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Ein Gespräch mit Tega Brain und Simon David Hirsbrunner
„Modelle eröffnen Vorstellungs­horizonte“

Guangzhou
Tega Brain - Guangzhou | © Tega Brain

Im Rahmen von New Nature beschäftigten sich die Teilnehmenden mit den Synergien und Spannungen zwischen Kunst und Wissenschaft. In einer Nachlese sprachen wir mit der Künstlerin und Ingenieurin Tega Brain und mit dem Wissenschaftler Simon David Hirsbrunner über Klimamodelle, wissenschaftliche Perspektiven und Infrastrukturen, die über die menschliche Agenda hinausgehen.

Von Janna Frenzel

Tega Brain, Sie sind ausgebildete Umweltingenieurin und arbeiten heute als unabhängige Künstlerin. Welchen Beitrag leisten aus Ihrer Sicht die wissenschaftliche bzw. die künstlerische Perspektive mit Blick auf Umwelt und Klimawandel, und wo liegen ihre potentiellen Synergien und ihre jeweiligen Grenzen?
 
Tega Brain: Hinter diesen beiden Perspektiven stecken grundlegend verschiedene Herangehensweisen an diese Fragen, aber durch meine Berufserfahrung als Ingenieurin bringe ich ein fundiertes Wissen in meine Arbeit als Künstlerin ein. In der Lehre von Wissenschaft und Technik wird die Technologie ja oft als Mittel zur Lösung von Problemen dargestellt. Was dabei aber oft zu kurz kommt, ist der gesellschaftliche Zusammenhang, in dem die Technologien dann umgesetzt werden, und wie daraus komplexe politische Spielbälle werden.
 
Beim Bau von Versickerungsflächen für Niederschlagswasser – in Form von Feuchtbiotopen, Regengärten und anderen Wasserqualitätssystemen – habe ich die Erfahrung gemacht, dass der größere Zusammenhang schnell aus dem Blick gerät, wenn die Maßnahmen im Rahmen neuer Wohnungsbauprojekte ausgeführt werden. Und es gab dabei nur wenige, die diesen Ansatz in Frage gestellt haben, bei dem das Pferd von hinten aufgezäumt wird – bei dem man riesige Wohnanlagen auf Lebensräume oder unberührte Waldflächen pflastert, ein Feuchtbiotop ans Ende setzt und das Ganze dann als „umweltverträglich“ bezeichnet. Ich wollte in einem Umfeld arbeiten, in dem ich die Grundsätze, von denen in der Ingenieurpraxis oft ausgegangen wird, in Frage stellen konnte.
 
Aus meiner Sicht ist die Kunst ein guter Rahmen für ein interdisziplinäres Arbeiten. Da kann ich Systeme ausgehend von Gedankenexperimenten entwickeln – mit einer Freiheit, die man nicht hat, wenn man eine Infrastruktur baut, die maßstabsgetreu umgesetzt werden muss. Als Künstlerin kann ich Prototypen bauen, die experimentelle Gedankenansätze modellieren und Alternativen für die Gestaltung der Beziehungen mit der Biosphäre aufzeigen.

Entwicklung globaler Zukunftsszenarien

Simon David Hirsbrunner, in Ihrer wissenschaftlichen Arbeit beschäftigen Sie sich damit, wie Klimaszenarien durch digitale Daten und Technologien aufbereitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. Was hat Sie motiviert, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen und wie sehen Sie datenbasierte Darstellungen des Klimawandels im Verhältnis zu anderen Darstellungsformen?
 
Simon David Hirsbrunner: Es ist immer schwer zu sagen, wie alles begonnen hat, aber mit dem Thema Klimawandel habe ich mich erstmals im Rahmen meiner Tätigkeit als umweltpolitischer Berater in Berlin beschäftigt. Dann habe ich beschlossen, in die Wissenschaft zurückzukehren und mich aus der Perspektive der Medienwissenschaften und der Wissenschafts- und Technologiestudien mit diesen Fragen auseinanderzusetzen.
 
Den Wunsch, sich von der technisch-wissenschaftlichen Seite des Klimawandels zu lösen und ihn als gesellschaftliches und kulturelles Phänomen zu betrachten, kann ich gut nachvollziehen. Allerdings dreht sich meine eigene Arbeit konkret um wissenschaftliche Untersuchungen zu den Folgen des Klimawandels und der Bedeutung von Computermodellen für die Entwicklung globaler Zukunftsszenarien. Eine der Transformationen, die Gegenstand meiner Dissertation waren – einer ethnographischen Untersuchung am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung –ist ein bewusster Perspektivwechsel von den allumfassenden globalen Klimamodellen hin zu kleineren Anwendungen und Risikoszenarien mit Alltagsrelevanz.
 
Welche Implikationen haben die verschiedenen Modellierungen Ihrer Ansicht nach für die gesellschaftliche Bedeutung der Daten?
 
Tega: Die Modellierung ist im Grunde unsere wichtigste Methode zur Veranschaulichung des Klimawandels, und ohne dieses Hilfsmittel würden wir gar nicht verstehen können, wie er sich vollzieht. Modellierungen leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass wir eine Vorstellung von den konkreten Herausforderungen bekommen, gehen aber auch mit vielen Spannungen und Widersprüchen einher: geringe Datenauflösung, viele Lücken. Und die Modelle unterliegen bestimmten Annahmen darüber, wie gesellschaftlich damit umgegangen wird.
 
Aus meiner Sicht erleben wir gerade eine sehr interessante Phase: inzwischen gibt es seit drei oder vier Jahrzehnten die Perspektive der globalen Modelle – angefangen mit „Limits to Growth“ in den 1970er Jahren – und jetzt stehen wir an der Schwelle zu einer neuen Perspektive, wie Simon bereits erwähnte. Wir sehen eine grundsätzliche Rückbesinnung auf die lokale Dimension, und meiner Meinung nach hat sich das durch die COVID-19-Pandemie noch verstärkt. Wie gehen wir also auf Ebene unserer direkten Wohnumgebung oder unseres Stadtviertels damit um? In meinem Wohngebiet in Brooklyn hat die Pandemie alle möglichen organisatorischen und politischen Initiativen hervorgebracht, alles in fußläufiger Entfernung zur eigenen Wohnung. Es findet also ein enormes Umdenken in Richtung lokaler Aktionen und Maßnahmen statt.
 
Diesen Trend gab es allerdings auch schon vor der Pandemie, weil wir uns auf zwei Ebenen mit dem Klimawandel auseinandersetzen müssen – der unmittelbaren lokalen Ebene und der infrastrukturellen Ebene. Und das bedeutet, dass wir Datensätze und Modelle brauchen, die für beide Ebenen relevant sind.
 
Simon: Bei den Folgen des Klimawandels halte ich den Aspekt der Verteilung für einen sehr wichtigen Punkt. Natürlich kann man sich mit dem Klimawandel beschäftigen, ohne über die räumliche und zeitliche Verteilung nachzudenken. Aber der Verteilungscharakter wirkt sich auch darauf aus, wie wir über den Klimawandel sprechen, uns organisieren und handeln. Meiner Meinung nach funktioniert Fridays for Future so gut, weil man es schafft, Menschen über digitale Medienplattformen sowohl auf lokaler als auch globaler Ebene zu mobilisieren und in Kontakt miteinander zu bringen. Umwelt und Digitalisierung hängen heute eng zusammen.

Wissenschaft ist eine Praxis 

Sie erwähnen Fridays for Future – was halten Sie von dem Aufruf „Hört auf die Wissenschaft“? Ist das ein guter strategischer Ansatz, um einen Wandel herbeizuführen?
 
Simon: Die Bewegung sieht ihre Aufgabe ja nur darin, der Öffentlichkeit und den politischen Entscheidungsträgern wissenschaftliche Fakten zu überbringen. Fridays for Future ist faszinierend, und so viele Dinge, die wir Teilnehmende an der Klimadebatte uns erhofft haben, wurden durch die Bewegung ins Rollen gebracht. Trotzdem sehe ich es eher skeptisch, dass die Forderung „Hört auf die Wissenschaft” die Wissenschaft implizit als eine Art Wahrheitsmaschine darstellt und Klimaszenarien als eine nicht verhandelbare Realität. Aber das ist natürlich der Kern einer langjährigen Debatte zwischen Sozialwissenschaftlern, Geisteswissenschaftlern und Klimaforschern aus den Naturwissenschaften.
 
Tega: Wenn die Wissenschaft als Wahrheitsmaschine verstanden wird, sehe ich darin die Gefahr, dass sie als Waffe missbraucht werden könnte, wenn die Modelle nicht stimmen – was ja unweigerlich vorkommt. Das haben wir schon erlebt, dass Wirtschaftslobbyisten und Leugner die Unsicherheiten, die sich in der Wissenschaft ja nie vermeiden lassen, ausgenutzt haben, um das gesamte Gebiet der Klimawissenschaften in Zweifel zu ziehen.
 
Wissenschaft ist eine Praxis und es ist wichtig, das vermittelt wird, wie sie funktioniert. Es bedarf unter Umständen aber einer sehr sorgfältigen Wortwahl, wenn man darüber spricht, was Wissenschaft ist, vor allem in den USA, wo die Information der Öffentlichkeit seit so vielen Jahrzehnten unterminiert wird. Und viele Debatten über den Klimawandel drehen sich gleichzeitig auch um Politik, Gesellschaftsklassen und andere Fragen der Gleichberechtigung. Wenn man also einfach sagt „Ich glaube an die Wissenschaft“ ist das schwierig, weil hier die gleiche Ausdrucksweise gebraucht wird als wenn man beispielsweise über einen religiösen Glauben spricht.
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Simon: Nur als Ergänzung dazu - ich glaube, dass hier Grundsatzfragen über das öffentliche Verständnis des Wissenschaftsbegriffs aufgeworfen werden, auch über die Klimadebatte hinaus. Man hört ja oft Äußerungen wie: „Das sind doch nur Modelle, man hat gar keine Daten, die die Annahmen belegen.“ Doch wie jeder in der Wissenschaft weiß, braucht man Daten, um ein Modell zu erzeugen und man braucht ein Modell, um Daten zu erzeugen. Die Erzeugung von Wissen ist ein Prozess gegenseitiger Abhängigkeiten und keine Einbahnstraße.
 
Wenn Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse vorstellen, verwenden sie zur Veranschaulichung der Klimafolgen oft unaufbereitete Daten. Aber so einfach funktioniert die Kommunikation mit digitalen Daten nicht. Interessant ist, was zwischen den Zeilen steht, die Missverständnisse und die Kontroversen und wie man darüber spricht. Es gibt eine Website, Climate Impacts Online, auf der Ergebnisse der Klimafolgenforschung anhand von Landkarten für schulische Zwecke in Deutschland zur Verfügung gestellt werden. Bei der Analyse der Interaktionen mit dieser Plattform haben wir festgestellt, dass es bei diesem Projekt in gleichem Maße um den fachkundigen Umgang mit Daten geht wie um den Klimawandel. Die Menschen müssen erst lernen, die dargestellten Fakten zu verstehen und darüber zu sprechen – Daten als Medium zu verwenden, um die Welt zu erklären und zu beschreiben.

„Oh, die Modelle stimmen nicht!“

Tega: In dieser Hinsicht war auch die Diskussion über die Modelle zu COVID-19 sehr spannend. Die Menschen haben ja eine Art Crash-Course über Nichtlinearität, Exponentialkurven, Modellierung und Prädiktion durchgemacht. Was mich am meisten fasziniert hat, waren Reaktionen wie „Oh, die Modelle stimmen nicht! X wurde prognostiziert und dann ist X gar nicht eingetreten“. Man neigt ja dazu, Modelle dahingehend misszuverstehen, dass sie die Wahrheit abbilden, dabei zeigen sie aber nur eine Spanne von Möglichkeiten auf. Ich denke, wir können viel aus dem lernen, was zurzeit passiert und wie daraus öffentliche Narrative entstehen, das spielt im Zusammenhang mit der Klimaherausforderung und der Vermittlung dieser Themen eine wichtige Rolle.
 
Wie gehen Sie in ihrer künstlerischen Praxis mit diesen Spannungen um? Nach welchen Kriterien wählen Sie Datensätze aus, um ein bestimmtes Problem zu veranschaulichen und den Klimawandel für ein breiteres Publikum verständlich zu machen?
 
Tega: In meiner Arbeit greife ich diese Spannungen auf und versuche, sie auf verschiedene Weise zu erlebbar zu machen. Ich versuche Räume zu schaffen, in denen man außerhalb der Welt wissenschaftlicher Abhandlungen über Themen wie die Begrenztheit von Modellen sprechen kann und diese näher beleuchten kann. Etwas im eigentlichen Sinne des Wortes begreifbar zu machen ist ja ein zentraler Aspekt allen künstlerischen Tuns, denn es geht dabei immer um den Wert des Erfahrens und Begegnens, anders als etwa beim Lesen einer Statistik oder Anschauen eines Diagramms. Datenvisualisierungen mache ich im Moment nicht mehr, weil ich mich näher mit dem Thema der Spannungen, Misserfolge und Uneindeutigkeiten beschäftigen möchte, und da bietet mir die Visualisierung nicht so gute Möglichkeiten.
 
Stattdessen habe ich mich in letzter Zeit mit dem Bau experimenteller Systeme beschäftigt. Eines meiner aktuelleren Projekte, Deep Swamp (Der tiefe Sumpf), dreht sich um das Experiment, für ein natürliches Umfeld wie ein Feuchtbiotop ein Computersystem zu entwickeln, das versucht, dieses in Abhängigkeit von einer bestimmten Betrachtungsweise zu regeln und zu steuern, wobei das gesamte System irgendwie nie funktioniert. Die Ergebnisse werfen ein Licht auf die Begrenztheit der Computersteuerung und die Feststellung, dass Systeme bestimmte Dinge fehlinterpretieren oder überhaupt nicht verstehen können. Die Arbeit erforscht die unüberwindbare Diskrepanz zwischen der Welt und deren Interpretation durch einen Computer.
 
Simon: Bei New Nature haben wir uns ziemlich ausführlich über den Unterschied zwischen Immersion und Friktion – Eintauchen und Reibung – unterhalten. Meiner Meinung nach müssen wir uns davor hüten, Menschen in einfach zu benutzende Medienräume zu werfen, wo sie etwas über die neuen Beziehungen zwischen Mensch und Umwelt lernen sollen. Vielmehr liegt doch im Moment der Reibung oder im Erleben von Spannungen die Chance, etwas zu lernen, sich mit anderen auszutauschen und Dinge zu verhandeln. Das ist der Beitrag, den die Kunst zu einer neuen Kommunikationskultur leisten kann.
 
Es gibt ein Kunstwerk von Eve Mosher, das HighWaterLine heißt. Mosher ist durch New York und andere Küstenstädte gegangen und hat dort mit Kreide Hochwasserlinien eingezeichnet, die verschiedene Szenarien für den Anstieg des Meeresspiegels abbilden. Durch den Performance-Charakter hat sie vor Ort viele Diskussionen ins Rollen gebracht, die Mosher dann auch dokumentiert hat. Diesen Umgang mit Daten finde ich hoch interessant, weil man ihnen dabei in einem bestimmten Kontext eine Bedeutung und Relevanz gibt. Dadurch werden Anregungen zu neuen Ideen gegeben, vielleicht wird auch Widerspruch geweckt. Dabei nimmt die Künstlerin aber keinen Einfluss darauf, was die Konkretisierung der Daten mit den Menschen und ihrer Wahrnehmung des Klimawandels macht. Es wird der Grundstein zu einer Debatte gelegt und das halte ich für einen zukunftsweisenden Weg für einen sinnvollen Umgang mit Daten.
 
Tega, bei New Nature sprachen Sie über Ihren Wunsch, bei der Ausgestaltung von Infrastrukturen ein Umdenken zu erreichen, das über die menschliche Agenda und die Instrumentalisierung hinausgeht. Könnten Sie näher darauf eingehen, was das für Sie bedeutet und was das mit Ihrer Arbeit zu tun hat?
 
Tega: Im Bereich der Technik muss noch viel passieren, denn so viele unserer Systeme basieren immer noch auf der Annahme, dass der Mensch ein autonomes Wesen ist, der in seiner Existenz nicht auf ökologische Zusammenhänge angewiesen ist. Die meisten Städte legen ihre Wasserversorgungssysteme immer noch als lineare Systeme aus, davon ausgehend, dass der Ozean unendliche Abwassermengen aufnehmen kann, ohne zu hinterfragen, inwieweit auch andere Spezies, andere Naturräume und die vielen Lebensformen, die mit uns in den Städten leben, mit Wasser versorgt werden.
 
Es liegt also noch viel Arbeit vor uns, um Wege zu finden, wie wir bei unseren Technologien neu ansetzen können, um der Tatsache ins Auge zu sehen, dass unsere Gesundheit mit der Gesundheit des Ökosystems verwoben ist und von Umweltfaktoren abhängt, die weit über den menschlichen Radius hinausgehen. Das ist ein großes Thema meiner Arbeit und ich versuche immer auch darüber nachzudenken, wie man die sogenannten „externen Effekte“ – ein Begriff aus der Volkswirtschaftslehre für Effekte, die nicht berücksichtigt werden – mit in das System einfließen lassen kann.
 
Was das Thema der Instrumentalisierung anbetrifft, ist die große Frage, welche Argumente wir vorbringen, wenn wir uns für einen Alleebaum oder ein Feuchtbiotop einsetzen. Oft wird ja angeführt, dass diese Lebensformen „dem Ökosystem dienen“. Wir begreifen und behandeln Ökosysteme somit wie Infrastrukturen, die für uns umsonst die Luft filtern oder Hochwasserschutz bieten und fragen uns noch, wie man das Ganze monetär beziffern kann. Diese Mentalität sieht darüber hinweg, dass auch andere Lebensformen einen Eigenwert haben. Warum müssen sie dem Menschen erst irgendeinen praktischen Vorteil verschaffen, damit wir Gründe dafür finden, sie zu schützen, uns für sie einzusetzen oder in sie zu investieren? Das ist das, worauf ich mit meiner Arbeit hinweisen möchte.
 

Tega Brain © Sam Lavigne Tega Brain 

Die gebürtige Australierin Tega Brain ist Künstlerin und Umweltingenieurin und beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit Ökologie, Datensystemen und Infrastruktur. Sie ist Dozentin für Integrierte Digitale Medien an der New York University. Sie hat drahtlose Netzwerke entwickelt, die auf Naturphänomene reagieren, ebenso wie Systeme zur Verschleierung von Fitnessdaten und eine Online-Partnervermittlung, bei der der Geruchssinn eine Rolle spielt. Ihre Arbeiten wurden zuletzt im Rahmen der Guangzhou Triennale, im Haus der Kulturen der Welt in Berlin, im New Museum in New York City und in der Science Gallery in Dublin gezeigt. Ihre Werke finden viel Beachtung in der Presse wie z.B. in New York Times, Art in America, The Atlantic, NPR, Al Jazeera, The Guardian und in Kunst- und Technologieblogs wie Creators Project und Creative Applications. Sie hält Vorträge und leitet Workshops in Museen und bei Festivals (z. B. EYEO, TedxSydney und Sonar Festival).

Simon David Hirsbrunner © Fabian Stuertz Photography Simon David Hirsbrunner 

Simon David Hirsbrunner ist Post-Doktorand in der Arbeitsgruppe Human-Centered Computing an der Freien Universität Berlin und Mitglied des Forschungsnetzwerks Geo.X. Er promovierte an der Universität Siegen in Medienethnographie, absolvierte ein Masterstudium in Europäischer Medienwissenschaft (Universität Potsdam) und ein Masterstudium in Internationalen Beziehungen (Graduate Institute of International and Development Studies). Zurzeit beschäftigt er sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit mit dem Verständnis, dem Verhandeln und dem Vertrauen der Öffentlichkeit in Klimarisikoszenarien und untersucht maschinelle Lernverfahren zur kritischen Analyse von sozialen Medien. Sein in Kürze erscheinendes Buch A New Science for Future: Climate Impact Research and the Quest for Digital Openness gibt einige Einblicke in seine wissenschaftlichen Erkenntnisse. 
 

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