Das Projekt „Wie Frauen klingen“ möchte auf die Situation deutscher und ungarischer Autorinnen aufmerksam machen sowie die Interoperabilität und den Dialog zwischen den beiden Kulturen fördern. Es wird in Zusammenarbeit zwischen dem Goethe-Institut und der Interessenvertretung von Frauen in der Belletristischen Gesellschaft (Szépírók Társasága Női Érdekvédelmi Fóruma, SZÍN) realisiert ...
Die Diskussion über so genannte Frauen Literatur oder Weibliches Schreiben ist in Deutschland sehr aktuell. Drei Themengebiete stehen dabei im Vordergrund: die fehlende Repräsentation von Autorinnen im Kanon, Misogynie im Literaturbetrieb wie auch die Frage nach der Vereinbarkeit von Mutterschaft und Autorinnenschaft.
Mehrere durch SZÍN durchgeführte Untersuchungen kamen in den letzten Jahren zu dem Ergebnis, dass Schriftstellerinnen ihre Karrieren in Ungarn in vielerlei Hinsicht aus einer erheblich benachteiligten Situation starten, dass sie nicht dieselben Chancen auf professionelle Unterstützung und Aufmerksamkeit erhalten wie ihre männlichen Kollegen. Mutmaßlich trägt dieser Umstand später in signifikantem Maße dazu bei, dass Frauen vorzeitig aus dem literarischen Beruf aussteigen, diese Laufbahn also verlassen, und er erschwert auch den Einstieg in die Welt der Literatur.
Wir sind guter Dinge, dass der Dialog zwischen den beiden Kulturen dem Erfahrungsaustausch zugutekommt, und dass dabei neue Aspekte und Lösungen zur Verringerung dieser Nachteile beitragen werden.
Die Interessenvertretung von Frauen in der Belletristischen Gesellschaft (Szépírók Társasága Női Érdekvédelmi Fóruma, SZÍN) setzt sich für die Verbesserung der Chancen von Schriftstellerinnen ein, die ihre Werke in ungarischer Sprache verfassen. Dies bedeutet einerseits, dass mehr Aufmerksamkeit seitens der Fachwelt und der Leser*innenschaft auf ihre Werke gelenkt werden soll, andererseits auch den Schutz ihrer persönlichen und beruflichen Integrität. SZÍN legt größten Wert darauf, dass die Chancengleichheit der Autorinnen ein gemeinsames Anliegen aller Akteur*innen dieses Berufsstandes und auch derjenigen, die Literatur fördern und konsumieren, sein soll ...
Das Ziel von SZÍN besteht darin, einerseits die Problematik dieser Unverhältnismäßigkeit innerhalb des Berufsstandes aufzudecken und andererseits die Chancen von Frauen bezüglich Publikationen, Kritiken, beruflicher Wertschätzung, Auszeichnungen, Stipendien und des Lebensunterhalts zu verbessern – im Zeichen von Toleranz und Aufmerksamkeit.