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Fiona Smyth

ist feministische Malerin, Illustratorin, Karikaturistin und Pädagogin und lebt in Toronto.
Fiona wurde im Mai 2019 an der Seite von Alootook Ipellie in die Giants Of The North Canadian Cartoonist Hall Of Fame der Doug Wright Awards aufgenommen. Sie lehrt Illustration und Cartooning an der OCADU (Ontario College of Art & Design University) und der AGO (Art Gallery of Ontario).

Fiona Smyth© Fiona Smyth
Fiona Smyth - Versöhnung© Fiona Smyth

Deutsche Übersetzung

...eine frühere Gleichheit und Ausgewogenheit, die es nie gegeben hat


Kannst Du uns sagen, was Du mit Deinem Werk vermitteln wolltest? Was waren die Inspirationen und Ideen, die bei der Schaffung des Werkes ausschlaggebend waren?
 
Zunächst war ich überwältigt und unsicher, wie ich an diese Arbeit herangehen sollte. Versöhnung ist nicht leicht zu diskutieren, schon allein die Bedeutung des Wortes ist enorm problematisch. Es suggeriert eine frühere Gleichheit und Ausgewogenheit, die es nie gegeben hat.

Diese Schwierigkeit wollte ich dann auch thematisieren und zur Sprache bringen, dass es keine einheitliche Antwort darauf gibt – jede*r von uns, insbesondere als Siedler*in, muss einen eigenen Weg finden. Ich wollte dem auch die Bedeutung der indigenen Künstler*innen in dem Gespräch gegenüberstellen. Den Fokus von mir selbst nehmen, in dem Versuch, einmal die karikaturistische Norm strenger innerer Selbstbeobachtung zu durchbrechen, die auf einsame Denkende und Leidende hinausläuft.

Und ich wollte einige der indigenen Künstler*innen feiern, die mein Leben durch ihre Kunst beeinflusst haben, und sie im Strip visuell hervortreten lassen.

Warum ist das Thema der Versöhnung für Dich wichtig?
 
Für mich ist das Thema sowohl als Kanadierin/Siedlerin von Bedeutung als auch als Künstlerin, die sich in ihrer Arbeit mit Traumata befasst und mit der Weise, wie der Körper auch ohne Worte seine Geschichte zum Ausdruck bringt.

Kanada betrachtet sich auf der Weltbühne als eine moralische und ethische Leitfigur – aber man braucht sich nur einmal unsere Behandlung der indigenen Bevölkerung anzusehen und man wird die Heuchelei und die Lügen sehen. Die letzte Residential School (Internat, das indigene Kinder besuchen mussten und in dem eine systematische Umerziehung stattfand) wurde 1996 geschlossen. 1996!
 
Wie war der kreative Prozess bei der Schaffung dieses Kunstwerks? Planst Du viel im Voraus, und entsteht erst der Text oder die Illustration oder umgekehrt? Welche Medien und Methoden hast Du angewendet?

Gewöhnlich schaue ich mir zuerst das Format an - richte ein Raster ein und arbeite dann innerhalb oder außerhalb dieser ursprünglichen Beschränkung. Für diesen Comicstreifen habe ich ein sehr enges Raster geschaffen mir die Anzahl der Künstler überlegt, die ich einbeziehen würde. Zuerst hatten das Anfangs- und das Schluss-Kästchen unterschiedliche Bilder, aber dann dachte ich mir, ich könnte noch zwei weitere Künstler einbeziehen, und konzeptionell machte das mehr Sinn. Andere Lösungen wären gewesen, das ich selbst in dem letzten Bild mit einem Schild erscheine, auf dem steht: „und jetzt handelt“, aber das fühlte sich oberflächlich an – ehrlich gesagt finden meine Handlungen im Klassenzimmer statt oder in der Malerei oder in einem Comic. Ich dachte auch daran, mich selbst im letzten Panel selbst bei der Arbeit an dem Comic darzustellen, aber das würde suggerieren, dass dieser Comic die Antwort ist, was er nicht ist.
Ich schrieb ein Drehbuch und verfeinerte es auf dem Weg immer wieder, sogar noch in den letzten Zügen. Zeichnungen und Kolorierung entstanden in Procreate und die Beschriftungen habe ich Photoshop hinzugefügt. In den letzten Jahren bin ich stärker zum digitalen Arbeiten übergegangen, und seit 6 Monaten bin ich neu bei Procreate.

Was wäre sonst noch im Zusammenhang mit deinem Werk wichtig zu wissen?

Schaut euch die Künstler*innen näher an, die in The Answer vorkommen. Manche kennt ihr wahrscheinlich schon.
 

​FIONA SMYTH

Die feministische Malerin, Illustratorin, Karikaturistin und Pädagogin Fiona Smyth lebt in Toronto. Sie arbeitete 2012 mit dem Schriftsteller und Sexualpädagogen Cory Silverberg an dem von Kickstarter finanzierten Bilderbuch What Makes A Baby zusammen, das 2013 von Seven Stories Press wiederveröffentlicht wurde. Das zweite Buch in der Reihe Sex Is A Funny Word wurde 2016 für den ALA Stonewall Book Award Honor nominiert und gewann 2016 den Norma Fleck Award for Canadian Children’s Non-Fiction. Eine Sammlung ihres monatlich erscheinenden
Comics CHEEZ aus dem Exclaim Magazine wurde 2001 bei Pedlar Press veröffentlicht, und ihr erster Graphic Novel The Never Weres erschien 2011 bei Annick Press.

Fiona arbeitete mit der Schriftstellerin Mariko Tamaki für ihre Geschichten in Secret Loves of Geek Girls und Theater of Terror - Die Rache der Queers zusammen sowie gemeinsam mit dem Karikaturisten Ron Rege Jr. an Perish Plains Band 4 für Perish Publishing. Ihre Comics finden sich auch in Resist #1 und 2, herausgegeben von Francoise Mouly und Nadja Spiegelman, Mark Lalibertes 4PANEL 2, sowie in einer dreißig Jahre umspannenden Sammlung ihrer Werke mit dem Titel Somnambulance, die 2018 bei Koyama Press erschienen ist.

Fiona wurde im Mai 2019 an der Seite von Alootook Ipellie in die Giants Of The North Canadian Cartoonist Hall Of Fame der Doug Wright Awards aufgenommen. Sie lehrt Illustration und Cartooning an der OCADU (Ontario College of Art & Design University) und der AGO (Art Gallery of Ontario).

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