Film Festival Deutsche Filme @Toronto Jewish Film Festival

Do, 03.05.2018 –
So, 13.05.2018

Das Goethe-Institut kopräsentiert deutsche Beiträge beim TJFF

Wie jedes Jahr freut sich das Goethe-Institut auf die Zusammenarbeit mit TJFF, um deutsche Filme in Toronto zu präsentieren.

Die Unischtbaren (2017) von Claus Räfle zeigt die unerzählte Geschichte von vier Juden, die zu den fast 1.700 Menschen gehörten, die den Krieg überlebten, indem sie sich mitten in Berlin, für alle sichtbar, versteckten. Hanni färbt ihre Haare blond, um als arisch durchzugehen, während Cioma seine künstlerischen Fertigkeiten einsetzt, um im Austausch gegen Essenspakete Reisepässe zu fälschen. Teenager Eugen wird von einer anti-faschistischen Familie zur nächsten durchgereicht und Ruth gibt sich als Kriegswitwe. In bewegenden Bildern zeigt dieser Film wie es die Verknüpfung von Geschick, Glück und der Hilfe mutiger Berliner diesen Menschen ermöglichte, in jener Stadt zu bleiben, die die Nazis als ‚judenfrei‘ erklärten.

Es war einmal in Deutschland... (2017) von Sam Garbarski beleuchtet auf humorvolle Art das jüdische Leben im Nachkriegsdeutschland. In Frankfurt träumt der Holocaust-Überlebende David Bermann von einem neuen Leben in Amerika. Um das Geld dafür aufzutreiben, hat er eine besondere Idee: er unterrichtet sechs weitere Überlebende, wie sie geschickt Betttücher verkaufen. Gleichzeitig tauchen Fragen nach seiner Vergangenheit auf, und U.S.-Agentin Sara Simon will Antworten. Die Hauptrolle spielt Moritz Bleibtreu.

Das alte Gesetz, ein Stummfilm aus dem Jahre 1923, wird in einer kürzlich wiederhergestellten Version bei einer Sonderveranstaltung des Toronto Jewish Film Festivals vorgeführt. Musiker aus New York sorgen live für eine akustische Begleitung. Der Film von Ewald André Dupont spielt im Galizien des 18. Jahrhunderts. Baruch, Sohn eines orthodoxen Rabbis, sehnt sich danach, Schauspieler zu werden. Gegen den Willen seines Vaters schließt er sich einer reisenden Theatergruppe an. Die österreichische Erzherzogin Elisabeth Theresia verfällt dem jungen Mann. Während sie insgeheim in ihn verliebt ist, arrangiert sie, dass Baruch dem Wiener Burgtheater beitritt, wo er zum gefeierten Star aufsteigt. Mit seiner komplexen Darstellung von Orthodoxie und Emanzipation markiert Duponts Kostümfilm einen Höhepunkt des jüdischen Films in Deutschland.

Die neue, digital restaurierte Version in 2K DCP wurde erstmals bei der diesjährigen Berlinale vorgeführt.

Die in New York lebendenden Musiker Donald Sosin (Klavier) und Alicia Svigals (Geige) produzierten für die Deutsche Kinemathek die Musik zum Film. Zu der live-Präsentation ihrer Filmmusik gehören eine Reihe einzigartiger Shtetl-Szenen und Synagogenrituale. Auftritte führten sie unter anderem ins Lincoln Center, MoMA und TriBeCa.

Donald Sosin & Alicia Svigals sind Gäste des Goethe-Instituts.
 

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