Filmreihe „Stilleben” | „Zum Vergleich” von Harun Farocki

Stilleben © Harun Farocki Filmproduktion

Di, 19.03.2024

18:00 Uhr

Cinémathèque québécoise

Filmvorführungen | HOMMAGE À HARUN FAROCKI

Organisiert von Rémy Besson und Philippe Despoix (Centre de recherches intermédiales) und Regine Strätling (Centre canadien d'études allemandes et européennes), in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut und der Cinémathèque québécoise präsentieren wir Ihnen ausgewählte Filme von Harun Farocki. Er gilt als bedeutender Vertreter des deutschen Experimental- und Dokumentarfilms. In diesem Jahr wäre nicht nur der 80. Geburtstag Harun Farockis gewesen, am 30. Juli 2024 jährt sich auch sein Todestag zum zehnten Mal.

Stilleben

Harun Farocki
Deutschland, 1997, 56 min., Video, Original mit französischen Untertiteln

Harun Farocki zufolge setzen die heutigen Werbefotografen in gewisser Weise die Tradition der "Stillleben" der flämischen Maler des 17. Jahrhunderts fort. Er veranschaulicht dies mit drei Sequenzen: einem Käsebrett, Biergläsern und einer teuren Uhr.
 

Zum Vergleich

Harun Farocki 
Deutschland Österreich, 2009, 61 min, Video, INTA-STF

"Ich will einen Film vorschlagen, der zum Begriff der Arbeit beiträgt. Der die Arbeit in einer traditionalen Gesellschaft, etwa in Afrika, in einer frühindustriellen Gesellschaft, etwa in Indien, und in einer hochindustriellen, in Europa oder Japan, in Vergleich setzt. Verglichen werden soll die Arbeit des Häuserbauens. Häuser zum Wohnen."

So stand es im Januar 2003 im Exposé zu Harun Farockis Dokumentarfilmprojekt. "Nach ersten Recherchen (…) kam ich darauf, den Ziegelstein zum Vergleichsgegenstand zu nehmen, seine Herstellung und seine Verarbeitung," so Farocki. "Wir suchten nach einer großen Varianz von Ziegelsteinverwendungen – und wir suchten nach Produktionsverfahren, die den Ziegelstein möglicherweise aufheben." In Indien filmte er in einer Ziegelei, deren Strangmaschine noch aus den 30er Jahren war, als Gandhi den antikolonialen Protest organisierte. Die Anlage in Nordfrankreich aus dem Jahr 1945 wurde von Marokkanern bedient, die in Baracken neben der Ziegelei wie Kriegsgefangene oder Zwangsarbeiter hausten. In Mumbai wurden Appartement-Hochhäuser kaum anders als in Europa errichtet. Keine Hand kam mit dem Produkt in Berührung in den hochmechanisierten Fabriken in Deutschland. In Burkina Faso verfolgte Farocki die gemeinschaftliche Arbeit an einer Krankenstation und einem Schulgebäude: "Noch nie habe ich etwas mir so Fremdes aus solcher Nähe betrachten können." - filmportal

 
 

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