunter
Film | Sandra Prechtel
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Cinematek, Brüssel
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Sprache: Deutsch mit englischen Untertiteln
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Supermarkt
Film | Roland Klick
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Cinematek, Brüssel
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Sprache: Deutsch mit französischen Untertiteln
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