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New Nature
Shorts

New Nature - eine einjährige Begegnungsreihe zwischen Künstler*innen und Klimawissenschaftler*innen aus aller Welt - stellt in Zusammenarbeit mit dem Museum of the Moving Image (MoMI) zwei Kurzfilmprogramme vor, die sich mit der menschlichen Vorstellung von „Natur“ auseinandersetzen und all das Unnennbare, Unkennbare und Wilde erforschen.  

New Nature Shorts© Lisa Jackson

Diese Kurzfilmreihe versammelt audiovisuelle Werke von zeitgenössischen Künstler*innen, Filmemacher*innen, Technolog*innen und Wissenschaftler*innen aus Deutschland, Kanada, Mexiko und den Vereinigten Staaten. Die Filme hinterfragen den dem Kino innewohnenden Anthropozentrismus, indem sie die Konventionen von Naturfilmen unterlaufen oder direkt untergraben. Mit ihren komplexen Klanglandschaften, ihren luftgetragenen und mikroskopischen Perspektiven und Blickwinkeln auf Flechten, Bakterien, Pelze, Schmutz und Schleim, arbeiten diese Filme mit ihren Subjekten, anstatt nur von ihnen zu handeln. Die Kamera führt uns in Bereiche, die von indigener Mystik, artenübergreifender Symbiose und sublimen Symmetrien geprägt sind. 

Das Kurzfilmprogramm wird vom 3. bis 11. Dezember über einen passwortgeschützten Link zur Vimeo-Seite des MoMI kostenlos online verfügbar sein. Informationen und Registrierung hier.

New Nature Shorts wird präsentiert vom Goethe-Institut Montreal in Zusammenarbeit mit dem Museum of the Moving Image, kuratiert von Samara Chadwick und Sonia Epstein.



Harun Farocki „Parallele“ Harun Farocki „Parallele“ | © Harun Farocki GbR Harun Farocki „Parallele I“
Deutschland, 2016. 16 Minuten.
Parallele I eröffnet eine kleine Stilgeschichte der Computergrafik. Die ersten Spiele in den 1980er Jahren kannten nur horizontale oder waagerechte Striche. Diese Abstraktion wurde als Mangel empfunden und heute herrscht eine am Fotorealismus orientierte Darstellungsweise vor.
www.harunfarocki.de

Lisa Jackson „Lichen“ Lisa Jackson „Lichen“ Lisa Jackson „Lichen“ | © Lisa Jackson
Kanada, 2019. 11 Minuten.
Die oftmals wenig beachteten Flechten spielen eine wichtige Rolle in Lisa Jacksons mystischem Film. Er legt uns nahe, von Organismen zu lernen, die in einer derartig dynamischen Spannung mit ihrer Umgebung leben.
doornumber3.ca 

Colectivo Los Ingrávidos „Coatl (Snake)“ Colectivo Los Ingrávidos „Coatl (Snake)“ | © Colectivo Los Ingrávidos Colectivo Los Ingrávidos „Coatl (Snake)“
Mexiko, 2015. 2 Minuten.
Der Film zeigt den Weg im Bann der Schlange zu einer Zeit, als die Schlange als Verkörperung des rhythmischen Zitterns der Erde angesehen wurde.
https://vimeo.com/user15819885

Florian Fischer, Johannes Krell „Still Life“ Florian Fischer, Johannes Krell „Still Life“ Florian Fischer, Johannes Krell „Still Life“ | © Florian Fischer, Johannes Krell
Deutschland, 2014. 12 Minuten.
Die Videoarbeit reflektiert das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt und befragt die Genrekonventionen des klassischen Naturfilms. So wird der für Naturdokumentationen verbotene Blick des Tieres in die Kamera geradezu angestrebt und das Tier als Teil und Gegenüber des Rezipienten etabliert. Was als Natur- und Landschaftsdokumentation beginnt, wandelt sich zu einem experimentellen Essayfilm, der zwischen den Genregrenzen changiert und deren vorhersehbare Narration unterläuft. Eine vertraute Umwelt bekommt befremdliche Züge und mäandert zwischen Stillstand und Bewegung, Realismus und Hypnose, Natürlichkeit und Künstlichkeit.
http://still-life-film.de

Jenna Sutela „Holobiont“ Jenna Sutela „Holobiont“ | © Jenna Sutela Jenna Sutela „Holobiont“
Deutschland/Niederlande 2018. 10 Minuten.
Holobiont zeigt, wie sich das Konzept der eingebetteten Kognition für Planeten darstellt, und zoomt dabei vom Weltraum in den Darm.
www.jennasutela.com

Harun Farocki „Parallele III“ Harun Farocki „Parallele III“ Harun Farocki „Parallele III“ | © Harun Farocki GbR
Deutschland 2014. 7 Minuten.
Parallele III fragt nach den Grenzen der Spielwelten und nach der Beschaffenheit der Objekte. Es zeigt sich, dass viele Spielwelten die Form einer Scheibe haben, die im Universum schwebt. Eine Erinnerung an vorhellenische Weltvorstellungen. Die Welten-Scheiben haben eine Rampe vorne und einen Prospekt hinten, wie Theaterbühnen. Und die Dinge in diesen Spielen haben kein Für-sich-sein. Jede ihrer Eigenschaften muss gesondert konstruiert und ihnen zugewiesen werden.
www.harunfarocki.de

Lisa Rave „Europium“ Lisa Rave „Europium“ | © Lisa Rave Lisa Rave „Europium“
Deutschland 2014. 21 Minuten.
Auf unterschiedlichen Bildebenen verflechtet der Essayfilm Europium die koloniale Vergangenheit Papua Neu Guineas und den Fetischkult mit Plänen zum hochtechnologischen Rohstoffabbau in den Tiefen der Bismarck See und den profanen alltäglichen Konsumgütern. Die einzelnen Bilder und Narrative verwebt der Film um das Seltene Erden Element Europium, das nach dem europäischen Kontinent benannt und in der Bismarck See gefördert werden soll, um das Material für eine brillante Farbbilddarstellung bei Smartphone Displays und anderen Flat Screens zu liefern oder durch seine natürlich fluoreszierende Eigenschaft, die Echtheit der Euro-Banknote zu garantieren. Diese scheinbar profane Tatsache beschreibt der Film als eine Rückkehr und Wiederholung der Geschichte und verweist dabei nicht nur auf die Komplexität der menschlichen Kultur, ihrer Ökonomien und Tauschsysteme – er lässt in scheinbar so profanen und alltäglichen Dingen wie Flat- Screens die unsichtbaren Geister der Vergangenheit sichtbar werden.
lisarave.eu


Sasha Litvintseva, Beny Wagner „A Demonstration“ Sasha Litvintseva, Beny Wagner „A Demonstration“ | © Sasha Litvintseva, Beny Wagner Sasha Litvintseva, Beny Wagner „A Demonstration“
Deutschland, Niederland, Vereinigtes Königreich 2020. 25 Minuten.
A Demonstration ist ein Monsterfilm ohne Monster. Er wurde inspiriert von Monster-Taxonomien, wie sie die europäische Wissenschaft der Frühen Neuzeit entwarf.
www.benywagner.com, www.sashalitvintseva.com

Farihah Zaman, Jeff Reichert „Nobody Loves Me“ Farihah Zaman, Jeff Reichert „Nobody Loves Me“ | © Farihah Zaman, Jeff Reichert Farihah Zaman, Jeff Reichert „Nobody Loves Me“
USA, Peru 2017. 12 Minuten.
Hoch oben in den Anden am Titicacasee lebt ein unansehnlicher, vom Aussterben bedrohter Frosch. Der Film stellt die Frage, ob nur die Niedlichen überleben sollen?
www.reverseshot.com

Camila Beltrán „Pedro Malheur (Pedro Misfortune)“ Camila Beltrán „Pedro Malheur (Pedro Misfortune)“ | © Camila Beltrán Camila Beltrán „Pedro Malheur (Pedro Misfortune)“
Mexiko, Frankreich 2014. 18 Minuten.
Dies ist die Geschichte vom Esel Pedro, der in einer Garage im Zentrum von Tijuana lebt und sich eines Tages zum Ausbrechen entscheidet.
https://vimeo.com/user16055484


Naomi Rincon Gallardo „Resiliencia Tlacuache (Opossum Resilience)“ Naomi Rincon Gallardo „Resiliencia Tlacuache (Opossum Resilience)“ Naomi Rincon Gallardo „Resiliencia Tlacuache (Opossum Resilience)“ | © Claudia López Terroso
Mexiko 2019. 16 Minuten.
Schauplatz von Opossum Resilience ist das Oaxaca-Tal in Mexiko. Der Film fabuliert, wie ein Aktivist von einem Opossum mit mythischen Kräften versehen wird, um sich tot zu stellen und anschließend wiederbelebt zu werden.
http://naomirincongallardo.org/ 

Oliver Husain „Garden of the Legend of the Golden Snail“ Oliver Husain „Garden of the Legend of the Golden Snail“ | © Oliver Husain Oliver Husain „Garden of the Legend of the Golden Snail“
Kanada, Indonesien 2019. 14 Minuten.
Auf den Spuren der goldenen Apfelschnecke zeichnet Oliver Husain das Mythos und die Schauplätze der Geschichte dieser anmutigen Schnecke nach, darunter die Eröffnung des ersten IMAX-Kinos in Indonesien (Keong Emas), welches Bauern zum Züchten der Schnecke als neue Eiweißquelle inspirieren sollte.
http://husain.de/portfolio/goldensnail.html

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