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Band des Monats
Pohlmann

Pohlmann
Pohlmann | © Benedikt Schnermann

Ingo Pohlmann, der einfach unter dem Künstlernamen Pohlmann auftritt steht für Akustik, Optimismus, Herzschmerz und Ehrlichkeit. „Wenn jetzt Sommer wär“ aus dem Jahr 2006 ist sein bis heute erfolgreichster Hit – auf den ganz großen Durchbruch wartet der Nordrhein-Westfale jedoch noch.

Aus der Kneipe auf die Bühne: Pohlmanns Werdegang

Pohlmann wurde 1972 in Rheda-Wiedenbrück geboren, wo er die Hauptschule besuchte und eine Maurerlehre absolvierte. Nach seinem Zivildienst bestand er das Fachabitur in Münster und zog anschließend nach Hamburg. Ursprünglich sollte Pohlmann das familieneigene Bauunternehmen übernehmen und in die Fußstapfen seines Vaters treten. Stattdessen wurde er Musiker.

Ab 1999 spielte er in der Band Goldjunge. Zusammen traten sie u.a. im Vorprogramm von Nena auf. Leider trennte sich die Gruppe, sodass Pohlmann zunächst in einer Hamburger Bar kellnerte. Dort stand er nicht nur an der Zapfanlage, sondern beglückte die Kneipengänger auch mit seiner Musik. Als der Musiker Henning Wehland eines Nachts die Kneipe aufsuchte, sah er Potenzial in Pohlmann. 2006 produzierten sie gemeinsam das erste Album Zwischen Heimweh und Fernsucht.     

2007 hatte Pohlmann die Ehre, das Bundesland Nordrhein-Westfalen im Bundesvision Song Contest zu vertreten. Mit dem Titel Mädchen und Rabauken erreichte er den fünften Platz. Im Jahr 2013 nahm er mit Atmen erneut an dem Wettbewerb teil. Diesmal reichte es aber nur für den zwölften Platz.     

Pohlmann, der sich das Gitarre spielen selbst beibrachte, veranstaltet mit seiner Band sowohl „normale“ Touren und Konzerte als auch Kneipentouren – man findet ihn also hin und wieder dort, wo seine Karriere anfing.    
Wie jede Band, hat auch Pohlmann mit seiner Truppe ein festes Ritual vor jedem Konzert: Er und seine Band stellen sich in den Kreis und bewerten gegenseitig ihre Schuhe. Sein fünftes Album wurde 2017 veröffentlicht.    

Von Liebeskummer, über Konfettischüsse bis hin zu gesellschaftskritischem Blues


Pohlmanns Texte sind ausschließlich in deutscher Sprache geschrieben und eine gelungene Melange aus Pop, Rock, Folk und Straßenmusik.

Der 46-Jährige schreibt über alles: über das, was er erlebt, empfindet, fühlt und… über das, was ihn nervt. Dabei gibt er oft die ungeschminkte Wahrheit preis, wohlwissend, dass er nicht der einzige Mensch ist, der solche Situationen kennt. Mit seinen Texten trifft er dabei ins Schwarze - sei es direkt mit der Pistole oder schmerzfrei eingepackt in Konfetti.     

In dem Lied Mädchen und Rabauken, mit dem er beim Bundesvision Songcontest teilnahm, thematisiert er z.B. eine unerwiderte Schwärmerei und das Bedürfnis, das zu wollen, was man nicht haben kann.

Davon träum die Mädchen immerzu
Vom Jungen der im Mondschein sie auf Händen trägt
Davon träum die Mädchen vom in die Augen sehen
Von tanzen und sich dabei die Liebe eingestehen
Und dann kommen die Rabauken
Mit Trompeten und mit Pauken
Und blasen auf ihrem Hahnenkamm
Dass sie keine kriegen kann
Und was man nicht bekommt
Das will man haben
Selbst wenn man dabei
Sein Herz riskiert


Den vollständigen Songtext finden Sie hier.
 

Pohlmann schafft es außerdem in dem Lied Der Junge ist verliebt (2006), seine Hörer mit einfacher Sprache in seine Gefühlswelt mitzunehmen, ihnen eine rosa-rote Brille aufzusetzen und auf Wolke 7 fliegen zu lassen.     

Der Musiker ist aber alles andere als ein Tagträumer oder ein naiver Optimist. Im Laufe seiner Karriere beginnt er, politische und gesellschaftskritische Texte zu schreiben. Er nutzt seine Position als Sänger, um Themen, die ihn stören und ihm wichtig sind, auf die Bühne zu bringen. Dabei geht es vor allem um das Verhalten von uns Menschen gegenüber der Umwelt. Er bedauert, dass die Menschen dieses Thema nicht ernst genug nehmen.

In seinem neuen Album Weggefährten, das am 24.03.2017 veröffentlicht wurde, bringt er genau das zur Sprache.

Soziales Engagement


Die neuen Themen in den Liedern kommen nicht von ungefähr: Privat setzt sich der Sänger sehr stark für die Natur ein, denn diese sei ihm für die Zukunft wichtiger als alles andere.

Er gründete ein Ozean Festival, bei dem Spenden für unterschiedliche Naturschutzprojekte gesammelt werden. Eines der unterstützten Projekte ist die Umweltschutzorganisation Sea Shepherd, die sich für den Schutz der Meere einsetzt.
Pohlmann versucht nicht nur Probleme zu beseitigen, sondern auch deren Entstehen zu verhindern. Dazu engagiert er sich z.B. für das Programm Jane Goodall Roots & Shoots – ein Naturschutzprojekt für Kinder und Jugendliche, in dem der behutsame und verantwortungsbewusste Umgang mit der Natur gelernt wird.
Der Wahlhamburger bleibt dem Kiez und der Schanze nicht nur durch Konzerte und Kneipentouren treu, sondern auch im Rahmen der Benefiz-Spiele Kicken mit Herz, bei denen Mitglieder des FC St. Pauli Allstars seit 2009 regelmäßig gegen die Ärztemannschaft des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf spielen. Auf diese Weise wird die Kinder-Herz-Station des Klinikums unterstützt.
 
 

DISCOGRAPHIE:

- Zwischen Heimweh und Fernsucht (2006)
- Fliegende Fische (2007)
- König der Straßen (2010)
- Nix ohne Grund (2013)
- Weggefährten (2017)

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