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Heinrich von Kleist

(geb. 18.10.1777 in Frankfurt/Oder; gest. 21.11.1811 in Berlin), Schriftsteller, Dramatiker

Heinrich von Kleist trat gemäß der Familientradition als Gefreiterkorporal in das Potsdamer Garderegiment ein. Er nahm 1793 bis 1795 am Rheinfeldzug gegen das französische Revolutionsheer teil. 1799 ersuchte er um seine Entlassung aus dem Militärdienst. Bis 1800 studierte er in seiner Geburtsstadt Mathematik, Physik, Philosophie und Staatswissenschaft, brach das Studium jedoch schnell wieder ab. Kleists Leben war fortan geprägt von zahlreichen Ortswechseln und persönlichen Krisen. In den Jahren um 1800 begann sein schriftstellerisches Wirken. Von seinen dramatischen Werken erschien zuerst 1803 die Tragödie „Die Familie Schroffenstein“. Das 1808 uraufgeführte Lustspiel „Der zerbrochne Krug“ war zunächst kein Erfolg, gehört aber mittlerweile zum Kanon deutscher Literatur. Ein erster Band mit Erzählungen erschien 1810, darin enthalten die Werke Das Erdbeben in Chili, Die Marquise von O... und Michael Kohlhaas, an denen sich Kleists meisterhafte Erzählkunst erweist und die seinen heutigen Ruhm mit begründen. 1811 kam ein zweiter Band mit Erzählungen heraus. Im selben Jahr wählte Heinrich von Kleist gemeinsam mit Henriette Vogel den Freitod am Kleinen Wannsee bei Berlin. Heinrich Kleist hatte zu Lebzeiten nicht die gewünschte Anerkennung gefunden. Sein von gesellschaftlichem Reformwillen und literarischen Experimenten geprägtes Werk, seine bindungsgestörten und an der Realität scheiternden Charaktere verweisen auf die Moderne und waren somit ihrer Zeit voraus. Entsprechend fand Kleist erst im 20. Jahrhundert die angemessene Würdigung. Der nach ihm benannte Kleist-Preis wurde erstmals 1912, anlässlich seines 101. Todestages verliehen.

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Übersetzte Werke (Auswahl)

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