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Band des Monats
Mine

Mine
Mine | ©Simon Hegenberg

Mit einem Mix aus gekonnt übereinandergelegten, minimalistischen Rhythmen und Melodien lässt uns die Sängerin Mine (alias Jasmin Stocker) in eine neue Musikwelt eintauchen. Sie singt mit klarer und präsenter Stimme über persönliche Erfahrungen, die sie hinter Lautmalerei und Metaphern versteckt. Das Wichtigste für ihre Musik: „Die Kunst steht dabei immer an erster Stelle“.

 

Mine und ihr Weg zur Musik

Die 33-jährige Sängerin wuchs in einem kleinen Ort in der Nähe von Stuttgart auf und erhielt ihren ersten Gesangs- und Instrumentalunterricht im Kindesalter. Dass sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen wollte, entschied sie allerdings erst Anfang 20 und studierte an der Hochschule für Musik Mainz Jazzgesang. Nach ihrem Abschluss im Jahr 2011 schloss sie einen Master an der Popakademie Baden-Württemberg im Fach Producing und Composing an. Dort knüpfte sie wichtige Kontakte in die deutsche Popmusikszene, beispielsweise zu Florian Sitzmann, dem Produzenten der Söhne Mannheims, welcher auch Mines erste EP Herzverleih (2012) produzierte.

Und der Mond lacht über uns…

Ihr Stil lässt sich nicht eindeutig einer Musikrichtung zuordnen. Mine beschreibt ihn als eine Mischung aus deutschsprachiger Popmusik, Hip Hop, Folk, Elektro und Jazz. Texte und Musik stammen alle aus eigener Feder. Oftmals geht es dabei um Beziehungsthemen: „Hauptthema ist auf jeden Fall ein kleiner Kampf zwischen Herz und Kopf, was nicht heißt, dass es sich nicht vereinen lässt“. Beim Komponieren ihrer Lieder probiert Mine viel aus, erschafft Klangteppiche, experimentiert mit Rhythmen, loopt, sampelt und vieles mehr, bevor sie sich festlegt. In ihren Songs verwendet sie neben gewöhnlichen Bandinstrumenten unter anderem auch Instrumente wie Autoharp und Omnichord.

Mit einem ganzen Orchester auf der Bühne: Das Crowdfunding-Projekt

Normalerweise ist Mine mit ihrer Band in kleinerer Besetzung unterwegs, doch im Jahr 2013 hat sie eine große Mission: Sie will ihre Songs mit einem großen Orchester auf die Bühne bringen. Die Arrangements dafür schreibt sie selbst: „Es hat mich schon immer gereizt, für so viele Instrumente Lieder zu komponieren“. Um ein solches Konzert zu finanzieren, startet sie im März 2013 eine Crowdfunding-Aktion über die Plattform Startnext, bei der es ihr innerhalb von 80 Tagen gelingt, 10.000 Euro zu sammeln. Am 15. Juni 2013 gibt sie dann ihr erstes Mine-und-Orchester-Konzert im ausverkauften Mannheimer Capitol. Das Orchester dafür hat sie selbst zusammengestellt, es besteht zum Großteil aus Studenten und Absolventen der Musikhochschule Mainz.

Nach diesem großen Erfolg startet Mine im Oktober 2016 erneut eine Crowdfunding-Aktion, diesmal für ein Konzert im Berliner Club Huxley’s Neue Welt. Schon nach kurzer Zeit ist das erforderliche Geld gesammelt und am 22. April 2017 tritt Mine dann wieder mit Orchester auf. Mit dabei sind diesmal geladene Künstler wie Bartek, Edgar Wasser, Fatoni, Ecke Prenz und der Berliner Kneipenchor. Ein Tour-Video wird später als Live-DVD veröffentlicht.    

Ich wisch dich weg und tanz dabei (Essig auf Zucker)

Deine Sonne ging aus, meine Lichter gingen an
Es wurde ungemütlich
Und all das, was mal unser war, wurde von Säure benetzt
Ich reiß dich entzwei, mir einerlei, was dich nicht schlafen lässt
Denn du, du bist noch immer für mich
Essig, der den Zucker zersetzt


In ihrem Musikvideo von Essig auf Zucker übersetzt Mine ihren Liedtext simultan auf Gebärdensprache. Die Idee dazu erhielt sie auf einem Poetry Slam, welcher in Gebärdensprache übersetzt wurde. „Ich war überrascht, wie viele Gehörlose gekommen waren – und ein bisschen traurig darüber, dass ich mich nie mit dem Thema auseinandergesetzt hatte“. Außergewöhnlich an diesem Song ist außerdem der Kirchenchor, welcher am Ende zu hören ist.
 
 


Der Erfolg wächst

Dass sie auf die Unterstützung ihrer Fans bauen kann, hat das erfolgreiche Crowdfunding gezeigt und auch sonst ist Mine schon lange keine regionale Künstlerin mehr, sondern hat sich bereits in ganz Deutschland einen Namen gemacht. Sie unterscheidet sich in ihrem Stil und der Vielfalt ihrer Songs von einigen Deutschpop-Sängern, die wir im Radio kaum auseinander halten können. Im September 2016 erhielt sie den Preis für Popkultur in der Kategorie „Lieblingssolokünstlerin“. Des Weiteren trat sie bei renommierten Künstlern wie Lukas Graham oder Samy Deluxe im Vorprogramm auf und wirkte bei dem Song Offenes Herz (2014) des Rappers Samy Deluxe mit. Zudem war sie bereits mehrere Male in der ZDF-Sendung TV-Noir zu Gast und erst neulich trat sie mit dem Rundfunktanzorchester (RTO) Ehrenfeld und AB-Syndrom im Neo-Magazin Royale auf. Im Herbst 2018 war sie in Deutschland auf Trio-Tour, diesmal also ohne großes Orchester.

In den letzten drei Jahren hat Mine drei Alben veröffentlicht, diese Folge setzt sie auch mit dem Erscheinen eines neuen Albums mit dem Titel Klebstoff fort, welches im Frühjahr 2019 erscheint. Die erste Single dieses Albums mit gleichnamigem Titel erschien bereits vergangene Woche und auch das Musikvideo zu dem Titel ist brandaktuell. Für das Musikvideo hat Mine ein Schild in der Berliner Innenstadt aufgestellt, auf welchem steht: „Ich bin nicht mein bestes Ich – Wenn du dich darin wiederfindest, schreib deinen Namen auf mich“. Im Video ist zu sehen, wie Passanten unterschiedlichen Alters auf Mines weißer Jacke unterschreiben. Das Video spiegelt den Inhalt des Liedes wieder, in welchem es darum geht, dass an uns allen negative Eigenschaften haften. 
 


Für Mai stehen schon Tourdaten an und auch für diverse Festivals im Sommer 2019 ist Mine bereits gebucht. Wir können also gespannt bleiben und uns auf neue gute Musik von Mine freuen!

DISCOGRAPHIE:

2012: Herzverleih (EP)
2014: Mine
2016: Das Ziel ist im Weg
2017: Alle Liebe nachträglich (mit Fatoni)
2018: Mine und Orchester (Live in Berlin)

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