Diskussionsreihe Hinter sieben Ländern und sieben Meeren / „through the seven seas“

Do, 31.03.2022

18:30 Uhr

Online

Von Vasarely bis Off-Biennale: Ungarische Künstler:innen auf der documenta

Vom 18. Juni bis 25. September 2022 findet in Kassel die 15. documenta unter dem Titel documenta fifteen statt, wo sich auch das Team der OFF Biennale Budapest vorstellen wird. Aus diesem Anlass veranstaltet das Goethe-Institut in der ersten Jahreshälfte 2022 die Gesprächsreihe Von Vasarely bis Off-Biennale: Ungarische Künstler:innen auf der documenta. Die Themen der einzelnen Gespräche haben wir gemeinsam mit der Kulturwissenschaftlerin Dr. Andrea Pócsik ausgewählt. Sie wird die Diskussionen auch moderieren.

Hinter sieben Ländern und sieben Meeren / „through the seven seas“ 

Die Künstler*innengruppe ruangrupa, die die documenta fifteen kuratiert, hatte in ihrer Ausschreibung die Bewerber*innen aufgefordert, sich bei ihrem geplanten Beitrag auf das zentrale Konzept der Ausstellung zu fokussieren und dabei der Idee von lumbung, einer traditionellen Reisscheune, die Hauptrolle zukommen zu lassen. In unserem geplanten Gespräch wird beleuchtet, welche Ideen die OFF Biennale Budapest diesbezüglich entwickelt hat, wie dabei das Konzept sowie das Grundprinzip von „Ressourcenteilung“ vertreten werden, und welche Kooperationen in der Vorbereitungsphase wichtig geworden sind.

Es diskutieren:
Junghaus Tímea, Kunsthistorikerin, Kuratorin und Mitgliederin des RomaMoma Projekts, Leiterin von ERIAC
Somogyi Hajnalka, Kuratorin, OFF-Biennálé Budapest
Farid Rakun, Künstler, Schriftsteller, Redakteur, Mitglieder der ruangrupa

Moderatorin: Andrea Pócsik

Für die zweisprachige Veranstaltung können Sie sich hier auf zoom anmelden (Englisch und Ungarisch, mit Simultanübersetzung):
http://goethe-institut.zoom.us/webinar/register/WN_XllaW2phTB2yVWb8CD3srg

Oder Sie können das Gespräch (ohne Übersetzung) live auf FB verfolgen: HIER

Link zur FB-Veranstaltung: https://fb.me/e/1N9YkARjZ

Aufzeichnungen der früheren Diskussionen sind auf unserem YouTube-Kanal zu finden:
https://youtube.com/playlist?list=PLgQC7iZ7v3okz-6rRBqc0-Tl3sNONlOr9




  ERIAC   ROMA MOMA  
Tímea Junghaus ist Kunsthistorikerin und Kuratorin für zeitgenössische Kunst. Seit 2017 ist sie Geschäftsführerin des Europäischen Roma Instituts für Kunst und Kultur (ERIAC). Früher war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe Kritische Theorie am Institut für Kunstgeschichte der Ungarischen Akademie der Wissenschaften tätig. Ihr Hauptforschungsgebiet sind die Verknüpfungspunkte der modernen und zeitgenössischen Kunst mit der Kritischen Theorie, insbesondere hinsichtlich Fragen der kulturellen Andersartigkeit, des Kolonialismus und der Repräsentation von Minderheiten. Derzeit steht sie vor dem Abschluss ihres Promotionsstudiums der Kulturtheorie an der Eötvös Loránd Universität Budapest.
Sie kuratierte mehrere renommierte Ausstellungen und war Kuratorin des Bereichs Bildende Kunst von RomArchive – Digitales Archiv der Sinti und Roma, dessen Aufbau von der Kulturstiftung des Bundes gefördert wurde.

RomaMoMA ist ein zeitgenössisches Kunstprojekt, eine gemeinsame Initiative des Europäischen Roma Instituts für Kunst und Kultur (ERIAC) und der OFF-Biennale Budapest. Das Projekt bietet ein Forum für gemeinsame Reflexionen von lokalen und internationalen Roma- und Nicht-Roma-Künstler*innen, Kulturexpert*innen, Sozialwissenschaftler*innen und Vertreter*innen der Zivilsphäre über ein zukünftiges Museum für zeitgenössische Kunst der Roma. Das RomaMoMa „erschafft“ sich selbst: einen imaginären, aber doch realen Raum, der sowohl die Kunst als auch die Künstler*innen der Roma beheimatet.


Hajnalka Somogyi arbeitet als Kuratorin in Budapest. Sie ist seit 2014 Direktorin und Co-Kuratorin der von ihr initiierten OFF-Biennale Budapest. 2013-2014 war sie Online-Redakteurin des Artmagazins. Von 2009 bis 2012 war sie Kuratorin am Ludwig Museum - Museum für Zeitgenössische Kunst in Budapest, und von 2001 bis 2006 war sie Galeriedirektorin am Trafó - Haus der Zeitgenössischen Kunst. Er war Mitbegründerin der unabhängigen Ausstellungsräume Dinamo und Impex in Budapest.

Die OFF-Biennale Budapest ist die größte unabhängige Veranstaltung zeitgenössischer Kunst in Ungarn. Sie begann 2014 als Basisinitiative einer kleinen Gruppe von Kunstschaffenden. Sie wollten eine Plattform schaffen, die dazu beiträgt, Vertreter der zeitgenössischen Kunst (z. B. Künstler, Kuratoren, Kunstfachleute) und die Zuschauer zusammenzubringen. Ihr Ziel ist, die lokale unabhängige Kunstszene zu stärken und einen öffentlichen Dialog über drängende, aber marginalisierte soziale, politische und ökologische Themen zu initiieren. OFF ist ein fortlaufendes Experiment zur Vorstellung und Umsetzung einer nachhaltigen, demokratischen Institution im zivilen Bereich. OFF-Biennale bewirbt sich nicht um öffentliche Mittel und arbeitet nicht mit staatlichen Kunstinstitutionen zusammen. Dies ist sowohl eine politische Aussage als auch eine praktische Lösung zum Schutz der Freiheit der künstlerischen Meinungsäußerung.


Farid Rakun erwarb seinen Bachelor- und Master-Abschluss als Architekt: ersteren an der University of Indonesia und letzteren an der Cranbrook Academy of Art. Er setzt unterschiedliche Hüte auf – je nachdem, wer ihn fragt.
Farid Rakun ist Gastdozent am Department of Architecture der University of Indonesia und Mitglied des ruangrupa Art Collective. Er wirkte als Initiator für zahlreiche Projekte in verschiedenen globalen Institutionen, so im Centre Pompidou, bei der MMCA Seoul, bei der Biennale di Venezia, der Sharjah Biennial, der Bienal de São Paulo, dem Harun Farocki Institut, dem Dutch Art Institute (DAI), bei Creative Time, an der Haute école d’art et de design (HEAD) Genf und bei basis voor actuele kunst (BAK).

ruangrupa ist ein im Jahr 2000 gegründetes Künstler*innenkollektiv mit Sitz in Jakarta. Als gemeinnützige Organisation unterstützt ruangrupa die Idee von Kunst im urbanen und kulturellen Kontext und ist bemüht, nicht nur Künstler*innen, sondern auch Vertreter*innen anderer Disziplinen, Sozialwissenschaftler*innen, Fachleute aus Politik, Technologie und Medien in diese Arbeit mit einzubeziehen. Die auf Gruppenarbeit basierenden Aktivitäten von ruangrupa richten sich auf Kunstprojekte, Ausstellungen, Festivals, (Kunst-)Workshops und Forschung sowie die Veröffentlichung von Büchern, Zeitschriften und eines Online-Journals.
Als Künstler*innenkollektiv war ruangrupa an zahlreichen Gemeinschafts- und Austauschprojekten beteiligt, inklusive der Teilnahme an großen Ausstellungen.

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