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19:00 Uhr

Humor im zeitgenössischen Theater

Panelgespräch | Bucket List

Bucket List Ivan Kravtsov

Bucket List Ivan Kravtsov

Humor im zeitgenössischen Theater in turbulenten Zeiten?


Humor ist viel mehr als nur Unterhaltung. Er fungiert als Spiegel sozialer Spannungen und dient sowohl als Mittel des Widerstands als auch als Waffe der Spaltung. Durch politische Satire, Karnevaleske oder alltägliche Spott bringt er die Spaltungen unserer Gesellschaften ans Licht und bietet gleichzeitig Wege, diese zu überwinden oder zu verschärfen.

Yael Ronen ist besonders für Theaterstücke bekannt, die schwarzen Humor im Kontext historischer Konflikte nutzen, wie beispielsweise in dem düster-satirischen Stück Point of No Return (Kammerspiele, 2016). Im Rahmen der Präsentation von Bucket List, laden das Goethe-Institut Brüssel und das Theatre de Liège führende internationale Theaterexpert*innen zu einem Gespräch, um die Rolle des Humors im zeitgenössischen Theater zu untersuchen.

Wie bezieht sich Humor auf soziale Spannungen, wie schafft er Verbindungen oder schließt im Gegenteil aus und verunsichert? Anhand zeitgenössischer Beispiele und künstlerischer Praktiken wird die psychologische Komplexität und das Paradoxe im Humor auf der Bühne sowie die ästhetische (und produktive) Form der Spannung zwischen Humor und Trauma besprochen.


 

Ein Panelgespräch mit:


 

Martín Valdés-Stauber ist seit 2023 Dramaturg an der Schaubühne Berlin und hat dort die Entstehung des Stückes Bucket List begleitet. Von 2017 bis 2023 gehörte er als Dramaturg zum Künstlerischen Leitungsteam der Münchner Kammerspielen, wo er unter anderem mit Rabih Mroué, Philipe Quesne, Rimini Protokoll (Stefan Kaegi), Marlene Monteiro Freitas, Marco Layera und Milo Rau arbeitete. Seit 2018 erforscht er im Langzeitprojekt SCHICKSALE die Biographien der im NS-Regime Verfolgten unter den Mitarbeiter*innen der Kammerspiele.

Dr. Jing Wang ist Dramatikerin, Übersetzerin, Theaterproduzentin und -programmiererin, promovierte Theaterwissenschaftlerin (Universität Sorbonne Nouvelle) sowie Direktorin und Gründerin der Association Hybridités France-Chine. Sie ist Dozentin an der Universität Paris Nanterre und der Universität Artois sowie Gastprofessorin an der Zentralakademie der Schönen Künste in China. Seit 2011 arbeitet sie zwischen Frankreich und China im Bereich der darstellenden Künste und realisiert zahlreiche Projekte zwischen den beiden Ländern.
 

Michael De Cock ist Schriftsteller, Regisseur und Schauspieler. Seit 2017 ist er künstlerischer Leiter des KVS. De Cocks Bibliografie umfasst derzeit rund zwanzig Titel, die auch auf dem internationalen Buchmarkt erfolgreich sind und zahlreiche Auszeichnungen erhalten haben. Im Jahr 2024 veröffentlichte er das Buch Only Imagination Can Save Us, ein leidenschaftliches Plädoyer für Kultur in unserer Demokratie. Seit zehn Jahren konzentriert er sich auch auf das Schreiben von Drehbüchern. Zusammen mit Carme Portaceli arbeitet er derzeit an einer neuen Produktion über die „vergessene” und „ausgelöschte” Frau Maria Magdalena. Es wird 2026 in Barcelona uraufgeführt.