Ausstellung The Long Now (Verena Friedrich) beim Mois Multi

The Long Now © Victor S. Brigola

Sa, 16.02.2019 –
So, 07.04.2019

Regart, centre d’artistes en art actuel

Seifenblasen gelten als luftig, fragil und vergänglich und platzen für gewöhnlich nach ein paar Sekunden. Kunsthistoriker betrachten sie als Symbol der Vergänglichkeit menschlicher Existenz, und insbesondere in den Vanitas-Gemälden des 17. Jahrhunderts, in denen sie auf den Lauf der Zeit hinweisen und die Unschuld der Kindheit würdigen. Als Reaktion auf die den Seifenblasen innewohnende Unsicherheit versucht Verena Friedrich einen dauerhaften Zustand zu erschaffen, indem sie eine Maschine benutzt, die automatisch Seifenblasen innerhalb einer Luftschleuse mit kontrollierter Atmosphäre produziert. Die Seifenblasen, die regenbogenfarbig gefangen unter der Glasglocke glänzen, verbleiben dort für einige Minuten. Währenddessen betrachten die Besucher das Schwerkraft infrage stellende Phänomenen, das die Sphäre in einem Balancezustand zwischen Vergänglichkeit und Ewigkeit hält. Schließlich platzt die Seifenblase und eine neue entsteht. Der Kreis von Entzücken und Besorgnis geht weiter. Friedrichs Arbeit strapaziert die Grenzen zwischen Kunst, Technologie und Wissenschaft. Indem sie in angeblich unveränderliche natürliche Prozesse eingreift, versucht die Künstlerin die Grenzen der Vergänglichkeit auszudehnen. Ihre Maschinen erinnern an die Fortschritte in den Biowissenschaften, wie zum Beispiel an unsere Versuche, das Leben künstlich zu verlängern.
 
Über das Mois Multi
Jedes Jahr im Februar präsentiert das von Les Productions Recto-Verso organisierte Festival multidisziplinäre und elektronische Kunstprojekte. Mois Multi beschäftigt sich mit den konzeptionellen und technologischen Veränderungen, die zu innovativen Formen und Verfahren in den „Multi“-Künsten Multi Arts geführt haben. Die interaktiven Aufführungen, Installationen, immersiven Umgebungen und die Arbeiten, die Sprachen, Materialen, Techniken, Formen und künstlerischen Verfahren aller Art vereinigen, machen die Einzigartigkeit des Festivals aus.
 

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