Filmvorführung „Dealer“ von Thomas Arslan

Szene aus dem Film "Dealer" © Trans-Film

Do, 03.10.2019

18:30 Uhr

TIFF BELL LIGHTBOX

GOETHE FILMS: Stronger Than Blood

Präsentiert vom Goethe-Institut

In den letzten zwei Jahrzehnten hat ein Thriller-Subgenre eine beliebte und von der Kritik hochgelobte Nische im deutschen Kino hervorgebracht: Gangster-Filme von (Arthouse- und Mainstream-) Filmemachern — Arslan, Yildirim, Akin und anderen — mit Star-Schauspielern — Ünel, Bleibtreu, Löw — oft mit eigenem oder familiärem Migrationshintergrund. Einige Filme erzählen harte Straßengeschichten, andere sind feinfühlige Erkundungen von Leben und Liebe in der Stadt. Alle stellen uns flapsige, komplexe (und vorwiegend männliche) Charaktere vor, die weit über ihre eigenen Welten hinaus ansprechen, während sie sich mit Fragen um Gewissen, Ehre und die Verantwortung für ihr Handeln beschäftigen.

DEALER (Deutschland 1999, 74 Min.), Drehbuch und Regie von Thomas Arslan (HELLE NÄCHTE) mit Tamer Yiğit, İdil Üner (KURZ UND SCHMERZLOS), Birol Ünel (GEGEN DIE WAND)

Auszeichnungen & Festivals:

Berlinale 1999
FIPRESCI Preis der Internationalen Filmkritik der Berlinale 1999
Prize of the Ecumenical Jury Forum of New Cinema 1999

Trotz vieler Versuche kann sich Can nur einer Karriere als Kleinhändler und Laufbursche für den Drogenboss Hakan widmen. Hakan versorgt seine Kunden innerhalb seines eng abgesteckten Reviers. Cans Freundin Jale, die im Lager eines Kaufhauses arbeitet, drängt Can, seine illegalen Aktivitäten aufzugeben. Can, selbst von seiner Lage frustriert, sieht einen strahlenden Neuanfang für sich und seine Familie, als Hakan ihm die Chance in Aussicht stellt, eine eigene Bar zu eröffnen. Aber Can hat wenig Kontrolle über den Druck, der sich allmählich um ihn herum aufbaut und findet sich bald versinkend im Treibsand wieder.

„Dieses intime Tagebuchporträt eines jungen türkischen Drogenhändlers, der zwischen seiner Familie (seiner jungen Frau und seinem Kind), dem Mob-Boss, der Polizei und dem Alltag gefangen ist, ist ein atemberaubendes und gefestigtes Werk." – timeout.com

Thomas Arslan wurde 1962 in Braunschweig geboren. Er studierte an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb). Arslan arbeitet seit 1992 als freier Drehbuchautor und Filmemacher und seit 2007 auch als Dozent an der Universität der Künste (UdK) in Berlin. Nach seinem Spielfilmdebüt begann er mit der Produktion der Filmtrilogie GESCHWISTER – KARDEŞLER (1996), DEALER (1999) und DER SCHÖNE TAG (2001) - drei thematisch unterschiedlichen Filmen, die sich alle mit dem Leben von Menschen türkischer Abstammung in Berlin befassen. Mit IM SCHATTEN präsentierte Arslan auf der Berlinale 2010 einen Genrefilm. 2004 war er Mitglied der Jury des Internationalen Forums des Jungen Films. Sein dramatisches Western GOLD mit Nina Hoss in der Hauptrolle spielt in British Columbia während des Goldrausches und war im Wettbewerb der Berlinale 2013, ebenso wie sein Film HELLE NÄCHTE im Jahr 2017. Sein Name ist eng verbunden mit dem deutsch-türkischen Kino, den Werken mehrerer Filmemacher, die ab den 1990er Jahren sehr erfolgreich waren, mit Filmen, die sich auf Immigrantencharaktere in komplexen Erzählungen konzentrierten, nicht nur auf Migrationsgeschichten, sondern moderne, urbane, hybride und transkulturelle Gesellschaften darstellten.

Alle GOETHE FILMS sind freigegeben ab 18 Jahren.
Teil des Goethe-Institut Schwerpunkts „Deutscher Film“

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